Am 20. März startet „Das Licht“, der Eröffnungsfilm der Berlinale 2025, in den deutschen Kinos. Im Interview spricht Lars Eidinger über seine Zusammenarbeit mit Tom Tykwer und die Sorgen vor der Zukunft.

Seit fast zehn Jahren hat Tom Tykwer keinen Spielfilm mehr gedreht, nun kehrt er nach seiner Arbeit mit der Erfolgs-Serie „Babylon Berlin“ auf die große Leinwand zurück. Bei der Berlinale 2025 durfte er sein neuestes Werk „Das Licht“ zum ersten Mal vorstellen, jetzt gibt es den Streifen auch in den Kinos zu sehen.
Tom Tykwers „Das Licht“: Darum geht es
Der Film erzählt die Geschichte der Berliner Familie Engels, deren Alltag durch die Ankunft der syrischen Haushälterin Farrah auf den Kopf gestellt wird. Farrah bringt nicht nur ihre eigene mysteriöse Vergangenheit mit, sondern auch eine Lampe mit bewusstseinserweiternden Eigenschaften, die das Familienleben nachhaltig beeinflusst. Für das Drama konnte Tom Tykwer auch Schauspieler Lars Eidinger gewinnen, mit der er schon bei „Babylon Berlin“ zusammengearbeitet hat.

Dass Eidinger nun auch für „Das Licht“, in dem er Familienvater Tim spielt, zusagt, war für den Mimen keine Frage. „Es gibt Regisseure, die müssen mir kein Drehbuch vorlegen. Und sie müssen mir auch nicht erzählen, wer da noch mitspielt. Das ist auch so ein bisschen eine hohle Phrase, aber ich würde da blind zusagen. Was soll da schiefgehen, wenn ich einen Film mit Tom Tykwer mache?“, so der Star im Interview mit „TV Movie Online“.
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Was ihm an „Das Licht“ besonders gereizt hat? Tom Tykwer habe seine eigenen Erfahrungen mit der Veränderung der Welt in den Film gesteckt. „Der Tim, den ich spiele, ist nicht die einzige Figur, in der sich Tom Tykwer zeigt, sondern der zeigt sich tatsächlich in allen Figuren. Und ich kann mich auch in allen Figuren wiederfinden. Ich bin genauso Milena wie Tim und letztendlich bin ich sogar Farah“, betont der Schauspieler.
Warum Lars Eidinger sich nicht politisch äußert
In „Das Licht“ beschäftigt sich Tom Tykwer mit einer Vielzahl von aktuellen Problemen unserer Gesellschaft: Digitalisierung, Arbeitslosigkeit, Globalisierung, Klimawandel und auch Generationenkonflikte – eine Menge an Konflikten, die die Zuschauer:innen überfordern kann, wie in unserer Filmkritik zu lesen ist.
Tykwer habe mit seinem Streifen aber nie den Anspruch erhoben, diese Gesellschaft zu kritisieren, meint Eidinger. Vielmehr zeige der Film „das Bemühen, ins eigene Spiegelbild zu gucken.“ Durch den Film ziehe sich eine Message: „Wir sind der Grund, warum die Welt am Abgrund steht, nicht die anderen, auf die wir es immer schieben wollen.“
Obwohl er der Meinung sei, dass er sich als Schauspieler nicht zur Politik äußern müsse, ist Lars Eidinger trotzdem bekannt dafür, Klartext zu sprechen. Und das hat einen guten Grund: Es sei für ihn wichtig, sich auseinanderzusetzen mit anderen, das sei für ihn das Schöne an der Demokratie. „Jede Stimme ist gleich viel wert.“ Gehaltlose Statements wolle er nicht abgeben, aber: „Ich finde es wichtig, gerade in dieser Zeit sich zu positionieren. Und das meine ich jetzt nicht politisch, sondern einfach als Mensch.“