Der Superheld in uns drin: Mit "Shazam!" wird eines der unbekanntesten und gleichzeitig wichtigsten Comic-Bücher endlich verfilmt. Warum der sympathische DC-Held und seine Crew unser Herz gewonnen hat, erfahrt ihr in unserer Kritik!
"The Avengers" – Wer war das noch einmal? Als die "The Avengers" als "Die Rächer" im Jahr 1963 das erste Mal das Licht der Comic-Buchregale erblickten, war "Shazam!" schon ein richtig alter Hase. Naja, stimmt auch nicht so ganz. „Shazam!“ bzw. sein früheres Alter Ego „Captain Marvel“ war ein alter Hase. Moment: Was hat "Shazam!" bitte mit "Captain Marvel" zu tun? Ist letzterer nicht aus dem Marvel-Universum und Shazam klassischer DC-Stoff? Wem jetzt noch nicht der Kopf raucht, der darf sich tatsächlich über eine der spannendsten Personalien der Comic-Buch-Geschichte freuen.
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So wurde aus Captain Marvel tatsächlich Shazam!
Denn tatsächlich erblickte „Shazam“ damals noch als „Captain Marvel“ in den Whiz Comics #2 im Jahr 1940 das Licht der Superhelden-Welt. Ähnlich wie in der brandneuen Kino-Verfilmung hauste im Fels der Ewigkeit ein mysteriöser Zauberer und suchte händeringend nach einem Nachfolger für seine Superkräfte, die er an den Waisenjungen namens Billy Batson weitergab. In den 1940er Jahren gehörte „Captain Marvel“ zu den erfolgreichsten US-Comicserien und stellte zeitweise sogar „Superman“ in den Schatten.
Tatsächlich wurden die Captain Marvel/Shazam-Comics in den 1950er Jahren eingestellt, da ausgerechnet DC Comics den ursprünglichen Herausgeber Fawcett Comics verklagte „Superman“ kopiert zu haben. 1972 verkaufte Fawcett schließlich die Rechte an DC. Da in der derzeit bereits Marvel eine eigene Figur namens Captain Marvel entwickelte und es deshalb zu Copyright-Problemen kommen konnte, benannte DC seinen vermeintlichen Neuzugang in „Shazam“ um.
Das sagt Hauptdarsteller Zachary Levy zu seiner Rolle in "Shazam!":
Spielberg-Vibe im Superhelden-Heim
Doch zurück in die Neuzeit: Dass der Superheld mit dem Blitz am Anzug nun nur wenige Wochen nach „Captain Marvel“ startet, ist schon ein äußerst seltsamer Zufall. Doch im Schatten des Milliarden-Erfolgs des Marvel-Konkurrenten geht „Shazam!“ nicht nur als moralischer Sieger raus: Denn statt in eine 08/15-Origin-Story zu münden oder dem obligatorischen Düsterkeitswahn nachzugehen, zelebriert „Shazam!“ tatsächlich die kindliche Faszination am Superhelden-Mythos und liefert einen absoluten Feelgood-Film ab, den wir in dieser Form schon lange nicht gesehen haben.
Doch der Film steht und fällt tatsächlich mit seinem Helden: Zachary Levi macht in der Rolle des Superhelden mit Teenie Issues einfach unglaublich viel Spaß. Sein kindlicher Enthusiasmus, wenn er das erste Mal seine Superkräfte austestet, ist einfach enorm ansteckend und amüsant. Und seine Szenen mit den jungen Protagonisten aus Shazam!, wie bspw. mit Jack Dylan Grazer als "Freedy", sind das eigentliche Herz des Films. Denn tatsächlich geht es in Shazam! sehr stark um Zusammenhalt, Familie und Verluste, die nicht so einfach zu kompensieren sind. Selbst, wenn man sich Superman-like durch die Lüfte bewegen kann.
Kein "Stronger"-Gegenspieler
Schade, dass der Film vor allem zu Beginn einige Zeit braucht bis er ins Laufen kommt. Generell wirkt die Story nicht immer ganz rund erzählt, was allerdings vielleicht auch am eher schwachen Widersacher liegen kann. Denn die Origin-Story von Dr. Sivana und dessen Motivation wirkt relativ hanebüchen. So charmant und glaubwürdig Mark Strong den Widersacher von „Shazam!“ auch spielen mag, eine ernstzunehmende Gefahr ist er im Kontext der Geschichte irgendwie nie. Doch trotzdem bietet der erste DCEU-Auftritt von „Shazam!“ und seiner sympathischen Sidekicks jede Menge Unterhaltungswert und gehört wohl zu den bisher besten Filmen des Marvel-Konkurrenten.
Shazam! läuft am 02. März 2024 um 20:15 Uhr bei Sat.1
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