„Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst“ – Thomas Gottschalk wird für seine Äußerungen und sein Verhalten bei „Wetten, dass...?“ stark kritisiert.
Der ehemalige „Wetten, dass...?“-Moderator Thomas Gottschalk muss sich derzeit immer wieder heftige Kritik an seinen Äußerungen in der Quizshow und darüber hinaus anhören. In einem Interview mit dem „Spiegel“ musste sich der Entertainer nun einigen unangenehmen Fragen zu seiner Karriere stellen und bekam für seine Antworten viel Gegenwind im Netz.
Thomas Gottschalk: „Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst“
Zuletzt tauchten im Internet einzelne „Wetten, dass...?“-Bilder auf, in denen Gottschalk weiblichen Gästen der Show ans Knie fasste. Für den 74-Jährigen stellte der gelegentliche Körperkontakt jedoch keine Grenzüberschreitung gegenüber seinen Fernseh-Kolleginnen dar: „Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht. Das lasse ich mir nicht als Attacke vorwerfen", verteidigte er sein Verhalten.
Die Zuschauer:innen in den sozialen Medien sehen das wiederum nicht so entspannt. „Deutschlands größter Orthopäde, Knietastmaschine Thommy Gottschalk“, schreibt ein User auf X, wie ihn sogar der deutsche Moderator Micky Beisenherz einmal bezeichnet haben soll.
Thomas Gottschalks Verhalten wird als „erschreckend“ wahrgenommen
Tatsächlich erinnert sich der Entertainer daran, „zweimal jemandem ans Knie gefasst“ zu haben - auch wenn er heute anders handeln würde: „Ich weiß, dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren.“ Dabei bezieht er sich unvorsichtigerweise auf die virale #MeToo-Debatte und - so nehmen es unter anderem seine Gesprächspartner im "Spiegel"-Interview wahr - unterstellt Frauen in diesem Zusammenhang Falschbezichtigungen: „Ich betrete heute auch keinen Aufzug mehr, in dem nur eine Frau steht. Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: ‚#MeToo, der hat mich angefasst!‘?“ Auch für die Leser:innen des Interviews ganz klar ein unangebrachtes Verhalten. „Der Grad der Verbitterung, den Gottschalk erreicht hat, ist wirklich erschreckend“, so ein User auf X.
Gottschalk-Aussage wird als rassistisch empfunden
Doch der Inhalt seines neuen Interviews wird von einigen nicht nur teilweise als frauenfeindlich aufgefasst, seine Kommentare stoßen auch aus anderen Gründen auf öffentliche Kritik. So wird eine Äußerungen beispielsweise als rassistisch wahrgenommen. Während Gottschalk damals in seiner Abschiedsrede von „Wetten, dass..?“ betonte: „Inzwischen rede ich zu Hause anders als im Fernsehen“, empfindet er es heute als unfair, sich nicht mehr frei äußern zu können und von seinem Publikum direkt missverstanden zu werden: „Früher kam ich davon mit einem: Ihr kennt mich doch, Ihr wisst, wie ich es meine. Heute würde ich lieber husten, anstatt zu sagen, dass ich meinen Hustensaft in der Mohrenapotheke kaufe.“
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Die Zuschauer:innen sehen daher keine positive Veränderung im Verhalten des Entertainers: „Zu Hause redet er rassistische Scheiße“, äußert sich ein weiterer User auf X sichtlich verärgert. Doch Gottschalk zeigt sich am selben Tag in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ uneinsichtig: „Wenn einer mit 74 Jahren nicht das sagen kann, was er denkt, dann ist irgendwas schiefgelaufen.“