Nach einem zumindest inhaltlich enttäuschenden zweiten Teil verabschiedet sich das „Fack Ju Göhte“-Ensemble mit einem unterhaltsamen Finale der Schultrilogie.
Nachdem die deutsche Komödie ihren Status unter jungen Leuten dank des erfrischenden ersten Teils der „Fack Ju Göhte“-Saga (2013) definitiv von „Wenn sonst nichts geht, Digger…“ auf „Dope!“ verbesserte, konnte der zweite Teil (2015) quasi nur enttäuschen. Das war trotz kommerziellen Mega-Erfolgs tatsächlich der Fall.
Weniger, weil Fortsetzungen viel beachteter Filme zwangsläufig mit „Sechs, setzen!“ quittiert werden. Vielmehr, weil die an den Haaren herbeigezogene Geschichte um eine allzeit alkoholisierte Studienfahrt nach Thailand dem Zuschauer quasi alle Momente verwehrte, die das Lehrerdebüt Zeki Müllers (Elyas M’Barek) so besonders machten.
Denn selbst in der völlig überdrehten Goethe-Gesamtschule mit ihren unterbelichteten Drama-Queens und Danger-Kings fand doch jeder diese Situationen wieder, die ihm ein seufzend-schmunzelndes „Ja, so ist Schule eben!“ nicht erst abringen muss.
„Fack Ju Göhte 3“ geht zurück in die Schule
„Fack Ju Göhte 3“ nun geht wieder dorthin zurück, wo der Film hingehört: direkt in den deutschen Schulalltag. Zwischen bösen Bürokraten und angedrohten Referaten, zwischen Fördergeldern und Versagensängsten, zwischen resignierten Lehrern und designierten Therapiepatienten ist der „Final Fack“ des Ensembles um M’Barek, Katja Riemann, Jella Haase, Max von der Groeben, Gizem Emre, Aram Arami und die grandiose Uschi Glas wieder eine witzig-gewitzte Geschichte direkt aus dem Klassenzimmer. Aus diesem könnten, so die Handlung des Films, gleich alle von Müllers Problemeleven fliegen – und das kurz vor der Reifeprüfung.
Der Weg zum Abitur ist mit vielen Gags und Überraschungen gespickt, die nicht nur funktionieren, sondern in den Kinosälen des Landes für viele laute Lacher sorgen sollten. Man könnte sogar sagen, dass „Fuck Ju Göhte 3“ darüber hinaus sogar wirklich einen pädagogischen Anspruch besitzt. Ja, der Film kommt im Grunde als Lehrstück im „An sich glauben“ daher – wenn auch wahnwitziger und schriller als selbst der coolste Vertrauenslehrer der Nation jemals sein könnte.
Der „Final Fack“ greift ernste Themen auf
Überhaupt greifen die Macher im Rahmen, denen es das komische Fach ermöglicht, viel Schwieriges auf. Themen wie Suizid unter Teenagern, Cyber-Mobbing oder drogenabhängige Eltern werden überzeugend und dennoch nicht rührselig auf die Leinwand gebracht – eben im typisch knalltütigen „Fack ju Göhte“-Stil. Aber derart glaubwürdig, dass sich ins Dunkel der Lichtspielhäuser zwischen Lachtränen definitiv auch solche der Rührung mischen sollten.
Das Ende der Geschichten von der Goethe-Gesamtschule sollte Fans der Filmreihe auf jeden Fall glücklich grinsend in den kaltnassen Herbst entlassen. Abschlussprüfung bestanden!
So gilt hier im Film wie in der Bewertung: „Ihr seid gut, Arschlöcher!“ – und das aus vollem Herzen!
„Fuck Ju Göhte 3“ hat mit rund zwei Stunden Überlänge. Der Film ist ab Donnerstag, 26. Oktober 2017, im Kino. Alles zum Film und den Gaststars findet ihr auf unserer großen Übersichtsseite mit Klick auf den unterlegten Link.