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„Dune Prophecy“: Wie „House of the Dragon” mit weniger Perücken – Kritik zur Sci-Fi-Serie

Nach zwei Kinofilmen kommt „Dune“ nun auch als Serie zu euch nach Hause. Das Prequel „Dune: Prophecy“ dreht sich um die intriganten Bene Gesserit und verzichtet größtenteils auf Science-Fiction-Bombast.

"Dune: Prophecy"
Foto: Warner Bros./HBO

Erfolgreiche Filme bekommen nicht nur Fortsetzungen, sie werden mittlerweile direkt zu gigantischen Franchises aufgeblasen. So geschieht es nun auch mit „Dune“. Nach den Verfilmungen von Denis Villeneuve folgt nun „Dune: Prophecy“, ein Serien-Prequel, das etwa 10.000 Jahre vor der Zeit von Paul Atreides spielt. Einen Gastauftritt von Timothée Chalamet oder Zendaya sollte man also nicht erwarten, doch davon abgesehen ist die Serie nicht um Verknüpfungen zu Frank Herberts „Wüstenplanet“-Romanen verlegen.

So gibt es zumindest ein Wiedersehen mit dem Sandwurm Shai-Hulud, und auch die Namen Atreides und Harkonnen fallen häufig. Genauer gesagt stehen mit den Schwestern Valya und Tula Harkonnen sogar zwei Vorfahren Baron Vladimir Harkonnens im Zentrum der Geschichte und auch der Hass der Harkonnens auf die Atreides' wird hier in einer längeren Rückblende erklärt - für solche Plot-Erweiterungen bleibt in den Filmen natürlich keine Zeit.

Als Anführerin der Bene Gesserit ist Valya eine der mächtigsten Personen im Universum. Ihre angesehene Schwesternschaft beeinflusst auf ihren Befehl hin die Regenten der einzelnen Planeten und soll so das prophezeite Ende der Bene Gesserit verhindern.

Natürlich kennen wir die Bene Gesserit bereits aus den „Dune“-Filmen, doch in „Dune: Prophecy“ erleben wir sie und ihre Machenschaften in einem viel größeren Umfang. Das ist für Fans von Intrigen à la „Game of Thrones äußerst interessant – und ein sinnvoller Ansatz für eine Serie.

 

„Dune: Prophecy“ setzt auf Dialoge statt Action

 

Auch wenn „Dune: Prophecy“ im selben Universum wie die Villeneuve-Filme spielt und etwa durch das Raumschiff-Design klar daran erinnert, bekommt man hier in Sachen Spektakel recht wenig geboten. Politische Entscheidungen werden nicht auf dem Schlachtfeld, sondern vor allem in Hinterzimmern getroffen, und so bleibt die Serie optisch ein wenig hinter den Erwartungen zurück.

Ein sechsstündiges Science-Fiction-Epos hätte aber natürlich alle Kosten gesprengt, und so erhält man hier eben die andere Seite von „Dune“, die auch schon in den Büchern von Frank Herbert zu finden ist und von vielen Fans in den Filmen vermisst wurde. Sympathieträger sind in „Dune: Prophecy“ Mangelware, doch neben den Bene Gesserit selbst ist vor allem Desmond Hart (Travis Fimmel) eine äußerst interessante Figur.

Ein Soldat von Imperator Javicco Corrino, der auf Arrakis wie durch ein Wunder den Angriff eines Sandwurms überlebte, kehrt mit einem großen Misstrauen den Bene Gesserit gegenüber zurück. Er scheint ihre geheimen Pläne zu durchschauen und gegen ihren Einfluss immun zu sein. Seine Anwesenheit und sein gutes Verhältnis zum Imperator sorgen für viel Spannung.

 

„Game of Thrones“ hat Königreiche, „Dune: Prophecy“ hat Planeten – sonst gibt es wenig Unterschiede

Dune Prophecy: Die Bene Gesserit
Valya und Tula Harkonnen Foto: Attila Szvacsek/HBO

So jugendfrei wie die „Dune“-Filme ist „Dune: Prophecy“ übrigens nicht – es ist immer noch eine HBO-Produktion – und schnell wird klar, dass der US-Sender hier nicht nur Sci-Fi-Fans, sondern auch das „House of the Dragon“-Publikum abholen will, das wohl bis 2026 auf eine nächste Staffel warten muss. Ob das gelingt, wird sich zeigen, doch Visionen, Prophezeiungen und unerklärliche Phänomene gibt es natürlich auch in Westeros.

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Ein kleiner Kritikpunkt ist der Mangel an Leichtigkeit. Jede Szene und jede Figur ist sehr ernst, ein solches Maß an Humorlosigkeit erlebten wir zuletzt in "Westworld". Natürlich ist "Dune: Prophecy" vor allem ein Drama und eine zu heitere Stimmung wäre fehl am Platz, aber in den "Dune"-Filmen sorgten Figuren wie Stilgar oder Duncan Idaho für ein wenig Auflockerung und auch "Game of Thrones" hatte Tyrion oder Bronn.

Ob eine Fortsetzung von „Dune: Prophecy“ geplant ist, steht noch nicht fest. Staffel 1 basiert jedoch auf dem Roman „Der Thron des Wüstenplaneten“ von Frank Herberts Sohn Brian Herbert und Kevin J. Anderson. Es ist der Beginn einer Trilogie und nur eines von zahlreichen „Dune“-Prequels, die sich für eine Serien-Adaption anbieten würden. Die Quoten entscheiden letztendlich, ob das Spice weiter fließen wird.

„Dune: Prophecy“ startet am 17. November 2024 auf HBO und am 18. November 2024 bei Sky und Wow in Deutschland. Wöchentlich erscheint eine Episode, wir haben bereits 4 von insgesamt 6 Episoden sehen dürfen.

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