"Der Spitzname" mit Florian David Fitz und Janina Uhse ist der dritte Teil der erfolgreichen Komödienreihe "Der Vorname". Wir trafen die Stars zum Interview.
Florian David Fitz (50) ist bereits seit mehr als 20 Jahren als Schauspieler tätig und nicht mehr aus der deutschen Filmlandschaft wegzudenken. Auch als Regisseur und Drehbuchautor machte er sich mit erfolgreichen Produktionen wie "Oskars Kleid" und "Der geilste Tag" einen Namen. Janina Uhse (35) wurde 2008 durch ihre Rolle der Jasmin Nowak in der RTL-Serie "Gute Zeiten schlechte Zeiten" bekannt. Nach ihrem Ausstieg 2017 spielte sie in einigen deutschen Kino- und Fernsehproduktionen mit - unter anderem in "High Society" und "Spieleabend". Für "Der Vorname" standen die beiden Schauspieler 2018 das erste Mal gemeinsam vor der Kamera.
Nun sind Florian David Fitz und Janina Uhse auch in "Der Spitzname" wieder gemeinsam im Kino zu sehen. Die lustige Beziehungskomödie von Regisseur Sönke Wortmann ist bereits der dritte Film nach "Der Vorname“ und "Der Nachname". An der Seite von Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Justus von Dohnányi und Iris Berben spielen die beiden erneut das Pärchen Anna und Thomas. In "Der Spitzname" wollen sie mit ihrer Familie ihre Hochzeit in den Tiroler Alpen feiern – doch alles verläuft völlig anders als geplant. Im Interview mit TV Movie.de erzählten uns die beiden von den lustigen Dreharbeiten und wie sich ihre Filmrollen während der drei Familie weiterentwickelt haben.
Interview: Susanna Borchardt-Ott
"Der Spitzname": Florian David Fitz und Janina Uhse im Interview
TVM: Wie war denn das Wiedersehen mit euren Kolleginnen und Kollegen am Set?
Florian David Fitz: Sehr, sehr schön. Es fühlte sich an wie in einem Schullandheim, weil wir auch jedes Mal an einem anderen Ort zusammen gefangen sind. Ob es jetzt in einem Hotel war, wie dieses Mal oder in einer Ferienanlage auf Lanzarote.
Janina Uhse: Es gibt glaube ich schlimmere Gefangenschaften.
Florian David Fitz: Ja, diesmal war es auch richtig lustig. Wir hatten ein österreichisches Team und deswegen war das alles sehr vertraut und sehr feierwütig, würde ich sagen.
Janina Uhse: Absolut.
TVM: Könnt ihr euch denn noch an den allerersten Drehtag vom ersten Film erinnern?
Florian David Fitz: Du warst ja beim ersten Drehtag nicht dabei.
Janina Uhse: Ich bin ja erst in der Mitte des Films dazu gekommen. Lustigerweise hatten wir jetzt beim dritten Teil den gleichen Tonmann und wir haben uns auch darüber unterhalten. Er meinte zu mir: „Janina, ich erinnere mich so sehr an deinen ersten Drehtag bei ‚Der Vorname‘. Du warst so aufgeregt, dass dein Herz so doll gepuckert hat, dass ich den Ton nicht verwenden konnte.“
Florian David Fitz: So laut, dass man das wirklich auf dem Ton gehört hat? Das ist ja mal eine Story.
Janina Uhse: Es war so laut, dass er mich dann mit der Tonangel angeln musste. Ich hatte ja auch meinen Text. Ich konnte dann kaum atmen. Ich war so aufgeregt, weil ich in ein Ensemble reinkam, dass ich vorher nur bei den Leseproben gesehen habe. Die anderen waren alle schon über zwei bis drei Wochen eingespielt und ich kam dann irgendwie als letztes Mitglied dazu. Außerdem war das mein erster großer Kinofilm und ich war so unfassbar aufgeregt. Dementsprechend war das jetzt beim dritten Teil sehr spielerisch für mich.
Florian David Fitz: Der Dreh am dritten Tag war ja auch direkt auf der Skipiste im Sonnenschein.
TVM: Was macht denn die Zusammenarbeit mit dem Cast so besonders für euch?
Florian David Fitz: Die Filme leben ja davon, dass man sich Dialoge hin- und herschießt und wie man komödiantisch mit verschiedenen Situationen umgeht. Und das kennen wir ja nun mittlerweile. Hier hast du natürlich auch ein paar Hochkaräter mit an Bord und da kannst du dich auch schon drauf freuen, dass auch nichts verloren geht. Da wird keine Pointe unter den Tisch fallen.
Janina Uhse: Auf gar keinen Fall.
TVM: Gab es dann auch improvisierte Momente oder Ideen, die erst während des Drehs entstanden sind?
Florian David Fitz: Es war alles gescriptet.
Janina Uhse: In fast jedem Interview, das Sönke Wortmann führt, sagt er, dass er einfach nichts davon hält. Das ist nicht seine Art zu arbeiten. Für Sönke ist es immer ganz wichtig, ein perfektes Drehbuch zu haben. Es ist auch schon im Vorfeld so. Wir haben eine große Leseprobe, bevor es losgeht, wo dann auch - falls es irgendwo hakt - noch mal Änderungen vorgenommen werden. Auch bevor wir in eine Szene gehen, proben wir proben wir proben wir, bis es dann perfekt sitzt. Danach gibt es nur noch eine Probe für die Kamera und dann wird die Szene auch schon gedreht.
Florian David Fitz: Das liegt aber auch an diesen Dialogfilmen. Obwohl wir uns schon in diesen Proben am Anfang zusammengesetzt haben und gemeinsam die Szenen durchgegangen sind. Da sind dann schon auch noch Ideen reingekommen, auch von Sönke. Aber in den Szenen selbst wird nicht improvisiert.
TVM: Wurde auch nicht bei den politischen Diskussionen oder wenn im Alltag was Neues passiert ist, das Drehbuch noch mal umgeschrieben und verändert?
Florian David Fitz: Wir haben schon drauf reagiert. In der Buchvorbereitung geht es ja darum. Das Konzept der Filme ist, dass eine Familie die politischen und gesellschaftlichen Konflikte austrägt, die da draußen passieren. Und dabei auch sehr persönlich wird. Wir haben sehr dankbar die Sachen aufgenommen, die da draußen rumschwirren und es schwirren ja genügend Themen da draußen rum.
Janina Uhse: Es ist jetzt aber nicht so, dass während des Drehens und die Kameras laufen, noch einfach ein Satz hinzugefügt wird. Also das kommt nicht vor.
TVM: In der Familie des Films werden ja viele Geheimnisse voreinander verheimlicht, die dann am Ende auch fast alle rauskommen. Könnt ihr denn gut Geheimnisse für euch behalten?
Janina Uhse: Ja, ich schon.
Florian David Fitz: Ich bin nicht so ein Freund von großen Geheimnissen. Ich finde, es gibt Sachen, die einen auch einfach gar nicht so sehr interessieren. Geheimnisse sind auch nicht immer für alle so super interessant. Dann hat es ja auch immer etwas damit zu tun, was den anderen Leuten so wichtig ist. Ich bin ein Freund von Offenheit. Ich finde, das nimmt immer so ein bisschen den Druck raus, dass alles ganz wichtig ist. Es ist nämlich nicht alles immer so wichtig.
TVM: Janina, im ersten Film ist deine Rolle noch eine unbekanntere Schauspielerin und im dritten Teil hat sie ihren Durchbruch und ist erfolgreich. Wie findest du die Entwicklung deiner Rolle?
Florian David Fitz: (lacht) Ich habe nur so am Rande mitbekommen, dass es Bedingung für diesen Film war, dass Anna jetzt ein Star ist.
Janina Uhse: (lacht) Ich wollte doch auch einmal erfolgreich sein. Nein, es ist natürlich auch für mich als Schauspielerin schön, eine Entwicklung über diese drei Filme zu zeigen. Man hat die Brille jetzt abgelegt und it‘s time to shine. Das konnte ich jetzt auch ein bisschen ausspielen und dieses Selbstbewusstsein für Konflikte vor Ort nutzen. Das hat mir großen Spaß gemacht, das zu spielen,
TVM: Florian, inwiefern hat sich deine Rolle verändert, im Vergleich zu den ersten beiden Filmen?
Florian David Fitz: Also ich möchte nicht sagen, dass er viel dazugelernt hat. Es ist ein bisschen wie bei Stefan. Die beiden sind ja ein bisschen die Antipoden. Es nicht so, dass in unseren Filmen die Männer die Reiferen sind. Hier sind ja meistens die Frauen etwas reifer als die Männer. Insofern darf sich meine Figur auch nicht so krass viel verändern. Hier ist es viel spannender zu sehen, was passiert, wenn du solch eine Figur in eine ganz bestimmte Situation reinschmeißt und dann mal das Kräfteverhältnis umdrehst oder die Figur zum Opfer machst. Was dem natürlich gar nicht gefällt und was er sich vielleicht gar nicht eingestehen möchte, weil es in sein Weltbild gar nicht reinpasst.
TVM: Der Film heißt ja „Der Spitzname“. Habt ihr denn auch Spitznamen oder hattet welche in der Kindheit?
Janina Uhse: Ich frage mich, ob es Kinder oder Jugendliche gibt, die keine Spitznamen haben. Gibt es sowas wirklich?
Florian David Fitz: Es gibt bestimmte Kinder, die werden mit ihrem vollen Namen angesprochen und die Eltern pochen auch darauf. Aber die Kinder, haben keine Freude im Leben. Das Kind heißt Wolfgang Anneliese und ich möchte, dass es auch so bleibt. (lacht)
Janina Uhse: Ja, da ist vielleicht wirklich was dran. Gut, dass ich schon früh Spitznamen hatte. So gehe ich vielleicht ein bisschen leichtfüßiger durchs Leben.
Florian David Fitz: Es ist ja oft irgendwas mit dem Nachnamen.
Janina Uhse: Ja, na klar und mit meinem Nachnamen kann man natürlich herrlich spielen.Beate Uhse, Uhse Buse. Uhsi.
Florian David Fitz: Und ich war der Fitzi.
TVM: Gab es einen besonders witzigen Moment oder Outtake vom Dreh, an den ihr euch besonders gerne erinnert?
Florian David Fitz: Outtakes gab es nicht, das war nicht so die Sache. Witzige Momente gab es viele, aber die fanden meistens eher in den Dialogen statt. Es war ein sehr konzentriertes Arbeiten. Mit Sönke ist es nicht so, dass wir da alle die ganze Zeit rumlaufen und Schmarrn machen. Was das auch so ein bisschen bedingt. Wenn ich zum Beispiel einen Film mit Matthias mache, ist es natürlich viel mehr Rumlachen oder hier und da nochmal unterbrechen. Das ist nicht die Sache dort, hier ist es wirklich ein sehr konzentriertes Arbeiten. Es gibt halt diese normalen Sachen, wo der Zuschauer denkt, man ist in der Sauna, in der es heiß ist, aber innerhalb ist einfach Raumtemperatur und du sitzt da nackt und wirst mit kaltem Wasser angesprüht und frierst dir einen ab.
Janina Uhse: Es gibt auch immer mal wieder schöne situative Komik. Das sind dann aber so Kleinigkeiten, die jetzt nicht weltbewegend sind.
TVM: Der Film ist ja auch an sich schon lustig genug.
Janina Uhse: Ja, hoffentlich!
"Der Spitzname" mit Florian David Fitz und Janina Uhse: Darum geht es in ihrem neuen Film!
In Sönke Wortmanns neuer Komödie "Der Spitzname" lädt das ungleiche Paar Anna (Janina Uhse) und Thomas (Florian David Fitz) ihre chaotische Familie zu einer Winterhochzeit in die Tiroler Alpen ein. Doch statt Idylle und Harmonie warten reichlich Spannungen auf die Familienmitglieder: Stephan (Christoph Maria Herbst) ist mies gelaunt, seit er seinen Job als Professor verloren hat, während seine Frau Elisabeth (Caroline Peters) mit heimlichem Bitcoin-Handel die Haushaltskasse aufbessert. Auch René (Justus von Dohnányi), der Helikopter-Vater der Familie, und der jugendlich-woke und politische Nachwuchs Antigone (Kya-Celina Barucki) und Caius (Jona Volkmann) sorgen für ordentlich Turbulenzen. Bald schon steht die geplante Hochzeit auf der Kippe.