Das VR-Spiel "Metro Awakening" bietet postapokalyptischen Horror wie kein anderer Titel. Wir haben den neuesten Teil der Survivalreihe auf der Gamescom angespielt.
Metro Awakening: 2024 für Meta Quest, PSVR & Steam VR
Die Virtual Reality ist wie geschaffen für Horrorspiele, denn vermutlich nirgends sonst ist Immersion so wichtig wie hier. Das hat etwa in der VR-Version von "Resident Evil 7" prächtig funktioniert - und scheint mit "Metro Awakening" erneut zu gelingen. Der neueste Ableger des postapokalyptischen Gruselshooters erscheint am 07. November 2024 für Meta Quest, PSVR und Steam VR und hat auf uns bei der Gamescom mächtig Eindruck gemacht. Zum Daddeln benötigt ihr ein entsprechendes VR-Konsolen-Headset oder ein ausgewähltes Set-up für den PC. Wir empfehlen fürs Spiel die beliebte Meta Quest 3:
Metro Awakening: Darum geht's
Die Grundstory kennt ihr sicher bereits von den Vorgängern: Im Jahre 2028 sind die Einwohner Russlands vor der nuklearen Katastrophe in den Untergrund geflohen. Die Moskauer Metro dient als neue Heimat, ist aber fernab von sicher: Grässliche Mutanten und der gnadenlose Kampf um Ressourcen dezimieren die Menschheit weiter und minimieren die Chancen aufs Überleben drastisch.
In diesem bedrückenden Setting schlüpft ihr mit einem VR-Headset auf dem Kopf in die Haut eines tapferen Arztes namens Serdar. Der verlässt gezwungenermaßen den "sicheren" Hafen seiner Metrostadt, um nach Medikamenten für seine schwerkranke Frau zu suchen.
Metro Awakening auf der Gamescom: Wie im echten Leben
Bevor wir jedoch richtig loslegen, konfigurieren wir erst einmal die VR-Steuerung und machen uns in einem ausgiebigen Tutorial mit den wichtigsten Gameplay-Mechanismen vertraut. Das ist auch bitter nötig: "Metro Awakening" ist ein vollwertiger Titel mit einer Spielzeit von etwa sechs Stunden und weit entfernt von den schlichten VR-Demos früherer Spiele der sich ständig entwickelnden Technologie. Die Eingaben sind komplex und benötigen auf jeden Fall eine Einführung.
Die etwa 45-minütige Gamescom-Demo besteht aus einer simplen Folge von Tunneln und Rätselräumen. Von der Story, den Zwischensequenzen oder von anderen Charakteren ist bei unserem Anspieltermin in Köln nichts zu sehen. Simpel ist hier jedoch nicht wortwörtlich zu verstehen, denn das kommende VR-Game ist mitnichten einfach: Abseits von den typisch kargen Ressourcen des Survival-Horror-Genres fordert nämlich auch die Steuerung. So ziemlich jede Aktion wird lebensnah mit Kopf, Armen und Trigger von euch nachgeahmt.
So greifen wir mit den umgeschnalten Controllern der PSVR an unseren Waffengürtel, um Pistole oder Shotgun zu ziehen, Magazine oder Patronen wandern mit der entsprechenden Bewegung in die Schießprügel. Selbt den Schlitten zieht ihr bei einhändigen Waffen zurück. Das Zielen funktioniert via Kopfbewegung, das Schießen hingegen mittels Tasteneingabe. Ein Griff an die Brust zückt unsere treue Taschenlampe, welche bei Energieverlust mit einem tragbaren Generator manuell aufgeladen werden muss.
Das geht dann immer so weiter: Jede Tür drückt ihr etwa manuell auf, Leitern hingegen schwingt ihr euch zum Glück mit zwei bis drei Bewegungen nach oben schneller hoch. Die detailgetreuen Eingaben tragen massiv zur Immersion des Spiels bei und sorgen dafür, dass ihr stets beschäftigt seid - wir waren jedoch etwas überfordert und hätten uns bei einigen Beispielen etwas intuitivere Inputs gewünscht.
Atmosphäre, Rätsel, Kämpfe
Das ändert jedoch freilich nichts an der gelungenen Atmosphäre des Spiels: Technisch ist "Metro Awakening" auch in VR sehr gut und ihr macht keine riesigen Abstriche zu den "großen" Titeln der Reihe. Licht fällt realistisch durch die Dunkelheit, Spinnweben zerreißen nah an euren virtuellen Augen und die Gegner springen euch ins Gesicht. Der Horrorpart des Games zündet und hat uns selbst in den hellen Hallen der Gamescom durchaus mal aufgeschreckt.
Unüberlegt die Waffe abfeuern ist derweil wie immer keine gute Idee: Munition ist rar und zu viele Schüsse sollten idealerweise nicht ins Leere gehen. Doch das ist nicht so einfach, denn vor allem die insektoiden Gegner sind flink und verstecken sich zudem. Mechanisch geht das aber gut von der Hand - auch weil das Zielen per Kopfbewegung genauso intuitiv verläuft wie den Abzug zu betätigen. Werdet ihr aber erwischt, greift ihr an euren virtuellen Körper und pumpt euch ein Health-Item in die Venen. Das wiederum ist in der Hitze des Gefechts kein Pappenstiel.
Da freuen wir uns doch über die kleinen Durchatmer, wenn wir mal nicht auf Konfrontationskurs sind. Auf dem Weg zum Ende der Gameplay-Demo bewältigen wir nämlich immer wieder kleinere Rätseleinlagen in Form von Environmental Puzzles. Eine Tür muss erst mit Strom versorgt werden, damit es weiter geht, eine andere geht nur mit einem verschwundenen Drehgriff auf. Das lockert das düstere Geschehen und die Spannung in den ruppigen Fights gut auf und trägt natürlich ebenfalls zur Immersion bei.
Metro Awakening: Erster Eindruck
"Metro Awakening" ist bisher ein bemerkenswert ernstzunehmender VR-Titel, der Atmosphäre und Setting der Hauptspiele gut in die virtuelle Dimension überträgt. Die mechanischen Rätsel sind unterhaltsam und die Kämpfe durch die Ressourcenknappheit fordernd. Aufgrund der komplizierten Steuerung, die erst einmal in Fleisch und Blut übergehen muss, sollten sich Einsteiger jedoch vorsehen. Ob der VR-Ableger jedoch mit den anderen Games der Reihe mithalten kann, zeigt sich erst, wenn wir mehr von der Story gesehen haben.