Die Vorsetzung der dramatischen Familienkomödie „Der Vorname“ kommt in die Kinos. TV Movie Online sprach mit den Hauptdarstellern Florian David Fitz und Janina Uhse über den neuen Film von Sönke Wortmann.
Am 20. Oktober 2022 startet „Der Nachname“ in den deutschen Kinos. Regisseur Sönke Wortmann (Lammbock, Lommbock) versammelte wieder den Trupp aus Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters, Justus von Dohnányi und Janina Uhse.
Neu im Team: Elena Sanacho Pereg. Die spanische Sopranistin ist ausgebildete Opernsängerin, und wurde von Sönke Wortmann an der Deutschen Oper am Rhein entdeckt.
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Der erste Teil „Der Vorname“, ein deutsches Remake des französischen „Le Prenom“, kam so gut beim Publikum an, dass Sönke Wortmann das Gefühl bekam, die Familiengeschichte der Bergers, Böttchers und Wittmanns dringend weitererzählen zu müssen.
Dreh- und Handlungsort war diesmal nicht das Bonner Eigenheim von Stephan (Christoph Maria Herbst) und Elisabeth (Caroline Peters), sondern das Feriendomizil der Familie Böttcher auf Lanzarote. Christoph Maria Herbst erkennt in der „felsig-kargen Vulkanlandschaft eine schöne hintergründige Metapher für so manche Eruption innerhalb der Familie”.
Der Nachname: Die Böttcher-Berger-Sippe auf Lanzarote
Und von diesen Eruptionen gibt es mehr als genug. Diesmal bietet, wie der Name erahnen lässt, der Nachname den Zündstoff um den eigentlich als entspannt angesetzten Familienurlaub komplett eskalieren zu lassen. René (Justus von Dohnányi) und Dorothea (Iris Berben) haben nämlich heimlich geheiratet, und sie hat seinen Nachnamen angenommen: König.
Königlich, wie die Geschehnisse daraufhin ihren Lauf nehmen, amüsieren sich dann vor allem die Zuschauer. Es wird gestritten, es wird gelacht und es wird gekifft. Der Film entwickelt sogar genug Handlungsstränge, dass es gar nicht auffällt, dass es sich um ein Kammerspiel handelt.
TV Movie Online sprach mit den beiden Schauspielern Florian David Fitz (Thomas Böttcher) und Janina Uhse, die im Film seine Freundin Anna Wittmann spielt:
TV Movie Online: „Hallo ihr zwei. „Der Nachname“ startet bald in den Kinos – Warum darf man sich die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen?“
Florian David Fitz: „Ich hatte am meisten Freude daran, wie diese katastrophale Familie aufeinandertrifft, und dass diese ganzen Geheimnisse noch schlimmer werden! Und wenn irgendjemand da draußen ein Gefühl hat, dass seine Familie völlig krank ist, dann kann er sich getrost diesen Film anschauen. Danach hat er das Gefühl. 'Hey, ich ruf jetzt Mami an, das ist alles gar nicht so schlimm.‘ Der Zuschauer kann halt so richtig Spaß haben dabei, während andere Leute sich die Köpfe einschlagen. Wann kann man das schon, außer vielleicht beim Cagefight?“
TV Movie Online: „Witzig, dass du das ansprichst, weil du hattest vorab sagtest, dass die Böttchers eigentlich eine komplett durchschnittliche Familie sind. Wie hast du das gemacht?
Florian David Fitz: „…in ihrem Wahnsinn! Ja, na klar. Diese Vorwürfe, die, teilweise passiv-aggressiv, über Jahrzehnte mitgeschleppt werden, die Rollen, die man inne hat, und die einem dann irgendwie um die Ohren gehauen werden, das kennt doch, glaube ich. Jeder.“
Janina Uhse: „Ich glaube, das ist auch das Tolle an dem Film, dass dieses Identifikationspotenzial definitiv da ist; dass jeder womöglich das eine oder andere findet, bei dem er oder sie sagt: ‚Okay, ja, so oder so ähnlich war ich vielleicht auch schon mal in einer Situation‘.“
TV Movie Online: Diese neue Beziehungskonstellation des Stiefbruders und der Mutter wird ja an manchen Stellen als pervers bezeichnet: „Das ist krank, das ist nicht mehr normal.“ Was ist denn überhaupt normal? Oder was zeichnet eine normale Familie heutzutage aus?“
Florian David Fitz: „Normal, qua definitionem, ist ja einfach nur der Durschnitt. Der Durchschnitt aus allem Wahnsinn in Deutschland ist das Normal. Ich glaube jede Familie ist irgendwo ein bisschen wahnsinnig. Und Ich finde es auch per se überhaupt nicht unglaublich oder verrucht, wenn man sagt ‚naja, hier ist eine ältere Frau, die hat was mit einem etwas jüngeren Typen‘. Das ist ja an sich nicht das Spektakuläre, aber wenn es natürlich innerhalb der Familie ist, wenn sie diesen Jungen quasi aufgezogen hat, dann wird es dann doch irgendwie pikant. Und wenn sich dann diese Konstellationen verändern und dein Bruder oder dein Stiefbruder ist plötzlich dein Stiefvater, dann wird es natürlich sehr lustig. Das ist, glaube ich, jetzt nicht durchschnittlich.“
TV Movie Online: Worin unterscheidet sich der „Der Nachname“ zum ersten Teil besonders?
Janina Uhse: Ich finde, man sollte die Filme nicht zu arg miteinander vergleichen. Der erste Teil war so ein feuriger Schlagabtausch. Ich finde, im zweiten Teil wird es dann doch schon ein bisschen tiefgründiger, und das Publikum erfährt sehr viel mehr über die Charaktere.“
TV Movie Online: Es war natürlich ein Geniestreich Sönke Wortmanns auf Lanzarote zu drehen. Die erkalteten Eruptionen des ersten Teils als Hintergrundkulisse der Fortsetzung.
Florian David Fitz: „Ja, weil man Komödien selten vor so einem Hintergrund gesehen hat. Was mit dieser Insel passiert ist, ist eigentlich genau das, was mit uns passiert: Wir fackeln uns ja auch gegenseitig ab.“
TV Movie Online: Findet ihr, dass die deutsche Version von ‚Der Vorname‘ genauso gut funktioniert wie das französische Original?
Florian David Fitz: „Das Feedback war, dass das natürlich in Deutschland nochmal eine ganz andere Relevanz hat. Unser Film hat mehr Umdrehungen, mehr Schärfe als der französische. Offensichtlich kam unsere Version so gut an, dass wir blind das Go für einen dritten Teil, bekamen, obwohl ich noch nicht mal weiß, was sie da erzählen werden.“
TV Movie Online: „Ein dritter Teil?! Klingt spannend! Vielen Dank für das Interview.“
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