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Filme

„Alien: Romulus“: Lauer Aufguss oder rasante Neuinterpretation? | Filmkritik

Mit „Alien: Romulus“ wird die legendäre Horror-Reihe fortgesetzt. Wieso Regisseur Fede Alvarez keine neuen Impulse setzt, das aber durchaus seinen Reiz hat, lest ihr in der Kritik.

„Alien: Romulus“: Lauer Aufguss oder rasante Neuinterpretation? | Filmkritik
Die Xenomorphs sind zurück Foto: Disney
Inhalt
  1. „Alien: Romulus“: Darum geht es in dem Horrorfilm
  2. „Alien: Romulus“: Nacherzählung statt eigene Impulse
  3. „Alien: Romulus“ Kritik: Fazit

Viele Film-Reihen aus dem Horror-Bereich leben in erster Linie davon, dass ihre ersten Teile einen unglaublich guten Ruf genießen. Bei „Alien“ ist das etwas anders. Nachdem der erste Film 1979 zur Blaupause des klaustrophobischen Space-Horros wurde und Ridley Scott berühmt gemacht hatte, gilt auch „Aliens – Die Rückkehr“ von „Avatar“- und „Titanic“-Regisseur James Cameron aus 1986 als absoluter Klassiker. Hier wurde der Fokus mehr auf die Action gelegt, was trotzdem enorm gut bei Fans und Kritiker:innen ankam. Der Rest des Franchises ist in der Rezeption eher durchwachsen, sowohl die nächsten beiden Fortsetzungen als auch die Prequels „Prometheus“ und „Alien: Covenant“ konnten die Höhen der Vorgänger nicht erreichen. Sieben Jahre nach dem letzten Ausflug in das „Alien“-Universum soll nun Fede Alvarez („Evil Dead“ 2013 „Don't Breathe“), der Reihe neues Leben einhauchen. Falls ihr vor dem Kinobesuch noch Informationen braucht, könnt ihr diese hier finden:

 

„Alien: Romulus“: Darum geht es in dem Horrorfilm

Zeitlich ist der Film des uruguayischen Filmemachers zwischen dem ersten und zweiten Teil angesiedelt. Fünf junge Menschen wollen von dem ausbeuterischen Minenplaneten verschwinden, auf dem sie Tag für Tag schuften, ohne die Sonne zu sehen. Dafür machen sie sich auf zu einer scheinbar verlassenen, gestrandeten Raumstation im Orbit. Sie wollen die Kryokammern und deren Batterien bergen, um eine mehrjährige Raumfahrt zu einem anderen Planeten zu unternehmen. Unterstützt werden sie dabei von dem synthetischen Menschen Andy (David Jonsson). Allerdings haben sie nicht damit gerechnet, dass in den Gängen das Grauen auf sie wartet.

Eine Sache haben die meisten „Alien“-Filme gemeinsam. Sie sind für die Zeit, in der sie entstanden sind, hervorragend getrickst und haben ein tolles Produktionsdesign. Hier muss sich „Romulus“ nicht verstecken. Die Maschinen, Fahrzeuge und Räume haben den Retro-Futuristik-Charme, der die Reihe seit dem ersten Film auszeichnet. Dazu kommen einige beeindruckende Bilder. Gerade die Aufnahmen eines Asteroidengürtels versprühen ein großartiges Science-Fiction-Gefühl, bei dem man den Horror zumindest kurzzeitig vergisst. Auch in den Effekten kann sich der Film hervortun, viele der bekannten Monster sind handgemacht. Allerdings gibt es hier zwei CGI-Entscheidungen, bei denen sich die Gemüter der Fans spalten werden.

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Denn zum einen wird ein legendärer Schauspieler aus dem ersten Film wieder genutzt – und zwar in einer verjüngten Form. Während bei den Marvel-Filmen oder „Star Wars“ diese Technik oftmals nur kurz genutzt wird, wird hier deutlich länger auf die Figur draufgehalten. Im Zusammenspiel mit den „echten“ Darsteller:innen vor Ort entsteht so ein unglaublich gekünsteltes Gefühl. Außerdem führt eine Drehbuchentscheidung im Schlussakt des Films ebenfalls zu einer tricktechnischen Monstrosität. Uns gefiel das gezeigte Design gut, die Stimmen nach der Pressevorführung waren hier allerdings geteilter Meinung.

Die Sets sind ein großes Highlight von „Alien: Romulus“. Foto: Disney
 

„Alien: Romulus“: Nacherzählung statt eigene Impulse

Ebenfalls spalten wird wohl die Struktur des Films. Denn etwas Neues zeigt „Romulus“ per se nicht. Stattdessen orientiert sich das Drehbuch eindeutig an den Vorgänger-Filmen und deren Entwicklung. So hat der Beginn mit seinem gemächlichen Aufbau und der bedrohlichen Sound-Kulisse eine ähnliche Atmosphäre wie das Original. Im Verlauf wird immer mehr Action hineingemischt, das Tempo zieht ordentlich an und ein Zitat schließt dann endgültig die Verbindung zu „Aliens“. Auch das Ende geht auf einen weiteren Film ein, hier wollen wir aber aus Spoilergründen nicht zu viel verraten. Alle Einzelteile sind dabei kompetent in Szene gesetzt – nur eben etwas Neues liefert „Alien: Romulus“ nicht wirklich. Immerhin verstrickt sich der Film nicht in zu vielen Zitaten oder Meta-Anspielungen. Auch diejenigen, die vorher keinen „Alien“-Film gesehen haben, können der Handlung ohne Probleme folgen.

Jedoch schafft Alvarez es, in der Inszenierung stark zu punkten. Dabei gibt es nicht annähernd soviel Blut oder brutale Szenen wie in seinem „Evil Dead“-Film. Trotzdem finden sich genügend Leichenteile und eklige Effekte, um Horrorfans zufriedenzustellen. Auch die Liebe zu den grotesken Xenomorphs und ihren seltsamen Eigenschaften strömt aus jeder Pore, gerade die sogenannten Facehugger sind dieses Mal besonders unheimlich geraten. Ein Highlight sind außerdem die Kamerafahrten durch die Schwerelosigkeit. Kameramann Galo Olivares schafft es hierbei, das desorientierende Gefühl der Figuren perfekt auf die Zuschauer:innen zu übertragen, was durchaus schwindelerregend sein kann.

 

„Alien: Romulus“ Kritik: Fazit

Am Ende hat Fede Alvarez einen äußerst kompetenten Weltraum-Horrorfilm gedreht. Dabei ist die DNA von „Alien“ erhalten geblieben. Doch statt etwas Neues zu zeigen, gibt es eine Art Best-of des Franchises, mit recht austauschbaren Opfern für die immer noch gruseligen Xenomorphs. Ob man dies nun gebraucht hätte, muss jeder selbst wissen. Für einen vergnüglichen Horror-Abend reicht dies aber allemal.



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