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Filmkritik | "Die bunte Seite des Mondes": Netflix erster Animations-Hit

Mit „Die bunte Seite des Mondes“ bringt Netflix einen neuen animierten Spielfilm raus. In unserer Kritik erfahrt ihr, warum der Film für die ganz kleinen Zuschauer nicht wirklich geeignet ist.

Filmkritik | "Die bunte Seite des Mondes": Netflix neuester Animations-Streih
Ist Netflix mit "Die bunte Seite des Mondes" ein Hit gelungen? Foto: Netflix
Inhalt
  1. „Die bunte Seite des Mondes“: Handlung
  2. „Die bunte Seite des Mondes“: So traurig ist der neue Netflix-Film
  3. „Die bunte Seite des Mondes“: Am besten, wenn es ruhig ist.
  4. „Die bunte Seite des Mondes“: Fazit

Geschrieben von: Matthias Holm

Glen Keane ist eine absolute Legende in der Trickfilm-Industrie. Seit 1977 hat er für Disney gearbeitet, war an Filmen wie „Arielle die Meerjungfrau“ und „Rapunzel – Neu Verföhnt“ maßgeblich beteiligt. Für den Kurzfilm „Dear Basketball“, welcher auf einem Artikel des kürzlich verstorbenen Kobe Bryant basierte, erhielt er als Regisseur sogar bereits einen Oscar.

Ob ihm diese Ehre mit seinem ersten Langfilm auch zu Teil wird, bleibt abzuwarten. Denn „Die bunte Seite des Mondes“ ist exklusiv für Netflix produziert worden – erfahrungsgemäß ist die Academy den Streaming-exklusiven Filmen eher nicht zugeneigt. Verdient hätte der Streifen mindestens eine Nominierung aber allemal.

 

„Die bunte Seite des Mondes“: Handlung

Für die junge Fei Fei ist ihre Familie das wichtigste auf der Welt. Umso erschrockener ist sie, als eine Tragödie eben dieses Gefüge in den Grundfesten erschüttert. Das Familien-Restaurant läuft zwar wie gewohnt weiter, aber sie ist, im Gegensatz zu ihrem Vater, noch nicht bereit, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Bild: Netflix

Nachdem sie beim Essen erneut die Geschichte der Mondgöttin hört, fasst sie einen Entschluss: Sie baut eine Rakete und fliegt zum Mond. Allerdings ist hier alles etwas anders, als es in der Legende erzählt wurde.

 

„Die bunte Seite des Mondes“: So traurig ist der neue Netflix-Film

Es kommt nicht selten vor, dass bei einem Disney-Film ein oder gleich mehrere Verwandten sterben. So ziemlich jeder erinnert sich beispielsweise an die Todes-Szene von Mufasa in „König der Löwen“.

Diese Einstellung hat Glen Keane auch mit zu „Die bunte Seite des Mondes“ gebracht. Allerdings ist es hier nicht bloß ein Katalysator für die Handlung, sondern der gesamte Streifen dreht sich um das Thema Trauerbewältigung. Das ist enorm harter Stoff, gerade für die jüngeren Zuschauer.

Dementsprechend ist es dem Filmteam hoch anzurechnen, dass sie sehr behutsam mit dieser Thematik umgehen. In seinen besten Momenten erinnert der Film an den ähnlich gelagerten „Kubo – Der tapfere Samurai“, was als außerordentliches Lob gemeint ist.

Bild: Netflix

Damit es aber nicht nur traurig ist, sprüht der Mond hier, wie der deutsche Titel es bereits andeutet, voller Farben. Sobald Fei Fei nach ungefähr einem Drittel dort ankommt, gehen die großen Action-Szenen und der Slapstick-Humor samt niedlichen Sidekick los. Ganz besonders merkwürdig: Ein intergalaktisches Tischtennis-Match, dessen Regeln scheinbar zufällig entschieden werden.

 

„Die bunte Seite des Mondes“: Am besten, wenn es ruhig ist.

Den Wechsel bemerkt man auch in den Liedern, die allesamt zwar gut anzuhören sind. Aber während auf der Erde die Songs eher wie klassische Musical-Nummern klingen, bekommen wir es auf dem Mond mit Elektro-Pop-Nummern zu tun, die genau so in den Charts laufen könnten. Dieser Bruch ergibt im Nachhinein zwar durchaus Sinn, wirkt aber dennoch im ersten Moment deplatziert.

Auch die Action-Szenen und diverse Nebenfiguren wirken nur wie schmückendes Beiwerk – ohne sie hätte der Film ähnlich gut funktioniert. So kommt es, dass „Die bunte Seite des Mondes“ bis zu einem bestimmten Punkt fast in die Beliebigkeit fällt.

Bild: Netflix

Doch gegen Ende besinnt er sich wieder auf seine Stärken – und schafft es, die Zuschauer wieder zu berühren. Doch nicht, in dem er auf die Tränendrüse drückt. Viel mehr hat man nach all den Abenteuern ein warmes Gefühl im Bauch und freut sich für Fei Fei. Das können nicht viele Filme von sich behaupten.

 

„Die bunte Seite des Mondes“: Fazit

Die Macher hätten ruhig ihren Figuren mehr trauen können, dann würde sich der Mittelteil vermutlich auch nicht so langwierig und formelhaft anfühlen. Denn obwohl „Die bunte Seite des Mondes“ viele Animationsfilm-Stereotypen bedient, schafft er es doch mit den beiden wichtigsten Figuren, stets die gewünschten Emotionen hervorzurufen.

Natürlich hilft es, dass die asiatisch angehauchte Heimatstadt von Fei Fei sowie der Mond wunderschön und voller Details animiert sind. Nicht nur einmal denkt man zwischendurch: „Das hätte ich gerne im Kino gesehen“. Unterm Strich ist die Thematik vielleicht zu düster für jüngere Zuschauer – der Rest wird aber einen wirklich guten Animationsfilm zu Gesicht bekommen. Und wer weiß, vielleicht darf Klen Keane ja bald schon den zweiten Oscar in seine Vitrine stellen.

"Die bunte Seite des Mondes" startet am 23. Oktober be Netflix.

 


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