Mit "Horizon Forbidden West“ erscheint endlich die lang ersehnte Fortsetzung des Open-World-Überraschungshits aus dem Jahr 2017. Kann Guerilla den gefeierten Vorgänger „Horizon Zero Dawn“ noch einmal toppen? Das verraten wir in unserem Test!
Die PS4-Konsolengeneration brachte natürlich einige Ausnahmespiele wie "God of War", "The Last of Us: Part 2" oder "Ghost of Tsushima" hervor. Doch für eine der vermutlich größten Überraschungen sorgte im Jahr 2017 "Horizon Zero Dawn“: Eine brandneue IP des Entwicklerstudios Guerilla (damals noch Guerilla Games), das sich in PlayStation-Kreisen vor allem mit der "Killzone"-Reihe einen Namen gemacht haben. "Horizon" war das mit Abstand ambitionierteste Projekt des Studios: Ich erinnere mich noch an einen der ersten Screenshots mit einem gewaltigen "Langhals", der meine Neugierde auf das Spiel in unermessliche Höhe schnellen ließ. Und nicht nur meine: Mit deutlich über 10 Millionen verkauften Exemplaren gehört „Horizon Zero Dawn“ bis heute zu den erfolgreichsten Spielen der PS4-Konsolengeneration. Auch das Addon „The Frozen Wilds“ sowie der spätere PC-Port brachten weitere Gamer*innen auf den Geschmack dieser gewaltigen Open-World, die nicht nur eine packende und durchaus vielschichtigen Story zu bieten hatte, sondern vor allem mit atemberaubenden Actionpassagen gegen teils gigantische Mecha-Wesen beeindrucken konnte, die Protagonistin Aloy & Co. das Leben schwergemacht haben.
Übrigens ist Horizon Forbidden West jetzt auch für PC erhältlich. Mit diesen Features:
Horizon Forbidden West: Neuer Schauplatz | Alte Stärken
Es ist deshalb kein Wunder, dass mit "Horizon Forbidden West" wohl eines der meisterwarteten PlayStation-Spiele des Jahres erscheint: Schließlich endete die Geschichte von Aloy und ihrem Kampf gegen Hades und die dunklen Maschinen-Mächte, die die Welt von Horizon ins Verderben treiben wollten, zwar versöhnlich, doch zumindest mit einem klitzekleinen Cliffhanger. Sechs Monate sind seit den Ereignissen von „Horizon Zero Dawn“ mittlerweile vergangen und eine neue Plage hat die Welt heimgesucht und macht das Land der vielfältigen Stämme, die die Welt von „Horizon“ bevölkern, unfruchtbar. Aloy ist weiterhin auf der Suche nach der Möglichkeit ein funktionsfähiges Backup von Gaia zu finden, um die Welt vor der "Verrotung" zu bewahren. Tatsächlich landen wir kurz nach dem Beginn des Spiels, das quasi auch als Tutorial für Neueinsteiger*innen und Horizon-Fans verstanden werden kann, für eine kurze Zeit zurück in Meridian, nur um zu erfahren, dass uns der mysteriöse Sylens nicht nur in puncto Hades getäuscht hat, sondern gleichzeitig Aloy in den Verbotenen Westen lockt, um weitere Antworten auf ihre dringend gesuchten Fragen zu erhalten.
Storytechnisch wollen wir in unserer Review wirklich so wenig wie möglich preisgeben, da es sich ähnlich, wie in "Horizon Zero Dawn" lohnt, in die Geschichte von Aloy und ihrer Reise im Verbotenen Westen am besten uninformiert einzusteigen. Was uns am meisten überrascht hat, war vor allem die Tatsache, dass Guerilla einen der wohl größten Kritikpunkte des Vorgängers angenommen hat: Neben Aloy finden wir auf unserer Reise viele alte Bekannte sowie neue Weggefährten, die diesmal deutlich mehr im Fokus stehen und uns zunehmend ans Herz wachsen. War „Horizon Zero Dawn“ noch sehr Aloy-zentrisch, bekommen wir deutlich mehr Charakter-Momente mit Varl, Erlend & Co. so wie ihren zwischenmenschlichen Beziehungen, was für deutlich besseres Character-Building in der Fortsetzung der „Horizon“-Reihe sorgt. Generell ist es beeindruckend, dass selbst NPC-Figuren, denen man bspw. nur eine Hauptquest lang begegnet, einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Hier haben die Autoren wirklich großartige Arbeit geleistet. Leider sieht es an anderer Front etwas anders aus: Was Aloys Widersacher und Widersacherinnen im Spiel angeht, ist das Storytelling leider nicht immer überzeugend gelungen.
Auf ihrem Weg wird Aloy in einen rebellischen Konflikt im Tenakth-Clan involviert: Rebellenanführerin Regalla hat nämlich nicht nur die Fähigkeit zahlreiche Maschinenwesen zu vereinnahmen, sondern will auch den Carja-Clan ein für alle Mal zerstören und sorgt damit für einen erbitterten Machtkampf gegen den eigentlichen Tenakth-Oberbefehlshaber Hekarro. Während Regalla zu Beginn des Spiels noch in einer eindrucksvollen Sequenz eingeführt wird, als Aloy das erste Mal den Verbotenen Westen betritt, wird sie im Verlauf des Spiels zunehmend blasser und fast schon unsichtbar: Weil sich das Storytelling auf Aloy, ihre Verbündeten und ihren Pfad konzentriert, ist die Gefahr, die von Regalla ausgeht, leider irgendwann fast nicht mehr greifbar. Dass dann auch noch eine zweite antagonistische Kraft etabliert wird, über die wir aus Spoilergründen aber nicht sprechen dürfen bzw. das auch gar nicht wollen, macht die Situation natürlich nicht leichter. Generell schafft es „Horizon Forbidden West“ zwar deutlich stärkere Figuren zu erschaffen, die der Story deutlich mehr Persönlichkeit und Emotionalität geben, doch das Spiel bewegt sich beim Storytelling manchmal dann doch zum nah am Vorgänger, auch, was den erzählerischen Rhythmus des letzten Drittels des Spiels angeht, der spannungstechnisch leider nicht immer vollends aufgeht. Hier hätten wir uns tatsächlich etwas mehr „Mut“ gewünscht, auch wenn „Horizon Forbidden West“ generell wieder eine sehr ambitionierte und spannende Story für alle Fans des Vorgängers bereithält, die euch zumindest rund 20-25 Stunden (für die Hauptquest) unterhalten sollte und mit einigen Twists für Überraschungen sorgen wird.
Horizon Forbidden West: Eine Spielwelt zum Dahinschmelzen | Neue Features
Was die Spielwelt angeht, toppt „Horizon Forbidden West“ den Vorgänger in jeder Hinsicht: Nicht unbedingt in der direkten Größe, wobei sich „Forbidden West“ deutlich gewaltiger anfühlt als die Welt von „Zero Dawn“, sondern vor allem in der Vielschichtigkeit und dem enormen Detailgrad: Erneut dürfen wir uns von schneeüberzogenen Bergspitzen, über Wüstenlandschaften bis hin zu wunderschönen Dschungel- und Strandabschnitten im Westen der USA durchschlagen und haben fast jede Sekunde genossen, in der wir die wunderschöne Spielwelt bereisen konnten. Die unterschiedlichen Biome beherbergen natürlich auch neue Maschinenwesen, die uns das Leben schwermachen: Wie schon im Vorgänger gehören einige Kämpfe gegen gewaltige Maschinen-Mammuts, -Schlangen oder -Fledermäuse zu den besten Action-Einlagen, die wir in der vergangenen Zeit erleben durften. Ohne zu viel zu verraten, sind diesmal auch berühmt-berüchtigte Settings mit Wiedererkennungswert dabei: San Francisco als Schauplatz wurde in den Previews bereits angesprochen und natürlich ist auch klar, dass eine quasi angrenzende "Wüstenstadt" auch ihren großen bzw. kleinen Auftritt feiern darf.
Das Erkunden bzw. Durchqueren wird diesmal mit einigen neuen Features sowie überfälligen Quality of Life-Funktionen deutlich angenehmer gestaltet: Da wäre zum einen Aloys überarbeitete Fokus-Funktion, die beim leichten Druck auf R3 quasi eine "Light"-Funktion startet und uns alle wichtigen Klettermöglichkeiten bzw. Vorsprünge anzeigt. Nein, ihr könnt in Horizon Forbidden West leider immer noch nicht „überall“ und an jeder Ecke hochklettern, aber diesmal deutlich komfortabler und umfangreicher als vorher. Tatsächlich waren die vielen "unsichtbaren" Wände bzw. Vorsprünge, an denen sich Aloy eben nicht festhalten konnte, ein großes Manko von „Zero Dawn“: Und auch wenn es diesmal Momente gibt, in denen wir uns etwas mehr Bewegungsfreiheit für Aloy gewünscht hätten, macht es deutlich mehr Spaß die Welt von „Forbidden West“ zu durchqueren und nach verborgenen Plätzchen zu suchen. Zu Hilfe kommen euch dabei natürlich auch euer neuer „Gleiter“, den ihr sehr früh im Spiel freischaltet: Einen unserer besten Momente beim Durchspielen hatten wir, als wir uns von einem gewaltigen Bergmassiv mit dem Gleiter heruntergeschwungen haben und nach einer fast mehrminütigen Gleitfahrt auf einem Tallneck gelandet sind. Ein großartiger Moment. Im Gegensatz zu anderen Open-World-Krachern wie bspw. „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ geht Aloy nicht die Puste mittendrin aus, da es keine Stamina-Anzeige beim Gleiten gibt.
Die zweite wichtige Gameplay-Neuerung betrifft einen Enterhaken, mit dem sich Aloy an höhe Punkte ziehen kann. Einen „Pullcaster“, der quasi als Erweiterung des Enterhakens an bestimmte, meist blau markiere Punkte angebracht werden kann, um Wände einzureisen bzw. Plattformen zu verschieben. Später bekommt ihr dann auch noch eine Art Tauch-Maske, mit denen ihr die deutlich ausgeweiteten Unterwasser-Areale des Spiels erkunden bzw. in einigen Missionen auch durchtauchen müsst. All diese kleinen Gameplay-Tweaks sorgen dafür, dass sich die gewaltige Spielwelt sowohl durch die größere Vertikalität als auch durch die Unterwasser-Areale deutlich weitläufiger anfühlt. Und auch wesentlich mehr Anreize zur Erkundung bietet.
Horizon Forbidden West: Spannende Quests | Neues Skill-System
Apropos Erkundung: Wie sieht es es eigentlich mit den Quests des Spiels aus? Auch die wurden in fast allen Belangen überarbeitet und deutlich verbessert. Was die Hauptquest angeht, haben wir bereits positiv hervorgehoben, dass die Interaktionen mit den Spielfiguren deutlich verbessert wurden. Doch auch die Nebenquests sind ambitionierter als im Vorgänger: Teilweise werden Sidequest-Stränge sogar unterbrochen und erst auf einem höheren Level-Verlauf weitergeführt. Immer hat man das Gefühl, dass man wirklich etwas Wichtiges sucht, bekämpft oder finden muss, auch wenn sich die Aufträge im Laufe der Zeit natürlich dann doch etwas wiederholen, wie bspw. Aloys Spurensuchfunktion usw. Aber auch hier gilt: Das Storytelling ist um ein Vielfaches besser. Das zeigt sich auch in den deutlich belebteren Örtlichkeiten, in denen es von NPCs nur so wuselt und die auch auf Aloy bzw. den Verlauf der Geschichte reagieren: Mich hat beeindruckt, dass ein NPC-Paar mir von weitem zugerufen hat, dass ich ja "immer noch da bin" und noch gar nicht "weitergezogen wäre", weil ich gerade eben noch ein anderes Quest im Ort abgegeben habe. Solche Momente machen die Spielwelt eben deutlich glaubwürdiger und belebter.
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Die Motivation an den Nebenquests steigt auch dadurch, dass ihr auch für Nebenquests sehr oft Skill Points bekommt, die ihr in verschiedenen Kategorien einsetzen könnt: Darunter eben auch ein Skillbaum für den Bogenkampf, für den Nahkampf, für das Fallen-Legen, für Heilung, für Maschinen usw. In den einzelnen Unterkategorien könnt ihr dann auch nochmal Unterfähigkeiten freischalten, die ihr bei Kämpfen mit so genannten Valor Points aufladet und dann per R1 aktiviert: Dazu gehört bspw. ein Boost der kritischen Trefferrate, der uns bspw. in einigen großen Bosskämpfen sprichwörtlich den "Arsch gerettet hat". Generell ist der Schwierigkeitsgrad auf Normal und Hard gegenüber Zero Dawn gefühlt etwas angezogen: Ihr könnt in der Spielwelt immer noch zahlreiche Bögen, Tripcaster, Schleudern mit verschiedenen Skills und nun auch eine Art metallische Disc nutzen, die die unterschiedlichen Spielstile unterstützen, die ihr in den Kämpfen anwenden könnt. Dazu eben die Spezial-Skills des Skill-Trees sowie verschiedene Tränke und jetzt auch Mahlzeiten, die bspw. Aloys Health-Anzeige boosten können. Geboostet wurde übrigens auch der Nahkampf: Aloy ist dank Kombos und freischaltbarer Fähigkeiten endlich deutlich agiler, handlungsschneller und stärker im direkten Duell mit den mechanischen und vor allem menschlichen Widersacher*innen.
Apropos Boost: Geboostet wurden auch zahlreiche Nebenaktivitäten in der Welt von „Forbidden West“. Neben den Geschlicklichkeits-Challenges gibt es nun ein eigenes „Spiel im Spiel“ im Horizon-Universum, das ein bisschen an Gwent in „The Witcher 3“ erinnert, für das ihr dann auch seltene Spielfiguren in der Welt von „Horizon Forbidden West“ aufsammeln bzw. erspielen könnt. Ansonsten könnt ihr in kleinen Arenen Nahkampf-Marken sammeln, um später gegen eine Art Nahkampf-Experten anzutreten und seltene Rüstungen zu erhalten oder unzählige weitere Aktivitäten in der Spielwelt angehen. Die Hauptstory mag „nur“ etwas über 20 Stunden lang sein, aber es gibt so viel zu tun, zu erleben und auszuprobieren, dass die meisten Spieler*innen locker das doppelte an Spielzeit einplanen sollten. Übrigens hat es uns eines der neuen Quality of Life-Updates besonders angetan: Eure Taschen upgradet ihr wie gewohnt meistens mit den Hinterlassenschaften bestimmter Lebewesen, die ihr in der gewaltigen Welt jagen müsst und die natürlich an bestimmte Biome gebunden sind. Um nicht mehr sprichwörtlich im Dunkeln zu tappen, könnt ihr quasi eine eigenstände Mini-Quest für einen Upgrade-Auftrag erstellen, die euch genau dann in die Gebiete führt, in denen ihr die gesuchten Tiere finden könnt.
Horizon Forbidden West: Wunderschön oder wunderbar flüssig?
Schon „Horizon Zero Dawn“ war 2017 ein absoluter Hingucker und „Forbidden West“ kann auch in dieser Disziplin fast noch einmal in jeder Hinsicht einen draufsetzen: Die Weitsicht, die das Spiel teilweise bietet, ist umwerfend. Erneut waren wir von den unglaublichen Details der Maschinenwesen, den teilweise fast schon fotorealistischen Figurenmodellen sowie der grandiosen Unterwasserwelt begeistert. Dass „Horizon Forbidden West“ tatsächlich noch ein Cross-Gen-Titel ist, lässt uns nur mutmaßen, zu welcher grafischen Brillanz die PlayStation 5-Spiele in naher Zukunft noch fähig sein werden. Die Grafik-Opulenz des Titels hat allerdings auch ihren Preis: Wie bei vielen anderen Vertretern habt ihr auf der PlayStaton 5 die Wahl zwischen dem Performance- und Resolution-Modus und damit leider wirklich die Qual der Wahl. Die grafische Brillanz von „Horizon Forbidden West“ kommt tatsächlich nur im Resolution Mode richtig zur Geltung: Beim Performance Mode gibt es vor allem bei der Auflösung deutliche grafische Einschnitte, die ein wahrnehmbares Bildrauschen in weiter entfernten Gebieten sichtbar werden lassen. Dafür steuert sich Aloy in butterweichen 60 Bildern pro Sekunde und damit deutlich flüssiger und direkter als im Resolution Modus. Wir haben das Spiel wegen der fantastischen Präsentation trotzdem überwiegend im Resolution Mode bewältigt und hauptsächlich in fordernden Actionpassagen auf Performance umgeschaltet. Das erschien uns wie ein guter Kompromiss.
Wichtiger Hinweis: Wir haben eine sehr frühe Testfassung des Spiels durchspielen können: Erst nach unserem ersten Durchlauf wurde der finale Patch 1.03 eingespielt, der sozusagen der Release-Patch ist, den auch alle Käufer*innen von „Horizon Forbidden West“ nach dem Kauf zunächst installieren. Wir raten auch dringend dazu: Denn einige Probleme, die wir während des Testdurchlaufs hatten, wie selten auftretende fehlende Texturen oder leichte „Frame Pacing“-Probleme, wurden damit behoben. Wir hatten auch ca. 5-6 Mal einen schwerwiegenden Bug, in dem Aloy in einer „Aufsammel“-Aktion hängengeblieben ist und wir einen vorherigen Spielstand laden mussten. Auch diese Probleme erschienen uns durch Patch 1.03 behoben, den wir allerdings aus Zeitgründen nur ca. 3-4 Stunden testen konnten. Wir wollten die festgestellten Bugs zwecks Transparenz dennoch erwähnen und gleichzeitig auch anmerken, dass sich alle Käufer*innen den brandneuen Day-1-Patch aufspielen. Technisch hat sich „Horizon Forbidden West“ ansonsten bis auf einzelne Framerate-Drops insgesamt sehr gut präsentiert.
Neben vielen einstellbaren Optionen gebürt übrigens ein Extralob der fantastischen DualSense-Einbindung: Sowohl die adaptiven Trigger als auch das haptische Feedback gehören mit zum Besten, was wir bisher auf der PlayStation 5 erleben durften.
Horizon Forbidden West: Unser Fazit
Wird „Horizon Forbidden West“ die hohen Erwartungen der Fans erfüllen können? Ja, definitiv! Im Grunde hat Guerilla fast an allen Stellschrauben gedreht, die zu den Schwachpunkten von „Horizon Zero Dawn“ gehört haben: Dazu gehört der deutlich bessere Nahkampf, das verbesserte Klettern, die intuitivere Exploration, die vielschichtigen Sidequests, die deutlich lebendigeren Ortschaften, das verbesserte „Environmental Storytelling“ – die Liste ließe sich wohl noch endlos weiterführen. Dazu spendiert uns das Studio wieder einige der besten Actionmomente des jungen Spielejahres mit atemberaubenden Kämpfen gegen mechanische Riesenviecher. Und, meine Güte, wie wunderschön und vielfältig ist bitte diese Spielewelt? Man würde am liebsten direkt mit Aloy tauschen und sich in den „Verbotenen Westen“ beamen lassen. Ganz zum Meisterwerk hat es für uns dann allerdings doch nicht gereicht: Die Story beherbergt zwar deutlich mehr Figuren, mit denen wir neben Aloy mitfiebern können, doch es fehlt eine gut etablierte antagonistische Kraft, die wirklich die ganze Zeit eine Gefahr auf die Spielwelt ausstrahlt. Auch die generelle Struktur des Spiels orientiert sich manchmal etwas zu offensichtlich am Vorgänger und wählt eher die „Play it Safe“-Methode, als wirklich mutig und innovativ zu sein. Trotzdem ist „Horizon Forbidden West“ ein weiteres unvergessliches Abenteuer für PlayStation 4 und PlayStation 5, dass den meisten "Horizon"-Fans und -Neueinsteiger*innen genau das bieten wird, was sie sich von einer Fortsetzung erhofft haben. Nicht mehr und nicht weniger.
Horizon Forbidden West ist sowohl für PlayStation 4 als auch PlayStation 5 erhältlich. Die Horizon Forbidden West: Complete Edition ist seit kurzem auch für PC erhältlich.
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