Carrera Hybrid ist sowas wie die digitale Revolution im Home-Racing: 2024 fährst du ohne Schienen mit Stromversorgung, dafür mit Smartphone-Steuerung und KI-Support. Ob's genau so viel Spaß macht wie das Original klären wir in unserem Test.
Carrera Hybrid im Test: Unsere Fahrt im Wohnzimmer
Es ist so weit: Mit Carrera Hybrid steht ab dem 31. Oktober 2024 eine neue Variante der weltbekannten Rennstrecke für Zuhause in den Läden. Carrera Hybrid ist eine neue Form der Carrerabahn, welche ganz ohne die üblichen dicken Plastikschienen und die damit verbundene Elektronik funktioniert. Stattdessen braust ihr mit kleineren, Akku-betriebenen Autos auf einer Rennstrecke aus extradünnen Kunststofflegebahnen und steuert eure Autos dabei über eine Smartphone-App - komplett kabellos.
Hast du jetzt schon Bock, kannst du dir nur noch diese Woche ein Media-Markt-exklusives Schnäppchen sichern: Der Elektromarkt haut den Elektro-Racer in der hauseigenen Cyber-Week für nur 111 Euro raus - das ist ein Rabatt von 25 Prozent!
Für den Test schickte uns Carrera netterweise das sogenannte Devil-Drivers-Set. Die Box enthält dabei zwei Porsche 911 GT3 R in Rot und Schwarz sowie 15 Streckenteile (vier Geraden, zehn Kurven und eine Start-/Zielgerade). Vorbestellen könnt ihr Hybrid für 149,99 Euro ab sofort über Amazon:
keine externe Stromversorgung nötig
anderes, frisches Fahrerlebnis
auch für Erwachsene interessant
zuverlässige Bahnbegrenzung durch KI
spaßige lokale Rennen
Wagen-Akku schnell wieder aufgeladen
nicht so flott wie das Original
Wagen-Akku schnell leer
keine Loopings etc. möglich
etwas teuer
Außerdem ordert ihr exklusiv beim Versandriesen das Runaway-Chase-Set, in dem die beiden Porsches in Gelb und Blau beiliegen. "Speedway to Hell" steht ebenfalls zur Verfügung und kostet durch etwas weniger Streckenteile nur 129,99 Euro. In diesem Falle sind die beiden beiliegenden Wagen gelb und grün. Einzeln gibt es die Autos für Carrera Hybrid in sechs verschiedenen Farben bei Amazon sowie im offiziellen Carrera-Shop, Kostenpunkt je 49,99 Euro. Lieferbar sind die Kleinen jedoch erst ab Ende November.
Carrera Hybrid: Packungsinhalt, Aufbau & Installation
Für unseren Test holen wir ziemlich aufgeregt die glänzende Box aus der Versandpappe und packen das Set vorsichtig aus. Innendrin: Ein größeres Paket mit den Streckenteilen und zwei kleine mit den beiden Autos. Eine dritte ist nur Füllwerk mit Logo. Die Strecke sparen wir uns für später auf und widmen und erst einmal den Wagen. Jedem liegt ein USB-C-Ladekabel bei, jedoch nicht die nötigen Adapter. Wollt ihr beide Racer gleichzeitig laden, müsst ihr eventuell eins von eurem persönlichen Smartphone oder anderen USB-C-getriebenen Geräten abzwacken.
Außerdem gibt es eine Art Ständer, den ihr beim Stromtanken hinter ein Rad klemmt, damit das Auto beim Laden nicht aufs Kabel drückt. Nett, aber eigentlich unnötig, denn ein Porsche 911 GT3 R von Carrera Hybrid wiegt nur 29 Gramm. Das so geringe Eigengewicht macht sicher nichts an den Kontakten kaputt.
Das eigentliche Laden funktioniert wie schon auf der Gamescom versprochen schnell - der Akku jedes Autos ist nach deutlich unter 20 Minuten voll. Der Ladezustand wird dabei farb- und leuchtcodiert angezeigt: Blinken die roten Rücklichter, ist der Akku leer oder und eure Karre braucht noch Saft, blitzen die vorderen hingegen, ist die Batterie voll und ihr könnt den Stecker wieder rausziehen. Das machen wir dann auch, legen die Wagen erst einmal beiseite und machen uns an die Rennstrecke.
Dazu stecken wir die sehr breiten Streckenteile direkt auf dem Boden zusammen und halten uns dabei an die Vorlage auf der Verpackung - wir müssen es ja nicht direkt übertreiben. Das funktioniert nach kurzer Gewöhnung problemlos und ohne große Spannung oder nerviges Verbiegen. Etwas skeptisch für die Zukunft sind wir bei den Plastikhäkchen, welche die einzelnen Teile verbinden. Diese wirken zwar auf den ersten Blick robust und sind gut mit den Geraden und Kurven vernietet, die Verbindung erscheint jedoch nicht so sicher wie die der normalen, dickeren Carerrabahn. Aber etwaige Schwächen kann nur ein Langzeitbetrieb offenbaren.
Weiter geht es auf dem Smartphone: Nachdem wir die App problemlos installiert und gestartet haben, begrüßt uns Mike, unser Coach, und führt uns sehr komfortabel durch die weiteren Einstellungen. Im Nu haben wir alle Autos und Streckenteile mit der Digitalanwendung erfasst. Kleines (heutzutage aber unvermeidbares) Manko: Für die Autos muss Hybrid zum Start (und sicher in der Zukunft häufiger) Firmware-Updates installieren. Das hat im Test etwa eine Minute pro Karre an Zeit benötigt. Gamer*innen kennen das aber bereits vom Day One Patch. Dann aber wagen wir uns an unser erstes Rennen!
Dazu wählen wir im Menü das Freie Fahren - den Karrieremodus bewahren wir uns für später auf. Den roten Porsche 911 GT3 R setzen wir korrekt hinter die Startlinie und bewegen den Wagen kurz etwa 15 Zentimeter nach hinten, damit er sich einschaltet. Tippen und halten wir nun auf dem Smartphone-Display den Finger am rechten Bildschirmrand, startet der Motor und das Auto fährt los (Bremsen geht an der linken Seite). Munter drehen wir entspannt unsere Runden und staunen, wenn die KI uns bei zu eng gefahrenen Kurven in die Schranken weist und das kleine Auto näher in Richtung Streckemitte lotst. Lediglich zu viel Gas wirft die Wagen von Hybrid gelegentlich aus der Bahn. Aber da die Schienen extradünn sind, könnt ihr einfach wieder drauffahren und müsst euch nicht extra bücken.
Während der Fahrt zählt die App jede Runde mit, zeigt euch in Echtzeit aktuelle Bestzeiten und natürlich die derzeitige, korrekt umgerechnete Geschwindigkeit. Außerden seht ihr oben links den Zustand eurer Reifen - grün bedeutet "Alles gut", seht ihr Rot, gab es zu viel Verschleiß am Gummi (beziehungsweise Plastik). Freilich sind das nur simulierte Werte für mehr Simulationscharakter, der echte Flitzer ist natürlich völlig in Ordnung. Unten schaltet ihr bei Bedarf in den Rückwärtsgang oder die neuen und sehr coolen Scheinwerfer aus. Das sieht natürlich nicht so effektvoll aus, spart aber Akku - nach etwa 30 Minuten braucht eurer Wagen nämlich eine neue Ladung Strom.
Richtig cool: Das Brummen des Motors dröhnt passend zum aktuellen Fahrgeschehen aus dem Lautsprecher. Hier empfehlen wir dringlichst, euer Smartphone mit einer leistungsstarken Bluetooth-Box zu verbinden - idealerweise mit ordentlich Bass. Denn nur dann kommt richtiges Pistenfieber auf. Das kam im Test sehr gut und es gab trotz Bluetooth-Doppelnutzung (Wagen plus Box) keinerlei Störungen.
Mit einem Freund probieren wir auch den Mehrspielermodus aus, der natürlich deutlich mehr Laune macht: Ohne Wettbewerb geht Hybrid die Puste nämlich vermutlich deutlich schneller aus. Das Wettrennen funktioniert trotz des halbautomatischen Charakters dennoch und regelmäßig überholen wir uns gegenseitig oder bleiben zurück. Außerdem wird es etwas hektischer, sodass unser Porsche häufiger von der Strecke braust und ein bisschen vom alten Carrera-Feeling aufkommt. Bei mehr Mitfahrern müssen übrigens alle die App installieren und Autos hinzufügen.
Die Smartphone-Bewegungssteuerung (Neigen nach rechts und links bewegt euren Wagen in die entsprechende Richtung) funktioniert übrigens ziemlich gut und vor allem intuitiv. Wie bei Handy-Games üblich, fehlt aber die Haptik, mit den knarzenden Knüppeln der normalen Bahn kann die neue Steuerung nicht mithalten.
Carrera Hybrid: Funktionen der App & Karrieremodus
Die Carrera-Hybrid-App bietet eine ganze Reihe nützlicher Funktionen abseits der übersichtlichen Fahrsteuerung. Unter "Kollektion" seht ihr eure aktuellen Autos, Streckenmodule und abgespeicherte Strecken, bei "Tuning" pimpt ihr eure Karren. Je mehr Rennen ihr fahrt und gewinnt, desto mehr Upgrades schaltet ihr frei - zum Beispiel für bessere Reifen, einen schnellen Boost oder ein neues Getriebe. Im Profil seht ihr dabei immer euren aktuellen Rang. Ihr startet als "Rookie" und arbeitet euch irgendwann bis zur "Legende" hoch.
Der mit Abstand wichtigste Bereich der App ist jedoch "Fahren". Hier erstellt ihr ein Rennen und ladet andere im Raum ein oder werdet vom Host eingeladen. Online-Multiplayer gibt es derzeit nicht, eine Online-Remote-Funktion soll jedoch irgendwann 2025 launchen. Außerdem entscheidet ihr euch, ob ihr mit oder ohne Bahn fahren wollt. Wählt ihr letzteres, verwandelt sich der Wagen in ein normales ferngesteuertes Auto, mit dem ihr etwa frei durch eure Butze braust.
In den Karrieremodus haben wir ebenfalls hereingeschaut. Tippt ihr aufs entsprechende Feld, wählt ihr aus unterschiedlichen Rennen, für die ihr die Bahn immer neu umstecken müsst. Vor jeder Runde gibt es eine (optionale) Warm-up-Session, in der euer Gefährt ganz von alleine einmal um den Kurs fährt und diesen auf Korrektheit checkt. Erst dann begebt ihr euch selbst in den digitalen Sitz. Habt ihr in einem Race gewonnen, schaltet ihr weitere, herausforderndere Challenges frei und begebt euch dort ans Steuer.
Das ist motivierend und taugt auch, wenn ihr häufiger alleine spielt. Außerdem macht sich der Renn- und Videospielcharakter hier richtig bemerkbar und es kommt spürbar Spannung auf: Countdown und rote Doppelampeln läuten das Rennen ein und ein (bisher noch englischsprachiger) Kommentator begleitet eure Fahrt. Dann wisst ihr, wie viel Zeit noch ist und wann die letzte Stunde schlägt - und das macht ordentlich Druck!
Fazit: Carrera Hybrid - so hat es uns gefallen!
Legt ihr euch Carrera Hybrid zu, sollte euch klar sein: Hier erwartet euch ein ebenfalls spaßiges, aber gänzlich anderes Fahrerlebnis als beim Original. Das im Vergleich eher gemächliche Racing kommt mit chilligem und durch die KI-Unterstützung smoothem Drive, die überdrehten Highspeed-Rennen der üblichen Carrerabahn winken hier nicht. Es gibt kein richtiges Über-die-Bande- und Quer-durch-den Raum-Fliegen und auch verrücke Strecken mit Loopings baut ihr hier nun einmal nicht. Somit richtet sich Carrera Hybrid eher an erwachsene bis jugendliche Gadget- und Modellbaufans und mitnichten Kinder.
Seid ihr euch dessen bewusst und lasst euch darauf ein, zünden die unterschiedlichen Features der Neuentwicklung durchaus: Die App mit Freiem Fahren, Statistiken und dem spannendem Karrieremodus sorgt für das titelgebende Feeling aus Remote-Racing und Videospiel und lädt außerdem zum Rumprobieren ein. Fragt sich nur, wie lange ihr letztlich mit der gleichzeitig hochfunktionellen, aber auch abgespeckten Carrera-Version Spaß haben werdet.
Traditionalisten, Hochgeschwindigkeits-Fans oder Sparfüche greifen aufgrund des hohen Preises von Hybrid im Zweifelsfall lieber zur klassischen Carrerabahn oder der günstigen Carrera Go!!!
Startanleitung: So legt ihr los!
Für eine Fahrt mit Carrera Hybrid braucht es schon ein paar (jedoch unkomplizierte) Schritte - und das müsst ihr tun
- Ladet die zwei Wagen mit dem beiliegenden USB-C-Kabel und einem Adapter auf - das dauert pro Auto etwa 20 Minuten.
- Ladet aus dem App-Store oder von Google Play die kostenlose Carrera-Hybrid-App herunter (nicht zu verwechseln mit der Carrera Race App) und installiert diese gemäß der Bildschirmanweisungen.
- Startet die App, tippt auf "Registrieren" und erstellt ein Nutzerkonto. Tippt, wenn aufgefordert auf "Okay" und anschließend auf "Kollektion". Hier fügt ihr nun laut Anweisung Autos und Streckenteile hinzu. Dafür müssen die Autos voll geladen und Bluetooth auf dem Smartphone aktiviert sein.
- Baut die Rennstrecke euren Wünschen entsprechend auf oder folgt der Vorlage auf der Verpackung. Dazu steckt ihr die Einzelteile vorsichtig ineinander, indem ihr sie erst flack auf den Boden legt und zum Stecken leicht anhebt. Achtet dabei darauf, dass die blauen (außen) und roten (innen) Streckenbegrenzungs- und Richtungspfeile korrekt angeordnet sind.
- Seid ihr fertig, könnt ihr nun über das Hauptmenü der App die verschiedenen Rennen starten.