Das „HD-2D Remake“ von „Dragon Quest 3“ ist da. Doch kann das über 35 Jahre alte Spiel in seiner Neuauflage überzeugen?
„Dragon Quest“ ist eine der bekanntesten Reihen im Gaming-Bereich. Vor allem die Figuren-Designs der verstorbenen „Dragon Ball“-Legende Akira Toriyama sind in die Spiele-Geschichte eingegangen – und sei es nur der Schleim, ein kleiner blauer Blob mit einem dicken Grinsen. Nun erschien mit „Dragon Quest 3 HD-2D Remake“ eine Neuauflage eines der ersten Titel. Bereits in unserer Preview hatten wir einige Punkte zu bemängeln, konnten aber auch durchaus Potenzial erkennen. Wer diese ersten Eindrücke nachlesen möchte, kann dies hier tun:
Am meisten beeindruckt im finalen Produkt hat uns die Optik. War diese in der Switch-Version, die wir vor Release anspielen durften, zwar schon nett anzusehen, auf der PS5-Version können aber vor allem die Städte mit ihrer tollen Beleuchtung und Atmosphäre überzeugen. Die Welt, durch der ihr eure Abenteurer-Bande steuert, bleibt zwar etwas leer, sieht aber doch um einiges besser aus als noch bei der Preview angenommen.
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Bei den anderen Punkten wird es allerdings schon etwas schwieriger, das Spiel modernen RPG-Fans zu verkaufen. Die Geschichte selbst geht nie über das klassische „Held muss in die Welt ziehen um das große Böse zu bekämpfen“-Schema hinaus – das hat man 1988 in Videospielen auch nicht gemacht. Dass aber weder die Spielfigur, noch die Party-Mitglieder in irgendeiner Form und Weise Charakterzüge spendiert bekommen, ist schon ziemlich frustrierend. Die späteren „Dragon Quest“-Spiele, wie beispielsweise der elfte Teil, sind vor allem deswegen so beliebt, da die Gruppendynamik trotz eines stummen Helden so gut umgesetzt sind.
Auch die Kämpfe sind sehr rudimentär geraten. Ihr könnt nicht das genaue Monster anwählen, nur eine Gruppe. Die Animationen brauchen in der normalen Kampfgeschwindigkeit gefühlt Ewigkeiten, bis sie fertig sind, was gerade bei größeren Mengen frustrierend werden kann – gerade, da diese nicht sonderlich detailliert sind. Wer taktische Tiefe einbringen will, was gerade auf dem höheren Schwierigkeitsgrad unbedingt zu raten ist, muss sich Notizen machen, denn nirgendwo wird verzeichnet oder angezeigt, ob ein Gegner nun gegen Feuerschaden immun oder besonders anfällig ist.
Es ist also am Ende ziemlich genau das eingetreten, was wir bei der Preview vermutet hatten. „Dragon Quest 3 HD-2D Remake“ sieht hübsch aus und hat einen netten Score, auch wenn dieser sich schnell wiederholt. Doch am mechanischen Grundgerüst wurde so gut wie nichts verändert. Videospiele haben sich in den letzten 36 Jahren allerdings stark weiterentwickelt – somit kommen hier allenfalls Puristen auf ihre vollen Kosten und diejenigen, die zumindest etwas Retro-Flair atmen wollen. Alle anderen sollten eher vorsichtig sein.