Im Interview mit TV Movie Online hat Hape Kerkeling verraten, wie es um eine mögliche Fortsetzung von „Garfield“ steht!
Hurra, Hurra, Garfield ist wieder da! Nach jahrelanger Entwicklung kehrt am 9. Mai die wohl berühmteste Katze der Welt zurück in die Kinos. Dieses Mal erlebt Garfield ein wildes Abenteuer, als er unverhofft auf seinen lange vermissten Vater Vic trifft. Der zieht ihn sogleich in einen Einbruch hinein. Schweren Herzens muss Garfield seine gewohnte Bequemlichkeit hinter sich lassen und sich seiner Vergangenheit stellen. Zum Glück ist er nicht allein, denn sein treuer Hundekumpel Odie ist an seiner Seite. Ob die Geschichte des ungleichen Trios ein gutes Ende nimmt, erfahrt ihr ab jetzt in allen deutschen Kinos – viel Spaß!
„Garfield“ mit Hape Kerkeling: Darum nahm er die Rolle sofort an!
Gesprochen wird Garfield von Comedy-Legende Hape Kerkeling. Um einen Einblick in seine Arbeit zu bekommen, durften wir vorab mit ihm über Beautygeheimnisse, Pressetage und vergangene Missverständnisse sprechen:
TVM: Garfield hasst Montage, geht es dir genauso?
Hape Kerkeling: Garfield sollte damit eigentlich keine Probleme haben, schließlich gestaltet sich der Montag für ihn nicht großartig anders als der Sonntag. Da ich in einem kreativen Beruf arbeite und nicht jeden Montag um sieben oder acht im Büro sein muss, bin ich auch nicht der klassische Montagshasser. Ich habe eher Probleme mit schlechtem Wetter, aber nicht mit Tagen.
TVM: Könntest du das heute noch um sieben Uhr ins Büro kommen?
Hape Kerkeling: Ich frage mich manchmal, ob ich das könnte. Ich würde es nicht wollen, das habe ich noch nie. Ich liebe die Abwechslung, die mein Beruf bietet; ich liebe es auch, das in unterschiedlichen Städten zu tun. Ich glaube, ich eigne mich nicht für einen Beruf, in dem ich 30 Jahre immer wieder das Gleiche mache.
TVM: Wie viele Interviews hast du an einem Pressetag?
Hape Kerkeling: Heute sind es ungefähr 25, aber die sind nicht alle gleich intensiv. Es gibt Fernsehinterviews, die etwas anstrengender sind, weil der ganze Körper gefragt ist. Da kann ich die Gesichtszüge nicht entgleiten lassen, da muss die Klamotte einigermaßen sitzen und man darf nicht schwitzen. Print-Interviews sind meist ein wenig entspannter. Grundsätzlich freue ich mich aber, wenn die Fragen anders sind. Wenn man merkt, dass es schon der Dritte ist, der das fragt, fängt man an, eine Standardantwort zu geben. Dann denkt man, oh, klinge ich noch glaubwürdig? Man überlegt und variiert, bis man hoffentlich nicht anfängt zu lügen und etwas ganz anderes erzählt. (lacht)
TVM: Was war die meistgestellte Frage bislang?
Hape Kerkeling: Ich glaube, was mir persönlich am besten am Film gefallen hat. Darauf habe ich geantwortet, die Szene im Film, wo Garfield versucht, auf den Zug zu springen, und es am Ende unerwarteterweise schafft. Das ist für mich einer der lustigsten Momente im Film.
TVM: Was würdest du gerne mal gefragt werden?
Hape Kerkeling: Was mein Schönheitsgeheimnis ist, würde ich gerne gefragt werden. Das bin ich bisher erstaunlicherweise nicht gefragt worden, alles andere schon.
TVM: Hast du denn ein Schönheitsgeheimnis?
Hape Kerkeling: Leider nicht! Ich schmiere mir manchmal Sachen ins Gesicht, das bringt mal mehr, mal weniger.
TVM: Hättest du lieber Garfield oder Odie zu Hause?
Hape Kerkeling: Ich bin ein absoluter Katzentyp. Das habe ich auch schon in meinem Buch „Pfoten vom Tisch“ geschrieben. Ich liebe Katzen, deswegen hätte ich gerne einen Garfield zu Hause. Ich hatte mal einen Kater, der so ähnlich aussah. Den hatte ich 13 Jahre, der war allerdings deutlich nervöser und nicht so gelassen. In der Regel sind rote Katzen gar nicht so entspannt wie Garfield. Viele der rothaarigen Katzen haben auch einen leichten Herzfehler.
TVM: Garfield zum Glück nicht!
Hape Kerkeling: Garfield hat definitiv keinen Herzfehler. Wenn er ihn hätte, hätte er die ganze Pizza und Lasagne nicht überlebt.
TVM: Was muss ein Projekt haben, damit du sagst, ich bin dabei!
Hape Kerkeling: Wenn mich das Angebot fasziniert, und das war bei Garfield der Fall. Nach 1987 wieder an die Rolle anknüpfen zu können, ist toll, da habe ich keine Sekunde überlegt. Ohne dass ich wusste, worum es in dem Film geht, war mir klar, dass ich das auf jeden Fall mache. Es muss mich begeistern oder faszinieren. Das ist nicht so oft der Fall, aber hier war es so.
TVM: Hat sich Garfield in den letzten 30 Jahren verändert?
Hape Kerkeling: Er hat sich insofern verändert, dass er uns ein wenig tiefer in sein Seelenleben blicken lässt und durchaus bereit ist, dazuzulernen und seine eigene Welt zu hinterfragen. Das eröffnet eine neue Perspektive auf den alten, bekannten Garfield.
TVM: Hat sich denn das Publikum verändert?
Hape Kerkeling: Das Publikum ist kritischer geworden, weil es eine unfassbar große Auswahl hat. Es ist sensibler geworden, was potenzielle Beleidigung betrifft. Insofern ist das Publikum schlauer geworden, kann man sagen.
TVM: In Garfield musstest du auch singen, ist das der Start einer Gesangskarriere?
Hape Kerkeling: Nein, das habe ich schon mehrfach versucht und ich bin mehrfach gescheitert mit meiner Gesangskarriere. Ich singe gerne und so mancher hört sich das gerne an, aber den Massengeschmack habe ich mit meinem Gesang nie getroffen, das ist aber nicht schlimm.
TVM: Wie viel Vic steckt deiner Meinung nach in Garfield?
Hape Kerkeling: Ich befürchte, mehr, als ihm lieb ist, und weniger, als man vermuten könnte. Er ist dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, und die herausragenden Charaktereigenschaften hat er von seinem Vater. Über seine Mutter wissen wir nichts. Vielleicht erfahren wir im nächsten Film was über seine Mutter. Könnte sein, dass diese Einsichtigkeit, die er entwickelt, eine Eigenschaft ist, die er von seiner Mutter hat. Vielleicht gibt es einen zweiten Teil, der uns darüber aufklärt.
TVM: Wärst du dabei?
Hape Kerkeling: Auf jeden Fall!
TVM: Schaust du privat Animationsfilme?
Hape Kerkeling: Ich liebe Animationsfilme und bin mit ihnen groß geworden. Meine ersten großen Animationsfilme waren das Dschungelbuch oder Robin Hood. Die habe ich geliebt und liebe sie bis heute. Wenn die im Fernsehen wiederholt werden, bin ich dabei.
TVM: Welcher Film hat dich zuletzt begeistert?
Hape Kerkeling: Der letzte Film, den ich gesehen habe, war Dune. Da bin ich mit keinen großen Erwartungen hereingegangen und der Film hat mich umgehauen. Ein Meisterwerk, ein schöner Film durch und durch!
TVM: Gab es in deinem Leben auch schon Missverständnisse, die erst Jahre später aufgeklärt wurden, wie es bei Vic und Garfield der Fall war?
Hape Kerkeling: Ich glaube, dass das jeder Mensch in seinem Leben hat. Es gibt in jeder Familie Verstrickungen, Missverständnisse. Das aufzudecken und aufzuarbeiten ist nicht nur schwierig, sondern auch erhellend. Das tut allen Beteiligten gut. Insofern, ja, ich kenne das.
TVM: Hattest du im Vorfeld die Sorge, dass sich die Stimmen von Garfield und Olaf (in die Eiskönigin) zu sehr ähneln?
Hape Kerkeling: Das hatte ich! Am Ende bin ich selbst überrascht, dass die Figuren doch nicht ähnlich klingen. Zum Glück stehe ich nicht allein im Studio, da steht mir immer eine Regisseurin, ein Regisseur zur Seite. Was nimmt man sich vor? Ich nehme mir vor, das so gut wie möglich zu machen, so offen zu sein, wie ich sein kann, um diese Rolle mit Leben zu füllen und um dem Film, der Figur gerecht zu werden. Ich habe selbst einen sehr hohen Anspruch an mich und an alle, mit denen ich arbeite. Ob das gelungen ist, müssen andere beurteilen.
TVM: Das ist es! Vielen Dank für das Gespräch.
Hier könnt ihr euch den Trailer zu „Garfield - Eine extra Portion Abenteuer“ anschauen: