Das Rollenspiel „Path of Exile 2“ will seinen enorm erfolgreichen Vorgänger übertreffen. Ob es das Zeug dazu hat, konnten wir bei einer Anspielsession auf der Gamescom ausprobieren.
Das Hack&Slay-Genre hat mit „Diablo“ einen übergroßen Schirmherren. Jedes andere Spiel, in dem ihr in einer isometrischen Perspektive durch die Welt stapft, Gegner bekämpft und Items lootet, muss sich am großen Blizzard-Vorbild messen lassen. Einer der Titel, der das gut geschafft hatte, war „Path of Exile“. Das 2013 veröffentlichte Spiel begeisterte Veteranen vor allem durch den riesigen Skill-Baum sowie recht klassisches, an „Diablo 2“ angelegtes Gameplay. Das war gleichzeitig aber auch abschreckend für Neueinsteiger:innen – ein Punkt, welcher mit dem Nachfolger behoben werden soll, wie uns ein Entwickler bei der Gamescom 2024 verriet.
Ihr spielt eine von zwölf verschiedenen Klassen und müsst euren Charakter genre-typisch durch eine Fantasy-Welt leiten. Schnell werdet ihr mit bösen Waldtieren und Zombies bombardiert, derer ihr euch erwehren müsst. Dafür gibt es eine ganze Menge an Waffen, durch die ihr unterschiedliche Angriffe bekommt. Mit verschiedenen Leveln bekommt ihr auch neue Skills, die über weitere Items modifiziert werden können und in den richtigen Kombinationen mächtige Effekte hervorrufen. Außerdem könnt ihr euch über den immer noch massiven Skill-Baum passive Fähigkeiten sichern. An sich ist also erstmal vieles ähnlich zu anderen Rollenspielen des Sub-Genres. Der Teufel steckt aber im Detail.
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Denn „Path of Exile 2“ ist nicht unbedingt einfach. Während man immer darauf achten sollte, wie viele Gegner um einen herum sind, um nicht überrannt zu werden, haben vor allem die Bosse erstaunlich viele Tricks auf Lager, die ordentlich Schaden machen. So entsteht ein spannender Tanz, bei dem ihr den Angriffen der Kontrahenten ausweicht, vielleicht kleine Mobs besiegt, um kurze Öffnungen zu finden, in denen ihr mit euren Attacken landen könnt. So erinnert das Spiel manchmal mehr an die „Soulsborne“-Games als an „Diabnlo“; jedoch ohne einen Großteil von den bestrafenden Mechaniken zu übernehmen. Und so viel Spaß das auch macht, ist „Path of Exile 2“ dadurch nicht wirklich einsteigerfreundlicher geworden.
Die Menü-Führung ist teils etwas umständlich mit dem Controller, es gab immer wieder Framerate-Einbrüche, sodass das Spiel nur ruckelig lief und der Inventar-Platz war enorm beschränkt – zusätzliche Plätze wird das Free-to-Play-Spiel wohl per Ingame-Kauf anbieten. Dass eine Magierin plötzlich auch mit einem Schwer durch die Gegend laufen konnte, machte den Überblick nicht wirklich leichter. So fühlten wir uns nach den 30 Minuten, die wir mit „Path of Exile 2“ verbringen durften, etwas erschlagen. Für Fans ist hier sicherlich eine Menge Spaß drin, aber bis zum Early-Access-Start am 15. November sollten die Entwickler:innen von Grinding Gear Games den Einstieg erleichtern, wenn sie auch Neulinge abholen wollen.