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Oliver Pocher: So mies zockte sein Vater ihn ab

Statt Geschenke zum Geburtstag zu bekommen musste Oliver Pocher früher einen Teil seines Gehalts abdrücken. Jetzt – über 20 Jahre später – knallte es zwischen ihm und Vater Gerd.

Oliver Pocher: Heftiger Angriff auf Comedian
Oliver Pocher erzählt, wie sehr er unter Vater Gerd gelitten hat. Foto: Getty Images

Comedian Oliver Pocher (42) bringt wohl kaum etwas aus der Fassung. Stattdessen geht er lieber bei allem und jedem in die Offensive, völlig schamfrei, immer mit einem Grinsen im Gesicht und einem mal mehr, mal weniger guten Spruch auf den Lippen. Doch der Komiker hat eine Vergangenheit, an die er sich nur ungern zurückerinnert. Aufgewachsen in einer Familie, die dem Glauben der Zeugen Jehovas folgt, spürte er am eigenen Kinderleib, was es heißt, seine Wünsche und Bedürfnisse zurückstellen zu müssen. In seiner neuen Doku-Reihe „Pocher und Papa auf Reisen“ spricht er über seine Kindheit und macht auch Vater Gerd (70) schwere Vorwürfe.

Bis zu seinem 18. Lebensjahr gehörte Oliver Pocher den Zeugen Jehovas an und folgte damit dem Glauben seiner Eltern. Inzwischen hat er sich davon abgesagt, bezeichnet sich als Atheisten. Das Thema Glauben beschäftigt ihn aber noch immer, besonders dann, wenn er auf Vater Gerd trifft. Schon in der ersten Folge seiner neuen Doku, in der er zusammen mit seinem Vater die Welt bereist, lieferte dies mächtig Zündstoff. So beharrte Vater Gerd in Thailand darauf, dass es nur eine richtige Religion gäbe, die der Zeugen Jehovas. Buddhismus sei die falsche Religion. Oliver Pocher konnte da nur mit dem Kopf schütteln.

 

So wurde Oliver Pocher von seinem Vater früher abgezockt

Heute sind es die Meinungsverschiedenheiten der beiden, die Oliver Pocher schwer mitnehmen, früher waren es die negativen Auswirkungen seines Glaubens. „Ich bin jemand, der von seinen Eltern grundsätzlich nicht viel bekommen hat“, erzählt er in seiner ersten Doku-Folge. Ganz im Gegenteil. Stattdessen musste er während seiner Ausbildung zuhause Geld abgeben. Das hielt er auf dem thailändischen Markt Vater Gerd vor: „Ich musste immer Geld abdrücken. Ich hab meine Eltern deutlich mehr finanziert, als umgekehrt.“ Er habe als Versicherungskaufmann 1000 Mark verdient, 400 davon musste er als Miete an seine Eltern zahlen – und das, obwohl er nicht mal 18 Jahre alt war. Vater Gerd hat dafür eine für ihn logische Erklärung: „Du kennst doch den Spruch: So lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst. Das war eine rein pädagogische Erziehungsmaßnahme.“

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Der Sohnemann sieht das anders: „Das ist Abzocke!“ Pocher selbst hat aus den Erziehungsmaßnahmen seines Vaters aber etwas mitgenommen: Er möchte seine Kinder so nicht behandeln. Denn er habe unter dem Glauben seiner Eltern ganz schön gelitten. „Angesichts dessen, dass es ja bei den Zeugen Jehovas keinen Geburtstag und kein Weihnachten gibt, hielt sich die Anzahl der Geschenke, die ich von meinen Eltern bekommen hab, stark in Grenzen“, gesteht er weiterhin.

Wie er das mit seinen Kindern macht? „Ich mache das bei meinen Kindern anders: Es gibt Geschenke, aber nicht mehr als zwei Playstations pro Woche.“ Und da war er wieder, der Oliver Pocher, der trotz trauriger Erzählung einen Witz über die Lippen bringt. Zum Schluss war dann auch mit Papa Gerd wieder alles in Ordnung, die beiden versöhnten sich bei einer entspannten Thai-Massage.

„Pocher und Papa auf Reisen“ läuft jeden Freitag um 20.15 Uhr auf RTL oder im Stream auf RTL Now.

 
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