Kevin Spacey vor Gericht: Elton John sagt zu seinen Gunsten aus

Der Strafprozess gegen den US-Hollywoodstar Kevin Spacey wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe zieht weiterhin mediale Aufmerksamkeit auf sich. Als Zeuge der Verteidigung trat nun der legendäre britische Popstar Elton John am Montag vor Gericht in London auf. Der 63-jährige Oscar-Preisträger, der erst kürzlich seine Abschiedstournee beendet hatte, wurde aus Monaco per Videoübertragung zugeschaltet, um zu den Vorwürfen gegen Spacey Stellung zu nehmen.

Elton John sagt in Kevin-Spacey-Prozess aus

Spacey, bekannt durch seine Rollen in Filmen wie "American Beauty" oder der Serie "House of Cards", sieht sich mit Anklagen wegen sexueller Übergriffe von mehreren Männern konfrontiert. Vier Männer werfen ihm insgesamt zwölf teils schwere sexuelle Übergriffe vor, die sich zwischen 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire ereignet haben sollen. Der Schauspieler bestreitet die Vorwürfe vehement, doch ein mutmaßliches Opfer behauptet, dass Spacey ihn auf einer Fahrt zu Elton Johns "White Tie & Tiara Ball" im Jahr 2004 oder 2005 "wie eine Kobra" in den Schritt gegriffen habe.

Elton John und sein Ehemann David Furnish, der ebenfalls als Zeuge aussagte, wurden von der Verteidigung geladen, um zu klären, ob diese Behauptung wahr oder frei erfunden ist. Die beiden bestätigten vor Gericht, dass Kevin Spacey lediglich einmal Anfang der 2000er-Jahre an der Wohltätigkeitsveranstaltung in Elton Johns Anwesen in Windsor teilgenommen hatte.

Kevin Spacey soll Mann auf dem Weg zu Elton-John-Veranstaltung in den Schritt gefasst haben

Furnish, der alle Fotos der berühmten Party von 2001 bis 2005 überprüft hatte, stellte fest, dass Spacey nur auf den Bildern von 2001 zu sehen war. Die Frage, ob Spacey möglicherweise ein weiteres Mal anwesend war, aber nicht fotografiert wurde, verneinte er. Alle prominenten Gäste würden auf dem Event fotografiert werden.

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Elton John selbst konnte sich auch nur an das eine Ereignis Anfang der 2000er-Jahre erinnern und bestätigte, dass Spacey tatsächlich die Nacht in seinem Haus verbracht hatte. Der britische Sänger gab zudem zu Protokoll, dass Spacey damals mit einem Privatjet eingeflogen sei. Er könne keines der mutmaßlichen Opfer wiedererkennen.

Kevin Spacey: Prozess wegen mutmaßlicher Übergriffe dauert an

Während Spacey die Anschuldigungen als "reine Fantasie" zurückweist und beteuert, dass er niemanden begrapscht habe, beschreibt Staatsanwältin Christine Agnew den Schauspieler als "sexuellen Tyrannen", der anderen Menschen Unwohlsein bereitet habe. Spacey selbst äußert sich dazu, dass er möglicherweise "Zeichen falsch gedeutet" habe, jedoch niemanden sexuell belästigt habe. Er betont, dass er in Folge der Anschuldigungen seinen Job, seinen Ruf und alles verloren habe und befürchtet, dass selbst im Falle eines Freispruchs sein Ruf nie wiederhergestellt werden könne.

Der Ausgang des Gerichtsverfahrens bleibt offen, doch sollte Spacey für schuldig befunden werden, droht ihm eine Haftstrafe. Seit 2017 wird er immer wieder mit derartigen Vorwürfen konfrontiert, aber bisher wurde er noch in keinem Prozess verurteilt. Spacey selbst ist zuversichtlich, dass er freigesprochen wird und plädiert auf "nicht schuldig". Der Prozess wird weiterhin fortgesetzt, während die Welt gespannt auf das Urteil wartet.

- mit dpa -

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