"Astro Bot" auf PlayStation 5 angespielt: Endlich die ersehnte Zeitenwende?

Ich habe einen guten Freund, der Videospiele liebt. Platformer, Metroidvanias, First-Person-Shooter – all das feiert er komplett ab. Je kreativer, schneller und abwechslungsreicher, desto besser. Doch eine Sache hasst er abgrundtief: langsame 3rd-Person-Actionspiele. „Horizon: Forbidden West", „The Last of Us“ oder „God of War: Ragnarök” mag der Gute zwar vom Hörensagen kennen, doch bevor er eines dieser Spiele wirklich anfassen würde, müsste ich ihm schon ein unmoralisches Angebot unterbreiten. Warum erzähle ich das überhaupt? Weil dieser Kumpel oft die Stimme in meinem Hinterkopf war, wenn ich wieder eines der unzähligen Action-Adventures der PlayStation 4 und PlayStation 5-Generation getestet habe, die dem japanischen Videospielgiganten letztendlich auch den großen Konsolen-Vorsprung gegenüber der Xbox beschert hatten. Dass Nintendo in eigenen Gewässern erfolgreich fischt, ist natürlich klar.

Dass es sich bei diesen PlayStation-Krachern um teilweise grandiose Meisterwerke handelt, will ich überhaupt nicht verneinen. Aber anno 2024 hat man immer mehr das Gefühl, dass Sony PlayStation so langsam den Bezug zu ihren Spieler:innen verliert. Na klar: „Helldivers 2“ ist ein unerwartet großartiger Mega-Hit. Doch der zwischenzeitlich-ausgerufene PSN-Zwang in der PC-Fassung hat dem Konzern viel positive Resonanz gekostet. Und neben „Final Fantasy VII: Rebirth“ fehlen in diesem Jahr komplett die Großkaliber à la „Marvel's Spider-Man 2“ oder „God of War: Ragnarök“, an denen sich aber einige PlayStation-Fans auch so langsam satt gespielt haben, weil sie eben genau wissen, was sie bekommen. Doch im September kommt ein kleiner, putziger Roboter um die Ecke, der sich kurz mal anschickt eine kleine Zeitenwende auf der PS5 einzuläuten. Sein Name: Astro Bot. Seine Mission: das Funkeln in die Augen der PS5-Fangemeinde zurückzubringen!

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Astro Bot ist eines der wenigen Spiele, dass die PS5 wirklich versteht

Es ist ja nicht so, als ob Astro Bot ein Unbekannter auf der PlayStation wäre: Das gefeierte VR-Spiel "Astro Bot: Rescue Mission" auf der PSVR einmal ausgeklammert, sollten alle PlayStation 5-Fans zumindest einmal in "Astro’s Playroom" reingespielt haben, das gratis auf jeder PS5 beiliegt. Das ist nämlich nicht nur ein nettes Gimmick-Spiel, sondern hat uns zum Release der Konsole mit seiner Kreativität, seinem Charme und der technischen Brillanz richtig begeistert! Und nachdem wir knapp eine Stunde von „Astro Bot“ anspielen durften, können wir diese Stärken im ersten Standalone-Abenteuer des knuffigen Roboters nur unterstreichen. Von der ersten Sekunde an, wenn Astro auf seinen PS5-Controller steigt und in der Oberwelt entlang der Planeten gleitet, die hier als Level fungieren, beeindruckt das Spiel mit seiner unbändigen Kreativität und der großartigen Nutzung des DualSense-Controllers.

Das war auch schon bei Astro’s Playroom so, aber das hier ist noch einmal deutlich größer, kreativer und aufgemotzter: Das macht auch schon der erste besuchte Planet deutlich, den wir mit unserem PS5-Raumschiff erreichen und kurz vor der Landung die letzten Hindernisse mittels Gyro-Steuerung überwinden müssen. Schon dieser kurze Beginn macht deutlich, was Astro Bot so wohltuend von vielen anderen (PlayStation-) Spielen abhebt: Jedes Element des Spiels ist einfach so großartig durchdacht und unterstützt die Immersion. Und natürlich sieht Astro Bot erneut fantastisch aus: Zwar mag die gemutmaßte PS5 Pro wohl in nicht allzu großer Ferne sein, doch auch so gehört „Astro Bot“ nach unserer Anspielsession mit seiner Lebendigkeit, dem wunderschönen Design, dem knackigen Kontrast zu den schönsten Spielen auf der PS5.

Noch mehr als die technische Brillanz des Spiels hat uns aber begeistert, wie fast jeder Level mit einer innovativen neuen Gameplay-Mechanik aufwartet, die den ganzen brillant-inszenierten Planeten einen neuen Anstrich verpasst: Mal könnt ihr Astro Bot wie einen Ballon aufblasen, um an höher gelegene Level-Abschnitte zu kommen. Mal sammelt unser kleiner Roboter einen starken Magneten auf, der Metall-Baren anzieht, die ihr gegen Baukräne schleudert, um euch einen Weg durch den Level zu bahnen. Das Leveldesign ist genau auf diese abwechslungsreichen Gameplay-Twists aufgebaut und belohnt euch beim Erkunden mit zuckersüßen anderen Bots, die ihr aus einer misslichen Lage befreien müsst und die teilweise auch der PlayStation-Geschichte entsprungen sind. Daneben sammelt ihr in den einzelnen Abschnitten auch mehrere versteckte Puzzle-Teile, was ebenfalls zum genauen Erkunden animieren.

Den Gameplay-Trailer zu "Astro Bot" seht ihr hier:

 

Astro Bot ist genau das Spiel, das die PS5 so dringend braucht – doch reicht das?

Auch der erste Bosskampf gegen einen Riesen-Oktopus mit mehreren Phasen und kleineren Überraschungen macht deutlich, wie ambitioniert die Verantwortlichen ihren ersten großen PlayStation 5-Platformer positionieren. Doch ist das genug? Das ist tatsächlich die Frage, die "Astro Bot" beim Release im September 2024 beantworten muss. Denn im Gegensatz zu den epischen und manchmal auch etwas schwerfälligen AAA-Titeln à la „Spider-Man 2“, „God of War“ & Co. fühlt sich "Astro Bot" wie ein wohltuender frischer Wind im PS5-Portfolio an. Das familienfreundliche Spiel macht sehr viel Spaß, kommt äußerst kreativ daher und ist in jeder Hinsicht entzückend. Und noch wichtiger: 3D-Platformer dieser Art sind auf der PlayStation 5 absolute Mangelware. Gerade in der aktuellen Veröffentlichungsdürre der Sony Studios könnte endlich die große Stunde des kleinen Roboters angebrochen sein.

"Astro Bot" erscheint am 06. September exklusiv für PlayStation 5!