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Geht auch ganz einfach:

Filme

Hingucken optional: Netflix dreht seine Filme für unaufmerksame Zuschauer

Filme, die man wie gebannt verfolgt – das war einmal! Netflix geht mittlerweile einen anderen Weg und denkt vor allem an Zuschauer, die das Programm nebenbei laufen haben.

Netflix Originals
Sie kamen, brachen angeblich Rekorde und verschwanden dann wieder: Netflix Originals Foto: Netflix

Im Jahr 2024 bezeichnete The Hollywood Reporter den Film „Atlas“ mit Jennifer Lopez als „weiteren Netflix-Film, den man sich halb anschaut, während man die Wäsche macht“. Das klingt zunächst nach einer negativen Kritik, doch tatsächlich werden Netflix' Pläne mit „Atlas“ und so vielen anderen Eigenproduktionen absolut korrekt zusammengefasst.

Netflix hat seine Filme und Serien in zahlreiche Kategorien eingeteilt, die es dem Algorithmus ermöglichen sollen, jedem Abonnenten passende Inhalte vorzuschlagen.

Eine dieser Kategorien, „Casual Viewing“, wird vor allem für Tierdokumentationen oder Realityshows benutzt und bezeichnet Programme, die nicht die volle Aufmerksamkeit des Publikums erfordern. Erstaunlich dabei: Zahlreiche Netflix-Filme und -Serien fallen ebenfalls in diese Kategorie.

 

Netflix als Berieselung im Hintergrund

Irish Wish
Ihr müsst diese Szene nicht gesehen haben, um "Irish Wish" zu verstehen Foto: Netflix

Mehrere Autoren, die bereits für Netflix tätig waren, bestätigten dem Magazin n+1, dass sie im Vorfeld vom Streamingdienst klare Vorgaben erhielten. Eine davon: „Lasst eine Figur ankündigen, was sie tut, damit die Zuschauer, die dieses Programm im Hintergrund laufen haben, dem Geschehen folgen können.

Beispiel gefällig? Hier ist ein Dialog aus der romantischen Komödie „Irish Wish“ mit Lindsay Lohan:

„Wir hatten einen Tag zusammen. Ich gebe zu, dass er wunderschön war. Mit dramatischen Ausblicken und romantischem Regen. Aber das gibt dir nicht das Recht, meinen Lebensweg infrage zu stellen. Morgen werde ich Paul Kennedy heiraten.“
„Na schön, und dann bist du mich los. Denn wenn das hier vorbei ist, fotografiere ich in Bolivien gefährdete Baumechsen!“

Es sind Formulierungen wie direkt aus einem Hörspiel. Kein Qualitätsmerkmal, doch für Netflix steht auch eher die Quantität im Vordergrund. Vereinzelte, große Filme und Serien werden beworben, um neue Abonnenten anzulocken, alle anderen werden mit ständigen Neuerscheinungen versorgt.

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Das sorgt in Branchenkreisen für viel Kritik, für Netflix ist dieses Vorgehen jedoch profitabel und somit ist auch weiterhin mit vielen neuen Netflix Originals zu rechnen – ob sie einem nun gefallen oder nicht.



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