Wer hätte das gedacht: Mit "Shadows of the Damned Hella Remastered" erscheint die Neufassung eines unbekannteren Titels von Branchen-Underdog Goichi Suda. Wir haben das makabre Action-Adventure auf der Gamescom angespielt.
Garcia Hotspur staunt nicht schlecht, als er eines Abends nach Hause kommt: In flagranti wird seine Geliebte Paula von Oberdämon Fleming in die Hölle entführt - und der ruppige Biker mit den noch ruppigeren Sprüchen muss sie retten. Dazu steigt er in die Tiefen der Unterwelt hinab, die mitnichten brennende Schlunde, sondern eher unheimliche, europäisch angehauchte Dörfer definieren. Schließlich war das Spiel bereits damals schon stark von "Resident Evil 4" beeinflusst.
Shinji Mikamis (Resident Evil) und Goichi "Suda 51" Sudas (No More Heroes) düsteres Action-Adventure von 2011 erfährt in der "Shadows of the Damned: Hella Remastered"-Version nun ein Upgrade für PC, PS5, Xbox Series X und Nintendo Switch - und das haben wir auf der Gamescom 45 Minuten angespielt.
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Shadows of the Damned: Hella Remastered - Hands-on von der Gamescom
Dazu zockten wir das erste Areal, welches bereits so gut wie alle der altbekannten Mechaniken vorstellt: Vorwiegend ballern wir aus der "Resi 4"-Über-die-Schulter-Perspektive auf zombieartige Dämonen, bis die Köpfe blutig explodieren, dodgen Attacken per Rolle oder attackieren den Feind mit unserer Fackel im Nahkampf. Zwischendurch winken kleinere Rätsel, die sich meist ums Konzept Licht vs. Dunkelheit drehen.
Regelmäßig hüllt euch die irgendwann tödliche Finsternis ein und nur mit einem Lichtschuss auf einen manchmal gut versteckten Ziegenkopf (!) kehren Helligkeit und Leben zurück. Anderswo sucht ihr in Kisten oder versteckten Ecken nach leckeren Erdbeeren (nochmal !), mit denen ihr verschlossene Türen öffnet. Besonders machen das Spiel jedoch nicht unbedingt das Gameplay, sondern die Suda-typische durchgeknallte Gesamtinszenierung:
Die Levels strotzen vor kräftigen, eigenartigen Farben, die Gegner sind durchgeknallt, das Sounddesign völlig drüber, die Musik pulpig und rockig und der Humor unter der Gürtellinie wie eh und je. Richtig: Auch in Woke-Zeiten bleibt der derbe, meist sexuelle Humor der Originalfassung erhalten. Wo wir beim vielleicht wichtigsten Thema sind: Wie stark unterscheidet sich "Shadows of the Damned: Hella Remastered" eigentlich vom alten Game?
Das ist neu in Shadows of the Damned: Hella Remastered
Die kurze und knappe Antwort: Kaum. Ab dem 31. Oktober 2024 spielt ihr nämlich eine grundsolide Remastered-Fassung ohne Schnörkel: Die Optik ist rundum für die neuen Systeme optimiert und knackig scharf unter 4K - was natürlich die sehr betagte, kantige Grafik von früher allzu offensichtlich macht. Dafür läuft das Game auf PC, PS5 und Xbox Series X flüssig bei 60 Frames - das fiel uns beim Anzocken besonders auf. Die Nintendo Switch muss sich allerdings mit 30 Frames die Sekunde begnügen.
Inhaltliche Änderungen gibt es nicht. Selbst leicht abgewandelte Levels wie etwa im "Dead Space"-Remake sucht ihr hier vergebens. Neu sind außer der Technik lediglich der New-Game-Plus-Modus sowie vier Kostüme für den Hauptcharakter - und natürlich Trophy-Support für die Konsolen von heute.
So ist "Shadows of the Damned: Hella Remastered" vor allem ein Spiel für die Fans von damals, die liebend gerne noch einmal mit Garcia Hotspur die Hölle stürmen möchten - und wir gehören auf jeden Fall dazu. Außerdem erscheint das recht umfassende Spiel zum fairen Preis von 24,99 Euro.
Vorbestellen könnt ihr das Spiel als Collector's Edition und in der Standard Edition - bisher aber nur bei Limited Run Games. Wir halten euch über einen Amazon-Release auf dem Laufenden!