In "Marvel's Iron Man VR“ schlüpft ihr in die Rolle des legendären Marvel-Helden und nehmt es mit "Ghost" auf. Ob der exklusive PSVR-Titel die hohen Erwartungen tatsächlich erfüllen kann, lest ihr in unserem Test!
Superhelden und Virtual Reality? Das ist eigentlich eine Kombo, die ziemlich gut passt. Zumindest dürften sich einige PlayStation VR-Spieler noch ziemlich gut an den Moment erinnern, als man in "Batman Arkham VR" das erste Mal in die "Batcave" hinuntergefahren ist und sich an dem beeindruckenden Rundumblick mit vielen kleinen Details ergötzt hat. Tatsächlich gibt es auch bei Marvel's Iron Man VR schon ziemlich zu Beginn genau diesen magischen Moment, der die VR-Erfahrung einfach so unvergleichlich macht.
Iron Man VR: Coole Steuerung | So ist die Story
Nachdem ihr als Spieler das erste Mal im Prolog des Spiels in die "Iron Man"-Rüstung schlüpft, steuert ihr mit euren Move-Controllern und mittels der Repulsor Antriebe im Iron Man-Anzug. Die Flugrichtung legt ihr quasi mit euren Handflächen fest: Neigt ihr diese mit den Move-Controllern in der Hand nach unten, bekommt ihr Auftrieb. Haltet ihr eure Handflächen seitlich neben dem Körper nach hinten gerichtet, fliegt ihr mit dem Iron Man-Anzug schnurstracks nach vorne. Die Steuerung ist intuitiv und schnell verinnerlicht, wird jedoch mit weiteren Zusatzfunktionen, vor allem was die Waffen angeht, im Spielverlauf noch einmal deutlich komplexer. Doch viel wichtiger: In kurzer Zeit zaubert euch das Fluggefühl von "Iron Man" ein großes Grinsen ins Gesicht.
Das vergeht unserem virtuellen Alter Ego Tony Stark allerdings ziemlich schnell, als er im Spiel einmal mehr von seiner Vergangenheit eingeholt wird und es mit dem neuen Bösewicht "Ghost" aufnehmen soll. Die Story des Spiels ist insgesamt nett inszeniert und wird immer wieder in Spiel-Zwischensequenzen vorangetrieben, doch ist insgesamt etwas zu zusammenhangslos, um tatsächlich mitzureißen. Immerhin bietet die Kampagne bis zu acht Stunden Spielzeit und hält viele coole Figuren und Easter Eggs aus dem Marvel Universum bereit, die für Kenner der Materie definitiv einen Pluspunkt darstellen dürften.
Iron Man VR: Missionen & Kämpfe | Lange Ladezeiten
Einen Großteil der Spielzeit in Iron Man VR verbringen wir in der Luft und nehmen es oft mit drohnenähnlichen Gegnern auf, denen wir ausweichen und die wir mit unseren Phasern und sonstigen Energiewaffen unter Beschuss nehmen. Auch wenn sich die Kämpfe mit der Spielzeit etwas abnutzen und irgendwann die Abwechslung fehlt (auch was die limitierten Gegnertypen angeht), sind die spannenden Kämpfe im Iron Man-Anzug eines der großen Highlights des Spiels. Die Missionen werden nicht nur durch Bosskämpfe aufgelockert, sondern durch abwechslungsreiche Heldenaufgaben, in denen ihr bspw. versucht ein Flugzeug, das außer Kontrolle gerät, im mehreren Stufen und verschiedenen Aufgaben zu retten.
Dazwischen verbringt ihr immer wieder Zeit im schicken Anwesen von Tony Stark als dem zentralen Spielehub von Iron Man VR, in dem ihr euch nicht nur Umsehen und eure Ausrüstung upgraden könnt, sondern das auch eine richtig geniale Nebenaktivität bereithält (Basketball-Werfen im Jahrmarktstil). Geduld braucht ihr jedoch vor allem wegen der teilweise langen und häufigen Ladezeiten zwischen den Missionen: Gerade in dieser Hinsicht kann die PlayStation 5 nicht schnell genug kommen, denn "Iron Man VR" schaltet so häufig in den Lademodus, dass es den Spielspaß tatsächlich beeinträchtigt.
Iron Man VR: Präsentation mit Licht und Schatten
Dass wir von der PSVR keine grafischen Wunder á la "Half Life: Alyx" erwarten dürfen, ist natürlich klar. Die Präsentation von Iron Man VR fällt dennoch etwas zwiespältig aus: Während die Figuren und einige Gebiete noch gut getroffen sind und mit einer schönen Räumlichkeit punkten, fallen andere Örtlichkeiten (Shanghai) leider sehr pixelig aus und wirken darüber hinaus sehr unlebendig und steril.
Fazit zu Marvel's Iron Man VR
Ganz zur Speerspitze der PSVR-Titel wie „Beat Saber“, „Astrobot Rescue Mission“ oder dem kürzlich erschienen „The Walking Dead: Saints & Sinners“ kann „Iron Man VR“ leider nicht aufschließen, auch wenn es wirklich viel Spaß macht als „Iron Man“ durch die Lüfte zu gleiten und gezielt Gegner unter Beschuss zu nehmen. Dabei ist die Kampagne mit knapp acht Stunden schön umfangreich, die Steuerung komplex, gleichzeitig aber auch sehr gut erlernbar und die vielen Story-Einflüsse des Marvel Universums wissen zu gefallen.
Doch technisch ist Iron Man VR leider wegen seiner ewig langen Wartezeiten und den teils pixeligen Umgebungen nicht auf dem höchsten Niveau. Daneben wirkt die Story etwas zu fragmentiert und das Missionsdesign fängt relativ schnell an sich zu wiederholen. Trotzdem sollten nicht nur alle Fans des MCU ein Auge auf „Iron Man VR“ werfen und dem Spiel eine Chance geben, da insgesamt ein solider bis guter VR-Titel unter dem „Iron Man“-Anzug steckt.
"Marvel's Iron Man VR" ist seit dem 01. Juli 2020 exklusiv für PlayStation VR erhältlich. Einen Story-Trailer zum Spiel findet ihr hier:
Getestet für TV Movie Online von: David Rams