Vom Lord auf einer Papp-Burg zum preisgekrönten Regisseur: Takeshi Kitano (68, „Outrage“) aus „Takeshis Castle“ hat in seinem Leben schon viel gemacht. Doch wusstet ihr, dass er Gangstern den Rücken schrubbte?
Mitte der 70er Jahre war Takeshi Kitano so nah an der Unterwelt wie nie zuvor in seinem Leben. Der Schauspieler musste fünf Jahre lang mit zwei Nebenjobs seinen Lebensunterhalt bestreiten, bevor als Komik richtig durchstarten konnte. „Ich habe früher in einem Café und in einer Sauna gejobbt, wo ich die Rücken von Yakuza-Gangstern geschrubbt habe“, sagte der Regisseur.
Aus dem Rückenschrubber wurde über Nacht der Comedian „Beat Takeshi“, der das junge Publikum mit seinem harten und ehrlichen Humor überzeugen konnte. Ende der 80er Jahre übernahm Kitano dann den Part des Lords in der legendären Spiele-Sendung „Takeshis Castle“, welche erst 1999 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. In den 90ern erfolgte sein Wandel zum preisgekrönten Regisseur.
Takeshi Kitano: „Mein Leben ist ein Schmutzfleck auf der Geschichte des japanischen Films“
Mit Filmen wie „Violent Cop“ schaffte er den Durchbruch in seiner Heimat. Erst mit „Hana-Bi“ wurde Kitano auch international bekannt. Sein Film räumte bei den Filmfestspielen von Venedig 1997 den goldenen Löwen ab. „Ich habe Preise als Komiker bekommen, und ich habe eine Polizeiakte. Mein Leben ist ein Schmutzfleck auf der Geschichte des japanischen Films“, scherzte er.
Dem 68-jährigen wird immer wieder seine Nähe zur Yakuza (der japanischen Mafia) vorgeworfen. Von diesen Leuten sind seine Filme geprägt, häufig handeln sie von Gangstern. Sein bisher letzter Film war „Outrage“, in dem Kitano selbst die Hauptrolle spielte.