Das neue Action-Rollenspiel „Banishers: Ghosts of New Eden“ hat sehr eindeutige Vorbilder. Deren Höhen werden nicht erreicht, aber dabei baut das Game eine spannende, eigene Identität auf.
Frische IPs sind sowohl im Film- als auch im Videospielbereich unter hochbudgetierten Produktionen inzwischen einigermaßen selten geworden. Umso gespannter waren viele, als DON'T NOD, vor allem bekannt für die Arbeit an der „Life is Strange“-Reihe, mit „Banishers: Ghosts of New Eden“ ein neues Action-Rollenspiel in einem noch unverbrauchten Universum angekündigt hatten.
„Banishers: Ghosts of New Eden“: Darum geht es in dem Spiel
Das Paar Antea und Red erreichen im 17. Jahrhundert die Stadt New Eden in den britischen Kolonien. Sie wurden von einem alten Bekannten hierher beordert. Als Banisher ist es ihre Aufgabe, Geister zu exorzieren – und hier hat sich ein besonders mächtiges Exemplar eingenistet. Doch einige Sachen gehen schief, weswegen die beiden sich durch die Wildnis zurückschlagen müssen, dabei Monster bekämpfen und den Bewohner:innen verschiedener Siedlungen helfen, die Geister ihrer Vergangenheit auszutreiben.
Ein großer Pluspunkt ist die Atmosphäre, die „Banishers“ schafft. Seit dem Treiben des Obergeistes haben die Bewohner:innen von New Eden keine Sonne mehr gesehen, was ihnen in jedem Dialog anzuhören ist. Auch die Alpträume, unter denen sie leiden, sorgen für angespannte Gemüter. Dazu kommt eine zwar leere, aber wunderschön anzusehende Welt, durch die ihr als „Ghostbusters“-Pärchen streift – stets begleitet von einem melancholischen Score.
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Das ist auch einer der Gründe, weshalb die Schicksale der NPCs, auf die ihr trefft, so mitnehmen. Nicht alles ist hier nämlich Schwarz und Weiß, ganz im Gegenteil. Die Schicksale der Siedler:innen sind mitreißend und hinterlassen nicht nur einmal einen Klos im Hals. Das Problem ist allerdings: Um dahinterzukommen, muss man das Spiel spielen.
Denn Gameplay-technisch bleibt „Banishers“ leider hinter den großen Vorbildern wie „God of War Ragnarök“ und der eigenen Erzählung zurück. Die Kämpfe bieten über die Spielzeit leider nur wenig Abwechslung und verlangen auch nicht viel taktisches Geschick. Zwar könnt ihr zwischen den beiden Figuren wechseln und so nette Kombo-Angriffe starten, auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist dies aber eigentlich nicht nötig. Um herauszufinden, wie ihr einen Geist loswerden könnt, müsst ihr verschiedene Gegenstände finden. Das artet immer wieder darin aus, dass ihr so lange durch ein Gebiet lauft, bis ein leuchtendes Symbol euch verrät, dass ihr an der richtigen Stelle seid. Das ist per se jetzt nichts Schlechtes, aber doch eher selten spannend und wiederholt sich immer wieder – während die leere Spielwelt zumindest der tristen Atmosphäre zuträglich ist, so steht sie dieser zentralen Gameplay-Mechanik im Weg.
„Banishers: Ghosts of New Eden“: Fazit
Das ist am Ende „Banishers“ größtes Problem. Während die Erzählung auch dank herausragender Synchronsprecher:innen einen trotz teils sehr düsterer Themen und tiefer Melancholie absolut mitnimmt, reißt einen das Spiel selbst leider häufiger aus der Erfahrung raus. Das ist zwar schade – aber dennoch würden wir uns über weitere Projekte in dieser Welt freuen. Denn auch Projekte mit diversen Fehlern können eine Menge Spaß machen, was hier absolut der Fall ist.
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