Ein Pro-Gamepad mit OLED-Display: Mit dem ROG Raikiri Pro will Hersteller Asus das Premium-Gamepad-Segment aufmischen. Wie uns der Premium-Controller gefallen hat und ob er den Preis auch Wert ist, verraten wir im Test!
Neben den obligatorischen DualSense- und Xbox Wireless-Controllern dieser Welt, die vielen Gamern bei ihren Konsolen- und PC-Erfahrungen zumeist schon ausreichen, existiert bereits seit einigen Jahren auch ein Segment für Premium-Controller, die meist deutlich wertiger daherkommen und gleichzeitig auch mehr Funktionen für passionierte Zocker bieten. Und grundsätzlich ist der Markt dafür auch definitiv da, schließlich verbringen vor allem Konsolen-Spieler:innen deutlich mehr Zeit und Action mit dem Controller beim Zocken, als mit jedem anderen Peripherie-Gerät.
ASUS will den Premium-Controller-Markt nun mit dem stylischen ROG Raikiri Pro aufmischen, der erstmals auf der CES 2023 vorgestellt wurde und nun seit Juni 2023 im Handel erhältlich ist. Auf den ersten Blick ähnelt der ROG Raikiri Pro vom Design einem klassischen Xbox Wireless-Controller, doch bringt jede Menge Features und Eigenheiten mit, die ihn dann doch deutlich davon abheben. Ob uns das im Test überzeugen konnte, lest ihr in den nächsten Abschnitten.
ASUS ROG Raikiri Pro: Design-Eindrücke, Features und Verarbeitung
Die Nähe zum Xbox Wireless-Controller ist dem ROG Raikiri Pro beim Formfaktor definitiv nicht abzusprechen (gerade auch im Hinblick auf das prominente Xbox-Logo), aber tatsächlich bringt ASUS mit dem Premium-Gamepad hier zweifellos einen der derzeit schönsten Controller auf den Markt. Besonders an der Front haben uns die ROG-Logos, die hübschen LED-Trennlinien, die die zwei Controller-Hälften mit klaren Design-Zügen abgrenzen sowie das fast schon leicht transparente Oberflächen-Design mit kleinen Akzenten von (ROG-)Texturen wirklich überzeugt. Ansonsten gleicht die weitgehende Anordnung dem aktuellen Xbox Wireless-Controller mit zwei Analogsticks, Schultertasten und Trigger sowie Sondertasten und hybrides D-Pad. Letzteres hat uns übrigens von Beginn an sehr begeistert: Beim Durchzocken des knackig-schweren Indie-Metroidvania-Spiels „Blasphemous 2“ wirkten die D-Pad-Eingaben sehr präzise, was bei so einem Spiel „überlebenswichtig“ sein kann. Die Oberfläche des D-Pads fühlt sich ebenfalls wertig an und offenbart eine sehr angenehme Ergonomie.
Natürlich thront an der Oberseite des ASUS Rog Raikiri Pro das 1,3 Zoll große OLED-Display, das verschiedene Funktionen aufweist: Zum einen lassen sich verschiedene Animationen anwählen und anzeigen, aber auch sinnvolle Quality of Life-Features wie Batteriestandsanzeige, Verbindungsanzeige, Mikrofon-Status und die Möglichkeit zwischen verschiedenen Profilen switchen zu können. Am OLED werden sich dennoch die Geister etwas scheiden, weil es zwar ein nettes und ansehnliches Goodie auf dem Controller ist, doch nicht unbedingt ein „Must-Have“. Das liegt auch an der etwas umständlichen Bedienung, die mit zwei Buttons an der Controller-Oberseite gewährleistet wird (neben den Schultertasten).
Auf der Rückseite des ROG Raikiri Pro befinden sich außerdem noch vier Extra-Buttons, die ihr per "Armory Crate"-Software nach Belieben als Hotkeys festlegen könnt, was bspw. gerade in komplex zu bedienenden RPGs wie „Baldur’s Gate 3“ eine immense Hilfe bei der Controller-Bedienung darstellen kann. Wer versehentlich, wie zugegebenermaßen ich manchmal, auf die hinteren Buttons drückt, kann diese natürlich auch nach Belieben deaktivieren. Etwas schade ist, dass ASUS bei einem Controller in der Premium-Preisklasse keine klassischen modularen Bestandteile anbietet, wie es bei anderen Herstellern durchaus üblich ist. Das vermeidet natürlich auch oftmals das kostspielige Austauschen des kompletten Controllers, wenn bspw. die Analogsticks kaputtgehen bzw. ausleiern sollten.
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ASUS Rog Raikiri Pro: V und Einstellungsmöglichkeiten
Eine etwas ärgerliche Eigenheit des ASUS Rog Raikiri Pro ist dessen eingeschränkte Konnektivität im Konsolen-Bereich: Während sich der Controller am PC bzw. Laptop per Wireless Dongle anschließen lässt und bspw. mit Rog Ally, Tablets oder Smartphones per Bluetooth 5.0 verbunden werden kann, ist im Konsolen-Modus leider nur eine kabelgebundene Verbindung möglich – auch bei der neuen Xbox Series X|S. Zwar liegt ein 3m langes USB-Kabel bei, was in den meisten Gaming-Haushalten vermutlich "ausreichen" sollte, aber natürlich könnte diese Tatsache gerade für Konsolen-Zocker ein Ausschlusskriterium sein. Grundsätzlich funktioniert das Gamepad sowohl im kabelgebundenen als auch per Wireless Dongle und Bluetooth einwandfrei – und bietet mit bis zu 48 Stunden Laufzeit auch wirklich eine sehr überzeugende Batteriedauer.
Dafür wiegt das Gamepad auch nur 300 g, was es auch in längeren Gaming-Sessions gut in der Hand liegen lässt. Neben einem obligatorischen USB-C-Anschluss an der Oberseite findet sich auch der obligatorische 3,5 mm Klingen-Anschluss, an dem ein ESS DAC integriert ist und eine wirklich sehr gute Audioqualität bietet. Doch auch hier steckt eine kleine Eigenart im Premium-Controller: Habt ihr einen Kopfhörer an der Audioklinke stecken, müsst ihr das Gamepad zwingend per USB-C-Kabel an PC oder Konsole verbinden.
Für alle Feinheiten und die Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten bleibt euch zuletzt noch die ASUS Armoury Crate, die ihr per Software bspw. am PC oder Laptop installieren und betreiben könnt. Hier lassen sich eine Vielzahl von Optionen anwählen – von der Vibrationsstärke des Controllers bis hin zu den Deadzones oder der Empfindlichkeit der Trigger-Tasten. Die Armoury Crate ist in der Community oftmals ein etwas kontrovers diskutiertes Thema, doch unserer Meinung nach bietet sowohl die Software als auch der Controller wirklich übersichtlich eine ausreichende Zahl an Einstellungsmöglichkeiten, die fast jeden User bzw. jede Userin zufriedenstellen sollten.
Fazit zum ASUS ROG Raikiri Pro – Lohnt sich der Kauf?
Mit einem aktuellen Kaufpreis von knapp 180 Euro ist der ASUS ROG Raikiri Pro natürlich fast drei Mal so teuer wie ein XBOX Wireless Controller, doch ist uns in unserer mehrwöchigen Testsession mit „Blasphemous 2“, „Rocket League“, „F1 23“ & Co. doch ziemlich ans Herz gewachsen. Unabhängig vom sehr schicken Design und den wunderschönen ROG-Akzentuierungen, die den Controller zum Hingucker werden lassen, ist die Ergonomie und Funktionalität des ASUS ROG Raikiri Pro überwiegend sehr gut bis exzellent. Dennoch ist es schade, dass die drahtlose Konnektivität des Controllers außerhalb des PC-Bereiches eingeschränkt erscheint. Daneben fehlen auch wichtige Premium-Features wie die Möglichkeit bestimme Teile des Controllers modular auszutauschen.
Wer von dem hohen Kaufpreis nicht abgeschreckt ist und wem die kleineren Schwächen nichts ausmachen, bekommt dennoch einen wirklich sehr stylischen und sich gut anfühlenden Premium-Controller geboten.
Der ASUS Rog Raikiri Pro wurde uns für den Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt.