Es war nur eine Frage der Zeit, bis Elton Johns aufregendes Leben verfilmt werden würde. Doch wie wahrheitsgetreu ist das Musical-Biopic „Rocketman“ wirklich?
„Rocketman“ macht keinen Hehl daraus, dass es eine fantastische Musical-Version von Elton Johns wahrem Leben ist. Damit ist das Biopic anderen Film-Biographien über Musiker ein gutes Stück voraus. Nichtsdestotrotz geht man davon aus, dass der Großteil der Geschichte auch wirklich so passiert ist. Wir zeigen euch Unwahrheiten (und unglaubliche Fakten), die sich in „Rocketman“ verstecken.
Die Musik
In „Rocketman“ wird Elton Johns Lebensgeschichte vor allem durch seine Musik erzählt. Dabei hält sich der Film nicht wirklich an die wahren Entstehungszeitpunkte der einzelnen Songs. In „Rocketman“ performt Elton John bei seinem legendären Auftritt im „Troubadour“ beispielsweise das Lied „Crocodile Rock“, obwohl es zu diesem Zeitpunkt in Wirklichkeit noch gar nicht existierte.
Die Songs in „Rocketman“ werden dazu genutzt, um eine Geschichte zu erzählen und die Emotionen der Figuren zu verdeutlichen. Wie für ein Jukebox-Musical üblich, ist der echte Entstehungszeitpunkt der Musik ihrer Film-Funktion untergeordnet. Bonus-Fun-Fact: Taron Egerton und alle anderen Darsteller in „Rocketman“ singen die Songs selbst.
Seine Kindheit
In dem Musical-Biopic lernen wir Elton John als kleinen Jungen kennen, der von seinen Eltern kaum unterstützt wird. Auch der echte Elton John hatte keine einfache Kindheit. Besonders die Beziehung zu seinem Vater war eher schwierig, wie im Film gezeigt.
Ebenfalls wahrheitsgetreu ist, dass Elton John ein musikalisches Wunderkind war. Er konnte in der Tat einige Musikstücke nur nach einmaligem Hören genau nachspielen und erhielt im Alter von elf Jahren ein Stipendium für die Royal Academy of Music in London.
Seine Karriere
„Rocketman“ zeigt auch Elton Johns Zeit bei der Band Bluesology. Tatsächlich stammt der erste Teil seines Künstlernamens („Elton“) wirklich von einem ehemaligen Bandkollegen. Der zweite Part „John“ entstand aber nicht etwa – wie im Film – als Hommage an John Lennon von den Beatles. In Wirklichkeit borgte sich Reggie Dwight für den Nachnamen seines Künstlernamens den Vornamen eines weiteren Bandkollegen.
Die Beziehung zwischen Elton John und seinem Langzeit-Kollaborateur Bernie Taupin stellt der Film aber ziemlich wahrheitsgetreu dar. In einem Interview mit „Rolling Stone“ verriet die Musik-Legende einmal, dass er und Bernie sich noch nie wirklich gestritten haben. Genau das wird auch im Film vermittelt.
Seine Sexualität
Elton John ist eine Ikone der LGBTQ-Community. Der Film schreckt nicht davor zurück, den Musiker als homosexuellen Mann darzustellen. Allerdings verschweigt das Biopic, dass sich Elton John eine Zeit lang als bisexuell definierte.
Dafür kommt seine Hochzeit mit der Tontechnikerin Renate Blauel in „Rocketman“ vor. Die groben Details ihrer Beziehung werden wahrheitsgetreu dargestellt. Der Zeitpunkt ihrer Hochzeit weicht aber etwas von der Realität ab. Im Film heiratet das Paar Ende der Siebziger, in Wirklichkeit waren sie von 1984 bis 1988 verheiratet.
Seine Tiefschläge
Ein weiteres Ereignis in Elton Johns Leben, das in „Rocketman“ zeitlich nicht ganz wahrheitsgetreu dargestellt wird, ist seine Zeit in der Entzugsklinik. Im Film begibt sich Elton John irgendwann in den Achtzigern in Entzug. Dabei checkte der Musiker erst in den Neunzigern in eine Rehabilitationsklinik ein.
Doch der wohl unglaublichste Moment in „Rocketman“ basiert tatsächlich auf der Wahrheit. Es wird gezeigt, wie Elton John versucht, Suizid zu begehen. Kurz danach liefert der Musiker eines der größten Konzerte seiner Karriere ab. In Wirklichkeit lief es ganz ähnlich ab. Auf einer Party in seinem Haus schluckte Elton John eine Überdosis. Nur ein paar Tage später trat er im Dodgers Stadion auf.