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Serien

"Die Saat"-Star Friederike Becht über Geschichten mit Substanz und Staffel 2

Der Genthriller "Die Saat - Tödliche Macht" läuft aktuell in der Mediathek der ARD. Wir sprachen mit Darstellerin Friederike Becht über die Produktion.

"Die Saat"-Star Friederike Becht über die Klimakrise, Geschichten mit Substanz und Staffel 2
Friederike Becht, Heino Ferch und Ingrid Bolsø Berdal sind in "Die Saat - Tödliche Macht" zu sehen. Foto: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NRK/Dusan Martincek
Inhalt
  1. "Die Saat": Großer Erfolg in der ARD
  2. "Die Saat"-Interview mit Friederike Becht: "Geschichten mit Substanz"
  3. "Die Saat"-Interview mit Friederike Becht: "Ohne die Natur kein Mensch"
  4. Friederike Becht über neue Projekte und "Die Saat"-Staffel 2

Pünktlich zum Wintereinbruch in Deutschland wagt sich die ARD an eine neue Thriller-Serie, die vor spektakulärer Kulisse im eisigen Spitzbergen spielt! In der deutsch-norwegischen Koproduktion "Die Saat - Tödliche Macht", die aktuell in der Mediathek des Senders zu sehen ist, schlüpft Heino Ferch in die Rolle des deutschen Kripobeamten Max und Ingrid Bolsø Berdal in die der norwegische Polizistin Thea. Beide werden in eine verzweifelten Vermisstensuche auf Spitzbergen verwickelt: Sie versuchen Max Neffen Victor, gespielt von Jonathan Berlin, auf der Polarinsel zu finden.

Dabei riskieren sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern geraten auch in Konflikt mit skrupellosen Mächten und Akteuren, von denen sie nichts zunächst ahnen. Doch bald wird klar, dass Victors Verschwinden mit der umstrittenen Übernahme eines Saatgut-Konzerns in Brüssel in Verbindung stehen könnte. Die Ermittlungen führen die beiden in ein komplexes Geflecht aus Intrigen und politischen Interessen, das nicht nur Victors, sondern auch ihr eigenes Leben in Gefahr bringt. 

 

"Die Saat": Großer Erfolg in der ARD

Stoff, der offensichtlich die Zuschauer:innen in seinen Bann zieht: Bereits 6,5 Millionen Abrufe – also mehr als eine Million pro Folge – konnte die Serie dem Mediatheken-Release am 1. Dezember verzeichnen. Auch im TV konnte "Die Saat" Erfolge feiern: Am 9. Dezember verfolgten zur Primetime 4,78 Millionen die erste Folge in der ARD, ein Marktanteil von 18,4 %. Im Schnitt erreichten die sechs Folgen 3,90 Mio. Zuschauer:innen im Ersten (16,5 % Marktanteil). Kein Wunder also, dass Fragen nach einer Fortsetzung laut werden!

Wie sieht es mit Staffel 2 aus? Das fragten wir Darstellerin Friederike Becht, die wir vorab interviewen durften und die als EU-Abgeordnete in Brüssel dafür kämpft, dass sich die Macht über Saatgut und Welt-Ernährung nicht in den Händen zweier Konzerne liegt. Mit uns sprach sie über die Klimakrise, ihr politisches Engagement und warum "Die Saat" sie so gereizt hat.

 

"Die Saat"-Interview mit Friederike Becht: "Geschichten mit Substanz"

"Die Saat": Friederike Becht als EU-Abgeordnete
Friederike Becht als EU-Abgeordnete in "Die Saat". Foto: ARD Degeto/Odeon Fiction/NRK/Dusan Martincek,

TVMovie.de: „Die Saat“ ist ein hochaktueller Wirtschaftskrimi. Lobbyismus, Korruption, Globalisierung und der Klimawandel schweben wie eine große Wolke über der Serie. Wie viel Wert legen Sie bei der Auswahl Ihrer Rollen auf Aktualität?

Ich liebe es, wenn ich mich mit Geschichten beschäftigen darf, die Substanz haben. Wenn ich finde, dass der Inhalt auf irgendeine Art bereichernd ist - für mich oder den Zuschauer. Das kann ganz unterschiedlicher Natur sein und sich in jedem Filmgenre verbergen, auch in einer überzogenen Komödie. Oder wie es sich hier eben zeigt, in der Thriller-Serie „Die Saat – Tödliche Macht“. Auf Aktualität achte ich eigentlich nicht im Speziellen, aber ich finde es wichtig, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die uns umgeben und die uns betreffen. Auch wenn ich denke, dass sich Aktualität auch in uralten Geschichten, Sagen und Märchen verbirgt.

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Sie haben an anderer Stelle gesagt, dass Ihre Rolle für Sie Vorbildcharakter hat. Wieso?

Weil ich in Jule Kronberg eine besonnene Politikerin sehe, die ihrer inneren Überzeugung und den Menschen, die sie zur stellvertretenden EU-Kommissarin gewählt haben, gerecht werden möchte. Sie kennt ihre moralischen Grenzen, und will verhindern, dass sich zwei Großkonzerne zusammenschließen, was zu einseitiger Macht führen würde. Keine leichte Aufgabe, gegen die Mühlen des Geldes zu kämpfen.

Was hat Ihnen bei den Dreharbeiten am meisten Spaß gebracht?

Die Dreharbeiten haben mich nach Prag geführt, und das war ein Genuss dort einige Zeit zu verbringen. Das Team konnte mir Besichtigungsideen sagen, Orte, die es mag. Also eben nicht nur die Karlsbrücke, sondern Lieblingscafés weit ab von der Touristenmeile. So konnte ich Prag mit „Insidertipps“ entdecken.  Und mit dem Team war es ohnehin immer lustig!

Wie zufrieden sind Sie mit dem fertigen Produkt?

Meist spüre ich schon bei der Nachsynchronisierung, ob das Ergebnis mir gefällt. Und hier ist das in jedem Fall so!  Ich freue mich auf die Ausstrahlung und werde selbst einschalten und mitfiebern.

 

"Die Saat"-Interview mit Friederike Becht: "Ohne die Natur kein Mensch"

"Die Saat"-Interview mit Friederike Becht: "Ohne die Natur kein Mensch"
EU-Kommissarin Jule Kronberg (Friederike Becht, re.) in "Die Saat".  Foto: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NRK/Dusan Martincek

Mit welchen Gefühlen stehen Sie der Klimakrise gegenüber?

Es ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Auf den Umgang mit Ressourcen zu achten, ist unabdingbar und muss auch die Leitlinie in der Politik sein. Und zwar zum Wohle für alle im Hier und Jetzt und für alle, die diese Erde nach uns noch bewohnen wollen.

Seit einigen Jahren sind Sie Botschafterin des Lateinamerika-Hilfswerk „Adveniat“ für den Erhalt des Regenwaldes. Woher kommt ihr Engagement für den Umweltschutz?

Die Liebe zur Natur habe ich schon immer. Aber ich zähle den Menschen ja auch mit zur Natur. Ohne die Natur kein Mensch. Wir brauchen gesunden Sauerstoff zum Atmen, Wasser zum Trinken und dergleichen. Wenn wir Raubbau an der Natur betreiben, dann ist das doch prinzipiell ein selbstverletzendes Verhalten. „Adveniat“ unterstützt viele wunderbare Projekte in Lateinamerika und ich war mit der Organisation eine Weile im Regenwald Ecuadors unterwegs und konnte die Lunge unserer Erde sehen. Sie hat schon bei meinem Besuch schlimm zu kämpfen gehabt und das ist jetzt Jahre her.

Sie haben bereits Marianne Zoff (die erste Ehefrau von Bertolt Brecht) und Gerda Reich (die Frau von Marcel Reich-Ranicki) gespielt. Wie viel bedeutet Ihnen Literatur?

Eigentlich hat mir Literatur erst Freude gemacht, als sie für mich erlebbar wurde. Also durch den Beginn des Spielens. Ich habe Jeanne D’Arc von Friedrich Schiller für die Schauspielschule vorbereitet und da wurden für mich das Stück plötzlich zu lebendigen Gedanken. Wenn jemand gut schreiben kann, entführt es dich in andere Welten.

Für ein Biopic welcher berühmten Frau würden Sie gerne einmal die Hauptrolle spielen?

Weiß nicht, es gibt zu viele, um mich hier auf eine einzelne Frau zu reduzieren! Gerne eine Frau, die nicht schon jeder kennt, die mir vielleicht jetzt auch noch fremd ist, und deren Geschichte unbedingt erzählt werden muss.

 

Friederike Becht über neue Projekte und "Die Saat"-Staffel 2

Friederike Becht über neue Projekte und "Die Saat"-Staffel 2
 Ian Ramis (Johann Myers) und seine Frau Jule Kronberg (Friederike Becht) in "Die Saat". Foto: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NRK

Auf welche Projekte mit Ihnen dürfen sich Ihre Fans als Nächstes freuen?

Ich werde im März eine Theaterpremiere von Dennis Kelly`s „Girls and Boys“ im Theater Duisburg spielen. Auch stehe ich immer wieder mal im Schauspielhaus Bochum auf der Bühne. Derzeit in der Produktion „BLANK“.

Dann gibt es noch den Kinofilm „VENA“ indem ich eine Hebamme spiele, den Kinofilm „Disappearance“ von Kirill Serebrennikov , bei dem ich erneut mit August Diehl arbeiten durfte und einen TV Film, indem ich eine Journalistin mit starken Alkoholproblemen spiele. Aber bei allen dreien steht ein Ausstrahlungstermin noch nicht fest.

Und vielleicht sehen wir Sie ja auch in "Die Saat" wieder? Inwiefern wird es eine zweite Staffel geben und wären Sie nochmal dabei?

Ob es eine zweite Staffel geben wird, kann ich nicht sagen. Aber ich würde mich darüber freuen! Mal sehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Erste zeigt „DIE SAAT - TÖDLICHE MACHT“ am Samstag, 9. Dezember 2023 ab 20.15 Uhr (vier Folgen) und Sonntag, 10. Dezember 2023 ab 21.45 Uhr (zwei Folgen). Die Serie ist seit Freitag, 1. Dezember 2023 in der ARD Mediathek zu sehen.

Von Justus Spörel



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