Nach dem Schock der Netflix-Dokumentation „Bad Influence“ fragen sich viele: Was wurde aus Piper Rockelle und ihrer Mutter Tiffany Smith?

Piper Rockelle galt einst als Shootingstar auf YouTube und begeisterte vor allem Teenager mit ihren Videos. Gemeinsam mit ihrer Clique „The Squad“ produzierte sie massenhaft virale Inhalte, die Millionen Klicks generierten. Doch wie die Netflix-Doku „Bad Influence: Die Schattenseite von Kidfluencing“ schonungslos offenlegt, hatte dieser Erfolg eine dunkle Kehrseite.
Im Zentrum des Skandals: Pipers Mutter und Managerin Tiffany Smith. Sie managte die Kinderkarrieren nicht nur äußerst kontrolliert, sondern laut ehemaligen Beteiligten auch auf eine Weise, die in einem toxischen Umfeld und traumatischen Erfahrungen für viele Beteiligte endete.
Was Tiffany Smith vorgeworfen wird

Im Jahr 2022 reichten elf ehemalige Mitglieder von „The Squad“ eine Klage über insgesamt 22 Millionen US-Dollar gegen Tiffany Smith und Hunter Hill ein – letzterer trat in den Videos oft als großer Bruder auf und war zudem mit Tiffany liiert. Die Vorwürfe reichten von sexueller Belästigung und emotionalem Missbrauch bis hin zu nicht gezahlter Entlohnung und Vergeltungsmaßnahmen gegenüber Eltern, die sich beschwerten.
„Einige der Kinder erhielten Hassnachrichten und wurden regelrecht ausgegrenzt, sobald sie The Squad verließen“, so Co-Regisseur Kief Davidson in einem Podcast-Interview. „Einige wurden sogar direkt aus der Gruppe ausgeschlossen und von anderen Kindern zum Kontaktabbruch aufgefordert.“
Das Leben im Squad-Haus
Die Dynamik im Squad-Haus war intensiv. Um mehr Inhalte schneller produzieren zu können, zog Smith mit ihrer Tochter Piper sowie weiteren Kindern und deren Eltern in ein gemeinsames Haus in Los Angeles. Besonders während der Corona-Pandemie, als viele dieser Kinder aufgrund von Homeschooling isoliert waren, wirkte das Konstrukt wie eine ideale Lösung: Freundschaften, Social Media, Karriere.
Doch mit der Nähe kam die Kontrolle. Eltern berichten, dass sie von Tiffany unter Druck gesetzt oder sogar entfernt wurden, sobald sie Kritik äußerten. Einige Kinder berichten zudem von unangemessenen Gesprächen über sexuelle Themen und sogar körperlichen Übergriffen.
Es kommt zum Vergleich

Nach fast drei Jahren kam es zur Einigung: Die Klage wurde gegen eine Zahlung von 1,85 Millionen Dollar beigelegt. Für die Kläger stand das Geld dabei nie im Mittelpunkt.
„Diese Klage war nie wegen des Geldes – sondern, um sicherzustellen, dass sie das, was sie mir angetan hat, keinem anderen Kind mehr antun kann“, sagte Klägerin Sophie in der Netflix-Doku.
Regisseur Davidson äußerte sich dazu kritisch: „Tiffany ist eine clevere Geschäftsfrau, die weiß, wie man das System zu ihrem Vorteil nutzt. Ich hoffe, dass diese Doku eine Diskussion anstößt – über Kinderrechte im Influencer-Geschäft und über dringend nötige Schutzmechanismen.“
Was macht Piper Rockelle heute?
Trotz des Skandals ist Piper Rockelle auch mit 17 Jahren noch als Influencerin aktiv – wenn auch mit Einschränkungen. Nachdem die Vorwürfe öffentlich wurden, wurde ihr YouTube-Kanal demonetarisiert, wodurch eine wichtige Einnahmequelle wegfiel.
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Aktuell postet sie Inhalte über alternative Plattformen wie „Brand Army“, wo personalisierte Inhalte gegen Bezahlung angeboten werden. Diese Art von Plattform richtet sich eigentlich an volljährige Nutzer – ein Umstand, der Beobachter wie Davidson beunruhigt:
„Seit der Demonitarisierung sehen wir vermehrt aufreizende Bilder von Piper. Diese Dienste öffnen gefährlichen Gruppen Tür und Tor – genau die Menschen, von denen man nicht will, dass sie sich mit einer Teenagerin beschäftigen.“
Offenbar steht hinter ihrer Präsenz weiterhin Tiffany Smith – ebenso wie Hunter Hill.