Am 17. Oktober kommt endlich der zweite Teil von Disneys „Maleficent“ in die Kinos. Sam Riley spricht im Interview über die Zusammenarbeit Angelina Jolie.
Der erste Teil von Disneys „Maleficent“ war ein absoluter Erfolg. Dennoch dauerte es fünf Jahre, bis jetzt endlich die Fortsetzung in die Kinos kommt. In „Maleficent: Mächte der Finsternis“ schlüpft Angelina Jolie (44) wieder in die Rolle der dunklen Fee. Auch Elle Fanning (21) alias Aurora ist wieder mit dabei. Als Prinz Philipp (Harris Dickinson) um ihre Hand anhält, wird nicht nur die Beziehung zwischen Maleficent und Aurora, sondern auch der zwischen Feen und Menschen erneut auf eine harte Probe gestellt. Stets an Maleficents Seite ist der Rabe „Diaval“, dem die Fee einst das Leben rettete und ihn seitdem in mehreren Gestalten als Spion benutzt. In die Rolle schlüpfte erneut Sam Riley (39). Im Interview mit „tvmovie.de“ verrät er, in welches Tier er sich gerne verwandeln würde:
Lieber Sam, im ersten Film schwört Diaval Maleficent ewige Treue, wird es im zweiten Teil eine Situation geben, in der er sein Versprechen brechen muss?
„Im zweiten Film hat sich vor allem meine Erfahrung, Diaval zu spielen, verändert. Er war diese nervöse Figur, er hatte Angst vor Maleficents Macht und ihrer Magie. Aber ich denke, in der Zeit, die inzwischen verstrichen ist, ist sein Vertrauen gewachsen. Er und Maleficent sind sich näher gekommen und er ist mutig genug, manchmal alternative Wege vorzuschlagen. Diaval reagiert und verhält sich auch anders. Und er weiß, dass Maleficent ein guter Mensch ist und ich denke, er liebt sie. Aber dennoch stimmt er bestimmten Dingen nicht zu, die sie tut.“
Der Film erzählt ein wundervolles Märchen, was ist dein Lieblingsmärchen?
„Ich bin mir nicht wirklich sicher: An manche erinnere ich mich nicht richtig, andere werfe ich in meinem Gedächtnis durcheinander. ‚Hänsel und Gretel‘ haben mir am meisten Angst gemacht. Aber ich denke, das hat mich und meinen Bruder auch davon abgehalten, das Haus zu verlassen und nachts durch den Wald zu gehen. Das war vermutlich auch die Absicht vieler dieser Märchen.“
Hast du dich daran gewöhnt, mit Angelina Jolie zu arbeiten? In einem Interview hast du gesagt, du konntest sie nicht Angie nennen, wie die andern am Set?
„Sie ist als Kollegin sehr beeindruckend. Sie sieht mit Make-up und Kostüm unglaublich aus. Es ist unmöglich davon nicht beeindruckt zu sein und ich glaube nicht, dass jemand das auf die gleiche Art und Weise wie Angelina schaffen könnte: Sie ist die geborene Maleficent. Neben den Produzenten und dem Regisseur hat sie eine entscheidende Rolle dabei gespielt, zu entscheiden, wie die zweite Geschichte von Maleficent erzählt wird.
Dieses Mal habe ich es viel mehr genossen mit ihr zu drehen, das erste Mal war ich zu nervös. Und ja, jetzt nenne ich sie Angie. Das erste Mal war am Ende des ersten Films. Als sie mir sagte, ‚Nenn mich Angie‘ dachte ich, das kann ich nicht, es fühlt sich für mich zu vertraut an. Ich habe sie einfach Herrin genannt (lacht).“
Kannst du dich in einer so großen Produktion verwirklichen? Wie ist das für dich, wenn du kleinere Filme mit einer internationalen Disney-Produktion vergleichst?
„Es gibt auf jeden Fall Unterschiede: In dem Jahr, in dem wir ‚Maleficent 2‘ drehten, habe ich in England einen eineinhalbstündigen Film in sieben Tagen abgedreht. Allein für die Bankett-Szene in ‚Maleficent 2‘ haben wir sieben Tage gebraucht. Aber ich genieße die Abwechslung: Zum Beispiel wird im anderen Film viel improvisiert, im Disney-Film nicht. Man muss mit Selbstbewusstsein arbeiten, jede Zeile ist frei, es kommt nur darauf an, wer sie sagt. Du kannst immer noch improvisieren oder neue Sachen ausprobieren. Im zweiten Teil hat Diaval viele witzige Momente und das fand ich toll.“
Würdest du gerne mal in einer Komödie mitspielen?
„Auf jeden Fall. Mein Opa, der leider letztes Jahr verstorben ist, hat bei jedem unserer Treffen zu mir gesagt: ‚Wann machst du endlich mal etwas Lustiges?‘ Ich habe meinen Opa immer zum Lachen gebracht, deswegen hat er auch nicht verstanden, warum ich es in meinen Filmen nie getan habe. Es ist echt traurig, dass er jetzt nicht mehr hier ist und diesen Film sehen kann.“
Hat sich deine Einstellung zu Raben oder im Allgemeinen zu Vögeln verändert?
„Die Sache, die mich am meisten ärgert, ist, dass alle immer sagen: ‚Ach, du bist die Krähe, oder?‘ und ich sage dann immer ‚Nein, ich bin nicht die Krähe, ich bin ein Rabe. RABE‘. Vor dem ersten Teil habe ich einen Film-Raben getroffen, den sie ans Set brachten, damit ich ihn studieren konnte. Ich bin sehr beeindruckt von diesen Tieren, sie sind sehr groß und intelligent.“
Wenn du dich in irgendein Tier verwandeln könntest, welches wäre es?
„Ich bin echt nicht gut darin, diese Frage zu beantworten. Aber lustigerweise hat mich das gestern Abend schon mein Sohn gefragt. Aber ich weiß es einfach nicht.“
Im Film will Diaval ein Bär sein.
„Ja, ein Bär ist gut. Bloß kein Hund, da ist Diaval sehr hartnäckig. Eine große Katze wäre bestimmt interessant.“
Hast du selber Tiere?
„Wir haben ein Hund und der hat echt ein sehr gutes Leben (lacht).“
Im Film ist niemand böse oder gut, es scheint so, als sei jeder beides zur gleichen Zeit. Siehst du das auch so?
„Ja, ich denke schon. Die Vorstellungen von Gut und Böse sind vereinfacht. Dinge zu vereinfachen, ermöglicht es uns, sie zu verstehen. Es ist viel einfacher zu sagen, dass jemand böse ist, statt zu akzeptieren, dass er so ist wie wir, so handelt wie wir oder auch, dass wir diesen Menschen vielleicht sogar zu dem gemacht haben, was er ist.“
„Maleficent: Mächte der Finsternis“ startet am 17. Oktober in den Kinos.
Interview: Madita Eggers