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Gaming

DLSS 3.5 Preview: Spektakuläre Eindrücke zu Cyberpunk 2077: Phantom Liberty und Alan Wake 2

Zur Gamescom 2023 hat Nvidia die neueste Version von DLSS angekündigt: Wir konnten DLSS 3.5 live in Gameplay-Demos von "Alan Wake 2" und "Cyberpunk 2077: Phantom Liberty" sehen und war sehr beeindruckt.

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Cyberpunk 2077 Phantom Liberty
"Cyberpunk 2077: Phantom Liberty" wird eines der ersten Spiele sein, die DLSS 3.5 nutzen! Foto: CD Projekt Red
Inhalt
  1. DLSS 3.5: Warum „Ray Reconstruction“ mehr als reine Eye Candy ist
  2. DLSS 3.5 – Auch mit „älteren“ Grafikkarten nutzbar | Release-Termin
  3. Unser erstes Fazit zu DLSS 3.5

Wow! Gleich mehrfach dachte ich bei den Gameplay-Demos zu „Alan Wake 2“ und „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“, dass wir nun endgültig in der nächsten Stufe von grafischer Darstellung in Videospielen angekommen sind. Dafür sorgte allerdings nicht etwa eine neue Engine oder eine neue Grafikkarten-Generation mit neuen Features, sondern eine konsequente Weiterentwicklung einer bereits vorhandenen Technologie: Mit Deep Learning Super Sampling (kurz: DLSS) hatte Grafikkartenhersteller NVIDIA im Jahr 2019 seine Reihe an Echtzeit-Bildverbesserungsmaßnahmen mithilfe von Upscaling-Technologien gestartet, die zuletzt mit DLSS 3 und der Implementierung von „Frame Generation“ ihren bisherigen Höhepunkt verzeichnet hatte.

Bei „Frame Generation“ handelt es sich um ein revolutionäres Feature, in dem eine KI und die auf den GPUs der 40er-Grafikkartengeneration integrierten „Optical Flow Accelerators“ jedes zweite Frame künstlich erzeugen und die Technik somit im besten Fall die angepeilte Framerate der Spiele verdoppeln kann. „Frame Generation“ hat jedoch einen spürbaren Nachteil: Durch den Prozess der Generierung neuer Frames wird nämlich eine zusätzliche Latenz erzeugt, die jedoch teilweise von der Aktivierung von Nvidia Reflex ausgeglichen werden kann. DLSS 3.5 erweitert das Feature-Set nun um eine ganz neue Technologie namens „Ray Reconstruction“, die uns in den Live-Gameplay-Demos zu „Alan Wake 2“ und „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ ausführlich vorgestellt wurde.

 

DLSS 3.5: Warum „Ray Reconstruction“ mehr als reine Eye Candy ist

Cyberpunk 2077 Phantom Liberty
In den Regenpfützen finden sich feinste Raytracing-Spiegelungen! Foto: CD Projekt Red

Doch was genau ist “Ray Reconstruction“? Dabei handelt es sich grundsätzlich um eine neue Technologie, die die Raytracing-Darstellung in Videospielen deutlich verbessern soll. Dies geschieht hauptsächlich, weil die bisher manuell abgestimmten Denoiser durch ein von einem NVIDIA-Supercomputer trainiertes KI-Netzwerk ersetzt werden, das zwischen den gesampelten Rays hochwertigere Pixel erzeugt. Klingt im ersten Moment natürlich wie ein etwas undurchsichtiger Tech-Talk. Sieht man da überhaupt einen Unterschied? Ja! Und wie!

In der Gameplay-Demo von „Alan Wake 2“, die auf dem High-End-Rechner und dem perfekt kalibrierten 4K-Screen übrigens unfassbar gut aussah, bekamen wir eine klassische nächtliche Szene mit einer Regenpfütze zu sehen, in der ein rotes Neon-Schild reflektiert wurde. Mit der bisherigen Denoising-Technologie verschwimmt das Neon-Schild bei Bewegung der Hauptfigur im wahrsten Sinne des Wortes: Die klaren Umrisse des Schildes verschwinden, weil die bisherigen Denoiser die Raytracing-Reflexionen nicht so schnell weiterverarbeiten können bzw. sie letztendlich auch unsauber darstellen. Mit aktiviertem „Ray Reconstruction“ bleiben die Details in der Pfütze erhalten – auch wenn wir uns mit Hauptfigur Alan durch die düstere Szenerie bewegen.

Ähnliche Eindrücke bekamen wir auch in der ersten Erweiterung zu „Cyberpunk 2077“ serviert: CD Projekt Red schickt den Spieler nach Dogtown in ein düsteres, dystopisches neues Gebiet, in der sich V gegen eine neue Gefahr zur Wehr setzen muss. Dogtown besticht nicht nur mit gigantischen, unfertigen Wolkenkratzern, sondern auch mit dunklen, zusammengeschusterten Baracken am Boden, die nur durch wenige Lichtquellen wie bspw. brennende Tonnen oder vereinzelte Neon-Lichter beleuchtet werden. In der herkömmlichen Raytracing-Darstellung waren deshalb auch des Öfteren verrauschte Effekte in schwierig darzustellenden Objekten wie bspw. Zäunen zu sehen. Das ändert sich mit „Ray Reconstruction“ sichtbar und deutlich: Die Objekte sehen tatsächlich so aus, wie sie mit Raytracing-Einsatz aussehen sollten. Auch der Detailgrad fällt mit „Ray Reconstruction“ deutlich höher aus, weil die herkömmlichen Denoiser oftmals feine Details in Texturen usw. „aufgefressen“ haben.

Auch spannend:

 

DLSS 3.5 – Auch mit „älteren“ Grafikkarten nutzbar | Release-Termin

Tatsächlich besitzt „Ray Reconstruction“ einen entscheidenden Vorteil: Weil für die Technologie die Tensor-Kerne der NVIDIA GPUs genutzt werden, ist DLSS 3.5 auch mit Grafikkarten der 20er- und 30er-Generation nutzbar. Theoretisch könnte also auch eine Nvidia Geforce RTX 2060 bei „Alan Wake 2“ und „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ für Grafikpracht sorgen. Praktisch ist das jedoch fast unmöglich, da die Performance unterirdisch ausfallen würde. Realistischerweise profitieren also trotzdem vor allem Grafikkarten der 30er- und 40er-Generation von DLSS 3.5. Auch bei den Spielen ist die Auswahl zum Start noch sehr eingeschränkt: Cyberpunk 2077 & Cyberpunk 2077: Phantom Liberty werden zum Release am 26. September mit DLSS 3.5, Full Raytracing und Reflex erhältlich sein. „Alan Wake 2“ wird ebenfalls zum Release am 27. Oktober 2023 veröffentlicht. Portal RTX soll im Herbst auf DLSS 3.5 upgedadet werden.

Zur Performance der Spiele mit „Ray Reconstruction“ bzw. dem Einsatz von DLSS 3.5 können wir an sich noch keine Aussage machen, da dies nicht Teil der Präsentation war. In den bisher von Nvidia veröffentlichten Vergleichsvideos schneiden die Titel mit DLSS 3.5 performancetechnisch meist sogar leicht besser ab als mit DLSS 3, was logischerweise darauf zurückzuführen sein könnte, dass die klassischen Denoiser im Gegensatz zu den KI-Supercomputern mehr Performance kosten. Hier seht ihr noch einmal ein ausführliches Vorstellungsvideo von Nvidia zu DLSS 3.5:

 
 

Unser erstes Fazit zu DLSS 3.5

Alle Technologien, die die Immersion in Videospielen steigern, sind natürlich gerne gesehen und dazu gehört auch DLSS 3.5: Die Bildqualität und -klarheit in puncto Raytracing-Einsatz erlebt bei ausgewählten Spielen einen sichtbaren Boost. Klar ist aber natürlich, dass das zum Großteil nur absoluten High End-Usern vorbehalten sein wird, weil alle anderen schon bei den regulären Grafikeinstellungen deutlich mehr Abstriche machen müssen, um von „Ray Reconstrcution“ wirklich zu profitieren. Trotzdem wird das DLSS-Feature-Set hier wieder mit einer spannenden Technologie erweitert, auf die wir natürlich zum Release von „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ und „Alan Wake 2“ ein besonderes Auge werfen werden.

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