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Gaming

„Fantasian Neo Dimension“ Review: JRPG aus dem Lehrbuch

„Fantasian Neo Dimension“ bekommt ein Mobile Game einen Port auf die Konsolen. Warum dies erstaunlich gut funktioniert, lest ihr in der Kritik.

„Fantasian Neo Dimension“ Review: JRPG aus dem Lehrbuch
Wie gut ist das neue JRPG „Fantasian Neo Dimension“ Foto: Mistwalker / Square Enix

2021 erschien „Fantasian“ bei Apple Arcade. Das Rollenspiel von „Final Fantasy“-Macher Hironobu Sakaguchi überraschte so einige und wurde auf der Plattform zum Mobile Game des Jahres gekürt. Nun erscheint eine Konsolen-Umsetzung. Und auch wenn man die Herkunft an vielen Ecken spürt, ist es doch verwunderlich, dass „Fantastian Neo Dimension“ nicht direkt auf PS4 & Co erschienen ist – denn das Spiel verdient diese Aufmerksamkeit alle mal.

In dem Spiel steuert ihr Leo. Dieser leidet an Amnesie – kann sich aber aus einer seltsamen Maschinenwelt heraus kämpfen. Wieder in der scheinbar realen Welt trifft er auf das Mädchen Kina. Zusammen möchte sie das Rätsel um Leos Vergangenheit lösen. Und natürlich steht hierbei das Schicksal der Welt auf dem Spiel.

 

In „Fantasian Neo Dimension“ wirkt vieles bekannt - das ist der Grund

Schon zu Beginn wird deutlich, dass „Fantasian“ sich vieler klassischer JRPG-Stereotypen bedient. Sei es in der Story, bei den Designs oder in den rundenbasierten Kämpfen – alles wirkt sehr bekannt, fast schon klischeehaft. Das liegt unter anderem an der Inspiration von Sakaguchi: Er spielte nämlich in einem Livestream „Final Fantasy 6“ und wollte nochmal ein großes, episches und emotionales Spiel abliefern, wie es damals der Fall war. Dafür steuerte der legendäre Komponist Nobuo Uematsu einen Soundtrack bei, der sich hören lassen kann. Wer mit den neueren Stücken nichts anzufangen weiß: „Neo Dimension“ hat sogar die Option, Musik aus anderen Spielen wie „Final Fantasy 14“ abzuspielen.

Die Herkunft als Mobile-Titel merkt man „Fantasian“ in allen Aspekten an. Die Grafik sieht durch einen eigenständigen Stil nicht hässlich aus, hätte in dieser Form aber vermutlich auch auf der PS3 stattfinden können. Die Welt ist ebenso nicht offen und frei mit der Kamera erkundbar. Stattdessen steuert ihr Leo durch unterschiedliche Dioramen. Das ist zuerst ungewohnt, da sich die Steuerungsausrichtung mit jedem Kamera-Wechsel ändert und ihr deswegen oft plötzlich in eine falsche Richtung lauft. Aber so können Kisten oder kleine Geheimnisse auf clevere Art und Weise versteckt werden, ihr werdet oftmals dafür belohnt, alle Teile einer Karte abzusuchen.

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Auch in den Kämpfen merkt man, dass ein wichtiges Feature mit Touchscreens vermutlich deutlich einfacher umzusetzen war. Denn ihr könnt die Flugbahn einiger Attacken beeinflussen. An der Konsole funktionierte das zwar mit Analog-Stick sehr gut, wenn auch etwas unintuitiv. Dadurch bekommen die Zufallskämpfe aber eine spannende weitere Komponente neben den bekannten elementaren Stärken und Schwächen – wer vernünftig taktiert, kann so ganze Gegner-Gruppen in kurzer Zeit dezimieren.

Den Zauber locker um die Gegner herum gedribbelt Foto: Mistwalker / Square Enix

Ein ebenso cleveres Feature ist der sogenannte Dimengeon. Mit diesem Gerät kann man Zufallskämpfe umgehen, um sich eher der Erkundung zu widmen. Die Gegner, auf die man treffen würde, werden dann in eine andere Dimension geschickt. Aber ihr solltet das dafür zuständige Gerät nicht zu lange angeschaltet lassen, denn ab einer bestimmten Anzahl wird es zu voll und ihr müsst gegen alle gefangenen Feinde auf einmal kämpfen. Wer also nicht seine Zeit damit verschwenden will, ständig von einem Kampf-Bildschirm in den nächsten zu rennen, kann so eine formidable Anzahl an Kontrahenten sammeln, alle am Stück besiegen – und so eine ganze Menge an XP sammeln.

 

Technische Probleme hemmen den Spielspaß

Leider gab es in unserer Testzeit mit dem Spiel häufiger technische Probleme. Während scheinbare Passagen, die man trotzdem nicht begehen konnte, vielleicht noch der eigenen Unfähigkeit zuzuschreiben sind, kam es vermehrt zu Spielabstürzen. Diese konnten nicht repliziert werden – mal fanden sie statt, während man in eine neue Szene wechselte, mal im Übergang zum Kampf. Das Lade-Icon erschien, doch nichts passierte. Zum Glück gibt es genügend fair gesetzte Speicherpunkte und das Spiel lässt euch auch von Checkpoints aus weitermachen. Trotzdem mindert dies den sonst sehr positiven Eindruck.

Denn „Fantasian Neo Dimension“ ist enorm gut geworden. Viele Elemente sind bekannt und heutzutage vielleicht Klischees – aber sie funktionieren dank eines guten Skriptes mit überzeugenden Sprecher:innen und einigen interessanten Änderungen hervorragend. Lediglich die angestaubte Technik hält das lehrbuchhafte JRPG zurück. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte unbedingt mit Leo auf Abenteuerreise gehen.

„Fantasian Neo Dimension“ erscheint am 05. Dezember für PC, PS4, PS5, Nintendo Switch und die Xbox Series X/S



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