Günther Jauch ist nicht nur als Moderator bekannt, sondern auch als Werbegesicht. Doch mit seiner neuesten Werbeaktion sorgt er für mächtig Unmut.
Günther Jauch (68), bekannt aus unzähligen TV-Shows, sorgt momentan nicht nur auf dem Bildschirm für Gesprächsstoff. Seine Teilnahme an Werbespots für eine Online-Apotheke hat bei vielen Apothekern heftige Kritik ausgelöst. Der Vorwurf: Jauch trägt mit seinem Werbeengagement aktiv zum sogenannten „Apothekensterben“ in Deutschland bei.
Apotheker werfen Jauch Mitverantwortung für Apothekensterben vor
Seit Jahresbeginn mussten bereits 384 Apotheken in Deutschland ihre Türen schließen, berichtet die „Bild“-Zeitung. Der Präsident der „Sächsischen Landesapothekerkammer“, Göran Donner, äußerte sich in einem Interview mit scharfer Kritik an Jauchs Werbedeal: „Das ist eine enorme Belastung für uns. Günther Jauch sollte sich bewusst sein, dass sein Engagement für Online-Apotheken vielen kleinen Apotheken den Garaus macht.“ Die Sichtbarkeit des prominenten Moderators in den Werbespots für Online-Apotheken stelle eine erhebliche Herausforderung für die klassischen Apotheken dar, die mit weitaus kleineren Werbebudgets auskommen müssen, so Donner weiter.
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Parodien und Protest auf Instagram
In Bayern hat Apotheker Kilian Gehr Jauchs Werbespot sogar humorvoll auf die Schippe genommen. Er kommentierte seinen eigenen Spot mit den Worten: „Heute bestellt, morgen geliefert, und übermorgen ist die nächste Apotheke verschwunden. Vielen Dank, Herr Jauch, dass Sie das Apothekensterben so tatkräftig unterstützen!“ Auch auf Instagram regt sich immer mehr Protest. Unter dem Hashtag „#seidkeinejauchs“ teilen immer mehr Nutzer ihre Unzufriedenheit mit Jauchs Werbedeal und kritisieren ihn für seine Rolle in der Kampagne.
Der Deutsche Apothekerverband weist jedoch darauf hin, dass es nicht nur die Online-Apotheken sind, die den stationären Apotheken zusetzen. Auch steigende Betriebskosten, Lieferengpässe und der akute Fachkräftemangel tragen ihren Teil zum Rückgang der klassischen Apotheken bei. Dennoch bleibt der Ärger über Jauchs Werbeauftritt groß, und die Diskussion über die Zukunft der Apotheken hält an.