Ottfried Fischer: So sah der "Bulle von Tölz" früher aus!

Bekanntheit erlangte er erstmals in den Achtzigerjahren und etablierte sich in der deutschen Unterhaltungsbranche, heute zurückgezogen und fernab von den Scheinwerfern und Kameras, die einst seinen Beruf geprägt haben: Am 7. November feierte Ottfried Fischer jetzt seinen 70. Geburtstag. Grund genug, einmal auf sein Leben und seine Karriere zurückzublicken. 

Ottfried Fischer: Karriere ist beendet

Obwohl Ottfried Fischer seine Karriere vor einigen Jahren beendet hat und in der Öffentlichkeit nur noch selten in Erscheinung tritt, zeigte er sich im Juni dieses Jahres mit seiner Ehefrau Simone bei der Eröffnung des Münchner Filmfestes. Sie ist es auch, mit der Ottfried Fischer seinen Ehrentag begehen wollte, gemeinsam mit einem kleinen Kreis aus einstigen Kolleg:innen und Weggefährt:innen. "Otti ist in Rente und bleibt das auch. Und er ist gar nicht so unglücklich damit. Er genießt die Zeit, auch mit mir", wird seine Gattin von "Bild" zitiert.

Auch der Schauspieler, der aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung inzwischen auf den Rollstuhl angewiesen ist, kommt bei der Zeitung zu Wort. Seine Karriere sei eine "glückliche Zeit" gewesen und noch immer werde er auf der Straße von Menschen erkannt. "Das ist schön, aber ich jammere meiner Karriere nicht nach", sagt der 70-Jährige.

Ottfried Fischer und der "Bulle von Tölz"

Nachdem er in den Siebzigern im Münchner Hinterhoftheater die Kabarettgruppe Machtschattengewächse gegründet hatte, zog es Ottfried Fischer zu Beginn der Achtziger auch vor die TV-Kameras. Zunächst als Kabarettist tätig, probierte er sich alsbald auch im Schauspiel. Als Regisseur Franz Xaver Bogner ihn für die Serien "Irgendwie und Sowieso" und "Zur Freiheit" engagierte, gelang ihm der Durchbruch auch über die Grenzen Bayerns hinweg. 

Von da an ging es für Ottfried Fischer Schlag auf Schlag. Er war in Filmen wie "Zärtliche Chaoten", "Café Europa" und "Go Trabi Go" zu sehen. Doch es war die Rolle des Kommissars Benno Berghammer in "Der Bulle von Tölz", die sich als die bedeutendste seiner Karriere herausstellte und welche er von 1995 bis 2009 verkörperte. Sein persönliches Highlight sei allerdings "Irgendwie und Sowieso", erklärte der Darsteller einst. Diese Serie sei diejenige, über die ihn die Leute am häufigsten ansprächen, und sie könnten ganze Dialoge aus der Serie zitieren. 

Im Jahr 2009 wurde die beliebte Serie "Der Bulle von Tölz" eingestellt. Kurz zuvor war seine Filmmutter Ruth Drexel verstorben. In den Folgejahren nahmen auch andere langjährige Projekte ihr Ende: Seiner Passion fürs Kabarett bliebt Ottfried Fischer auch während seiner Schauspielkarriere treu und moderierte unter anderem "Ottis Schlachthof" im Bayerischen Fernsehen, eine Sendung, in der auch Nachwuchstalente die Möglichkeit hatten, ihr Können zu zeigen. 2012 wurde das Format zum letzten Mal ausgestrahlt. 2014 hieß es auch Abschiednehmen von "Pfarrer Braun", eine Serie, für die der TV-Star von 2003 bis 2014 gedreht hatte.

Als weitere Rollenangebote ausblieben, zog sich Ottfried Fischer nach über 150 Filmen und Serien aus dem Rampenlicht zurück. Das mag auch mit seiner Erkrankung zusammenhängen: 2008 hatte der Kabarettist seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. 

Ottfried Fischer lebt heute mit seiner Frau nahe München

Seine Frau Simone und eine Pflegekraft kümmern sich heute um den Schauspieler. Sie wohnen nahe München in Gauting beim Starnberger See, das Haus haben sie behindertengerecht umbauen lassen. Simone sei der "gute Geist des Hauses", schwärmt Ottfried Fischer gegenüber "Bild". 2010 lernten sich die beiden kennen. Geheiratet wurde 2020. 

Seine zwei erwachsenen Töchter, die er aus erster Ehe hat, sieht er selten, gibt der Mime zu. Sie wohnten nicht in der Nähe, "aber die gehen ihren Weg. Ich gebe zu, ich kümmere mich zu wenig drum, aber das war für sie früher auch schon so – ich war wegen meiner Arbeit schlecht zu greifen. Und ich telefoniere nicht gern."

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Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt Fischer Glückwünsche von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und zahlreichen Kolleg:innen aus der Unterhaltungsbranche. 

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