Im neuen RTL-Format „Unbreakable“ stellt sich GZSZ-Star Eric Stehfest seinen inneren Dämonen. Wir sprachen mit ihm.
„Morgens um 5 Uhr wurden wir mit einer lauten Sirene geweckt. Wir mussten uns zügig anziehen und aufstellen. Was danach kam, war wirklich hart: Wir wurden aufs Meer rausgefahren und mussten in unseren Sachen ins kalte Wasser springen, wortwörtlich. Ich war kurz davor, abzubrechen.“ Was Eric Stehfest (32) hier beschreibt, war wohl die härteste Challenge für ihn bei „Unbreakable“. Er nahm an dem Format teil, welches ab 10. November auf RTL sein Debüt feiert, um einen Kampf mit seinen inneren Dämonen auszutragen und sie zu besiegen. Seine Erfahrungen und Gefühle, während des Projektes, aber auch danach, teilte er im Interview mit uns.
„Unbreakable“: Eric Stehfest verarbeitet Missbrauch seiner Frau
Die meisten werden Eric aus seiner GZSZ-Zeit in der Rolle des Chris Lehmann kennen. Dort verkörperte er einen Rebell, der mit stählerner Faust, aber dem Herz am rechten Fleck für eine bessere Welt kämpfte.
Im echten Leben kämpft er auch - für mehr Gerechtigkeit und eine aufgeklärtere Gesellschaft. In seinem Bestseller-Roman „9 Tage wach“, welches zudem in Dresden als Theaterstück inszeniert wurde, widmet sich er sich offen seiner Drogenvergangenheit.
Zehn Jahre war der junge Schauspieler von Crystal Meth abhängig. „Ich sehe den Unterschied im Drogenmissbrauch darin, dass die Droge physisch vor mir liegt und ich mich für oder gegen sie entscheiden kann, der Missbrauch steckt dagegen jeden Tag im Körper und man weiß nie, wann er verarbeitet ist, weil man ihn nicht sehen kann“, so Eric.
Auf die Frage, was ihm den Impuls für die Teilnahme an dem Experiment „Unbreakable“ gab, antwortet er aber: „Die Geschichte meiner Frau.“
Edith (26) wurde mit 17 Jahren unter Einfluss von K.O.-Tropfen vergewaltigt. Erfahren hat sie davon erst im Alter von 23 Jahren. Mittlerweile wurde der Täter verurteilt, doch der Heilungsprozess des Ehepaares ist noch in vollem Gange. „Das hat was mit unserer Liebe gemacht“, erklärt Eric.
In ihrem Audio Now-Podcast „ STEH FEST“ sprach seine Frau über ihr traumatisches Erlebnis. Unterdessen konfrontierte sich Eric in seiner RTL+- Serie „In Therapie“ mit dem Thema Missbrauch - sowohl mit dem seiner Frau als auch mit seinem eigenen in der Jugend. Er selbst beschreibt die Serie als eine Art Vorbereitung auf seine Teilnahme bei „Unbreakable“.
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Eric Stehfest will Tabus brechen: „Jede Geschichte ist wertvoll!“
Was macht so ein Experiment mit einem? Stärkt es einen oder lässt es einen in alte Muster verfallen? Für Eric war seine „Unbreakable“-Erfahrung ganz klar eine Bereicherung. „Ich konnte eine Verbindung zwischen Körper und Geist herstellen und viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Mich fragen, wofür man dankbar ist, und mental mit dem Täter fertig werden.“
Mit seiner Geschichte möchte der ehemalige „Let’s Dance“-Teilnehmer ein Zeichen setzen: „Auch ein Mann kann fühlen, trauern und gleichzeitig stark sein.“ Weiter erklärt Eric: „Es ist wichtig, dass nicht das Opfer sich schämt, sondern der Täter. Missbrauch, in jeglicher Hinsicht, darf kein Tabuthema sein.“
Die größte Herausforderung, neben der anfangs beschriebenen Szene im Wasser, war für Eric wohl das Aushalten der Schicksalsschläge aller anderen Teilnehmer*innen. Sie brachten ihn an seine emotionalen Grenzen und öffneten ihm zugleich die Augen: „Jede Geschichte ist wertvoll und darf erzählt werden, egal, wie viel oder wenig schlimmer sie ist.“
Die erste Folge von „Unbreakable“ haben Eric und seine Frau bereits gemeinsam gesehen. Trotz eines gewissen Abstands zu der Aufzeichnung waren beide berührt. „Der innere Prozess geht weiter“, erklärt der gebürtige Dresdner. Er möchte sich diesem Prozess stellen und für viele, in erster Linie aber für seine Familie, ein Wegweiser sein. „Wie ein Stern“, erklärt der zweifache Vater lächelnd.
Welche Bedeutung dieses Symbol für ihn hat und wie sich seine Reise bei „Unbreakable“ entwickelt, erfahrt Ihr ab 10. November ab 20:15 Uhr auf RTL und vorab auf RTL+.
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Hinweis der Redaktion:
Unter 0800-22 55 530 erreichen Sie das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“. Dies ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten.