In „Dog - das Glück hat vier Pfoten“ erzählt Channing Tatum von der Freundschaft zwischen Jackson Briggs und der Hündin Lulu, die symbolisch für den Selbstheilungsprozess des ehemaligen Army Rangers steht. Ab dem 19. Mai in allen deutschen Kinos.
„Hund, bleib stehen!“, so ruft Jackson Briggs (Channing Tatum) seiner Begleiterin hinterher, die ihm immer wieder ausbüxt und eigentlich auf den Namen Lulu hört. Wahrscheinlich, um die treue Seele, die eigentlich hinter der traumatisierten belgischen Malinois-Hündin steckt, nicht zu nah an sich heranzulassen. Immerhin soll sie ein tragisches Schicksal ereilen.
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„Dog – das Glück hat vier Pfoten“: Darum geht es
In seinem Regiedebüt spielt Channing Tatum gleichzeitig die Hauptrolle des ehemaligen Army Rangers Jackson Briggs, dem nichts wichtiger zu sein scheint, als wieder zu einem Einsatz geschickt zu werden. Nach einer Verwundung ist er eigentlich vom Dienst suspendiert, findet jedoch nicht wieder in ein normales Leben zurück.
Dieses Leid teilt er sich mit Militär-Hündin Lulu. Bei einem Einsatz wird auch sie schwer verletzt und ist seither traumatisiert. Ihr Herrchen, ebenfalls ein Soldat und Freund von Jackson Briggs, nimmt sich aufgrund seiner Kriegserlebnisse das Leben. Jetzt soll Briggs die Hündin zu dessen Beerdigung bringen und begibt sich gemeinsam mit ihr auf einen Road Trip entlang der Pazifikküste. Ihre Endstation ist das allerdings nicht, denn die unberechenbare Hündin soll anschließend eingeschläfert werden.
So begeben sich die beiden auf eine Reise, bei der sie nicht nur viele Kilometer hinter sich zurücklassen, sondern auch eine persönliche Entwicklung durchmachen. Schritt für Schritt freunden sich die beiden an und verstricken sich auf dem Weg in immer komischer werdende Situationen.
„Dog – das Glück hat vier Pfoten“: Ein Buddy- aber kein Familienfilm
Die Zwischenstopps, die Lulu und Jackson Briggs dabei auf ihrer Reise einlegen, sollen zu kleinen Pausen für die Zuschauer:innen werden. Mit teilweise anstößigem und unangebrachtem Humor sollen sie so der eigentlich ernsten Thematik eine gewisse Leichtigkeit auf den Weg geben, doch lenken gleichzeitig auch davon ab.
In seinem Film thematisiert Channing Tatum die psychischen und physischen Folgen eines Kriegstraumas und die Wertlosigkeit von Mensch und Tier, sobald sie ihren Dienst erbracht haben. Das aggressive und unberechenbare Verhalten der Hündin kann dabei wahrscheinlich nur ansatzweise das Innere eines ehemaligen Soldaten, der in einem Kriegsgebiet eingesetzt war, skizzieren. „Das Glück hat vier Pfoten“ führt die Kinobesucher damit bis zum Ende des Films in die Irre.
„Dog – das Glück hat vier Pfoten“: Zusammen sind die beiden stärker
Dennoch wird eine schöne Parallele zwischen Jackson Briggs und seiner Gefährtin Lulu gezeichnet. Ihre ähnlichen Erlebnisse verbinden sie und am Ende ihrer Reise scheinen sie sich nicht nur miteinander, sondern auch mit sich selbst versöhnt zu haben.
Doch dieser Prozess hätte innerhalb der 102 Minuten mehr Zeit verdient. Stattdessen lassen die immer wieder eingelegten Zwischenstopps und Unterbrechungen der Haupthandlung den Film langwierig wirken. Eine der Nebengeschichten hätte im Film jedoch vertieft werden sollen, denn auch sie macht ein wichtiges Thema auf: Jackson Briggs hat eine Familie, zu der er den Anschluss verloren zu haben scheint.
„Dog – das Glück hat vier Pfoten“: Des Menschen bester Freund
Eine intensive Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Problematiken, die im Film skizziert werden, bleibt aus. Der Film verfehlt es, Rollenklischees, Krieg und dessen Ursachen sowie Patriotismus und Rassismus zu hinterfragen.
Doch wenigstens bringt das Road Movie eines klar herüber: Was man Tieren schenkt, bekommt man genauso auch wieder zurück. Immerhin nahm Channing Tatum dafür auch Inspiration aus der Beziehung zu seinem eigenen Hund.
Mit einem emotionalen Ende erfüllt Channing Tatum in seinem Regiedebüt, an der Seite von Co-Regisseur und Drehbuchautor Reid Carolin („Magic Mike“ und „Magic Mike XXL“) somit alles, was man von einem US-amerikanischen Abenteuerfilm erwartet.
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