Vor Kurzem startete die zweite Staffel der Anwaltsserie "For Life". Im Interview fanden Isaac Wright Jr. und Nicholas Pinnock harte Worte über das US-Justizssystem.
Diese Serie schreckt vor nichts zurück! In der zweiten Staffel von “For Life” (seit dem 24. Februar auf Sky Atlantic und auf dem Streamingdienst Sky Ticket) wird das Leben von Aaron Wallace (Nicholas Pinnock) in Freiheit dargestellt. Besonders die Herausforderungen, die ihm außerhalb des Gefängnisses auflauern, sind nichts für schwache Nerven!
Bereits in der ersten Staffel des erfolgreichen US-Anwaltsdramas wurde Aaron Wallace Gefängnisalltag auf bedrückende und gleichzeitig auch erschreckende Art und Weise dargestellt. Angelehnt ist die Geschichte an US-Anwalt Isaac Wright Jr. Er wurde 1991 zu Unrecht im US-Bundesstaat New Jersey wegen angeblichen Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt. Während seiner Inhaftierung wurde er Rechtsanwaltsfachangestellter und half zunächst anderen Mitinsassen, ihre Unschuld zu beweisen, bevor er es rund sieben Jahre nach seiner Verurteilung schaffte, sich als Rechtsanwaltsfachangestellter selbst zu befreien.
Isaac Wright Jr.: "Der Preis des Wandels"
Ob er ab und zu Angst hat, sich mit der neuen US-Serie Feinde zu machen? Immerhin wird darin die unglaubliche Korruption innerhalb des US-Justizsystems aufgedeckt. Isaac Wright Jr. verneinte im Interview und beteuerte: “Ich habe absolut keine Angst! So ist das nun einmal mit Veränderungen. Wenn du mit einer Taschenlampe auf katastrophale und ungerechte Situationen zeigst und dich um einen Wandel bemühst, stehst du automatisch anderen Gefahren gegenüber."
Weiter erklärt er: "Einige der größten Veränderungen unserer Geschichte wurden durch die schlimmsten Tragödien verursacht – von fortschrittlichen Anführern, die ermordet wurden, bis hin zu tausenden Menschen, die sterben mussten, weil ein paar Psychopathen Flugzeuge gekidnappt und zum Absturz gebracht haben. Wenn man sich die positiven Veränderungen in unserer Welt ansieht, bemerkt man schnell, dass viele von ihnen nie ohne irgendeine Art von Opfer oder Tragödie entstanden sind. Das ist nun mal der Preis eines jeden Wandels.”
Interview zu "For Life"-Staffel 2: Nicholas Pinnock rechnet mit Justizsystem ab
Eine Tragödie, die “For Life” aufdeckt? Bei der gefährlichen Praxis ‘Collars for Dollars’, welche für die Korruption innerhalb der Polizei steht, werden unschuldige Menschen – meist Afroamerikaner – verhaftet, um die Gehälter der Polizeibeamten zu erhöhen. Ein unglaublicher Zustand, wie auch Hauptdarsteller Nicholas Pinnock findet: “Es ist eine wahre Begebenheit. Als ich das erfahren habe, hat es mich umgehauen. Es ist schockierend! Es gibt aber leider zu viele Menschen in bestimmten Positionen, die ihre Macht missbrauchen. Daher ist es umso wichtiger, diese Situation hervorzuheben und zu entlarven. Es ist einfach nur ungerecht, was dort teilweise vor sich geht."
‘For Life’ zeige eben diese Ungerechtigkeiten, so der Schauspieler weiter. "Minderheiten werden in diesem Justizsystem gnadenlos missbraucht. Es ist wirklich schwierig für viele Menschen, sich in der Welt und in einem Land zurechtzufinden, während einige Mitbürger sich alles andere als frei fühlen, verfolgt und für ein System missbraucht werden, von dem sie selbst keine Unterstützung erfahren.”
Text und Interview: Rachel Kasuch