„Ghost of Yotei“: Das sind die Inspirationen für Atsus Geschichte | Interview
Das PS5-Spiel „Ghost of Yotei“ setzt Sucher Punchs Samurai-Franchise fort. In einem exklusiven Interview sprachen die Co-Creator des Spiels mit uns über die Story und ihre Hintergründe.

„Ghost of Tsushima” war 2020 ein riesiger Erfolg, sowohl für die langsam ihrem Ende entgegengehende PS4 als auch den Entwickler:innen von Sucker Punch. Fünf Jahre später erscheint nun mit „Ghost of Yotei“ eine Fortsetzung – die allerdings mit der neuen Hauptfigur Atsu und einem komplett neuen Handlungsort die Einstiegshürde für Neulinge niedrig hält. Wir sprachen mit den Co-Creatoren des Spiels, Jason Connell und Nate Fox, über die historischen Hintergründe und die Geschichte des Action-Adventures.
Darum geht es in „Ghost of Yotei“
TVMovie.de: Worum geht es im Groben in „Ghost of Yotei“? Und was ist Atsus Motivation?
Jason Connell: „Vor vielen Jahren, als sie noch jung war, ist Atsu etwas Schreckliches zugestoßen. Sie verbringt den späteren Teil ihres Lebens mit der Suche nach dem Moment, in dem sie bereit ist, die Menschen, die ihr Unrecht getan haben, zur Strecke zu bringen. Diese Leute, die ‚Yotai 6‘, haben ihr etwas Schreckliches angetan, weshalb sie zum ersten Mal nach Hause zurückkehrt. Ihre Rache, was ein sehr isoliertes und einsames Gefühl sein kann, ist erst der Anfang. Was sie neben der Jagd auf diese Leute antreibt, ist die Erinnerung an die Menschen, die sie verloren hat, und einige Menschen, die sie auf ihrem Weg trifft. Dabei wird sie als Onryo bekannt, ein Wesen aus der japanischen Folklore, welches wild entschlossen ist, sich an denen zu rächen, die Unrecht tun.“

TVM: Sind Rache-Geschichten nicht aber inzwischen ein wenig klischeehaft? Warum seid ihr diesen Weg gegangen in der Story?
Nate Fox: „Eine Rachegeschichte war für uns aus zwei Gründen attraktiv. Erstens: Es ist ein absoluter Klassiker des Samurai-Kinos, welches wir verehren. Wir wollen eine interaktive Version dieser Samurai-Filme machen, die von Akira Kurosawa populär gemacht wurden, und wir sind sehr von ihnen inspiriert. Rache hat auch den Vorteil, dass es etwas ist, das die Leute sofort verstehen und mit dem sie sich identifizieren können. Wie es dann aber auf Atsus Reise weitergeht, das macht den Reiz der Geschichte aus. Erwartungen herauszufordern, zum Beispiel mit Twists und Wendungen, das sind die Dinge, die einen bei der Stange halten. Aber einen wirklich starken Ausgangspunkt zu haben, den die Leute einfach verstehen, ist großartig für uns als Spielemacher, denn so können die Leute sofort einsteigen und anfangen zu spielen.“
„Ghost of Yotei“: Welche Bedeutung hat der Wolf?
TVM: Wird sich „Yotei“ mehr auf die übernatürlichen Komponenten von „Tsushima“ konzentrieren? Kommt der leitende Wind wieder zurück? Und was hat es mit dem Wolf auf sich?

Jason Connell: „Der Wind hat seine eigene Art von spiritueller Erzählung im Spiel, ohne ihn kann man kein 'Ghost'-Spiel machen. Es ist irgendwie passend für Atsus Geschichte, wie sich alles entwickelt. Und natürlich ist da auch noch dieser Wolf. Wir werden in Zukunft noch viel mehr über den ihn sprechen, aber es ist wichtig zu sagen, dass er eine Art spirituelles Tier für Atsu ist. Sie ist eine einsame Wölfin, die auf Rache aus ist. Dabei ist man ziemlich alleine. Mit der Zeit wird sie lernen, zu wachsen und ihr eigenes Wolfsrudel zu finden. Und der Wolf im Spiel ist jemand, der sie besucht und sie führt und sie auf dieser Reise auf manchmal überraschende Weise begleitet.“