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Kino

Das Licht – Filmkritik: Erschlagen von der Realität

Tom Tykwer hat mit seinem Kinofilm „Das Licht“ die 75. Berlinale eröffnet – und sein Stoff könnte aktueller nicht sein.

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Familie Engels sieht sich mit den Herausforderungen der Gegenwart konfrontiert. Foto: Frederic Batier / X Verleih
Inhalt
  1. „Das Licht“: Darum geht es im Familiendrama von Tom Tykwer
  2. Der Film hat seine Stärke im Generationenkonflikt
  3. Fazit: „Das Licht“ verfehlt seine Wirkung nicht

„Das Licht“ ist das beste Beispiel dafür, dass sich Fiktion und Realität immer wieder überschneiden und das gilt nicht nur für den grau-trüben, regnerischen Himmel dieser Tage in Berlin, der im Film quasi zum Dauerzustand wird. Auch in der Thematik könnte Tom Tykwers erster Kinofilm seit neun Jahren kaum realitätsnäher sein – gerade im Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahlen.

 

„Das Licht“: Darum geht es im Familiendrama von Tom Tykwer

„Das Licht“ dreht sich um eine Berliner Familie, die angesichts der Herausforderungen der Gegenwart – Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, um nur einige zu nennen – zurechtfinden muss und daran zu scheitern droht, nebeneinander als miteinander zu leben.

Das Ehepaar Tim (Lars Eidinger) und Milena (Nicolette Krebitz) Engels haben sich kaum noch was zu sagen. Während Tim in seinem Job seine Ideale hinten anstellt, sucht Milena in der Entwicklungshilfe in Afrika ihre Erfüllung, jettet aber gleichzeitig mehrmals pro Monat um die halbe Welt. Die Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und John (Julius Gause) flüchten in die Nachtwelt und die virtuelle Realität, während der 8-jährige Dio (Elyas Eldridge) seinen Platz in der Familie sucht. Ihr Leben ändert sich, als die geflüchtete Farrah (Tala Al-Deen) als Haushälterin bei ihnen anfängt und die Familie zurück zueinander führt. Doch irgendwas scheint die Syrerin zu den Engels zu ziehen…

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Neun Jahre sind seit Tom Tykwers letztem Kinofilm vergangen, in der Zwischenzeit hat er sich vor allem seiner Serie „Babylon Berlin“ gewidmet, die bald eine letzte fünfte Staffel bekommt. Und so ein bisschen entsteht das Gefühl, dass der Regisseur noch immer im Serien-Rhythmus ist, denn der Stoff, den er in „Das Licht“ behandelt, hätte eigentlich noch mehr Zeit gebraucht als die ohnehin schon langem 162 Minuten. Es wird deutlich, dass das Familiendrama ein sehr persönlicher Film ist, in dem der Drehbuchautor seine jahrelangen Gedanken zu der Gesellschaft und der Zukunft dieser gesteckt.

 

Der Film hat seine Stärke im Generationenkonflikt

„Das Licht“ will viel, macht am Ende aber zu wenig. Das Publikum wird regelrecht erschlagen von den Entwicklungen unserer Zeit und vielleicht ist genau das Tykwers Intention. Letztendlich sorgt das aber dafür, dass viele Handlungsstränge zu kurz kommen. So zum Beispiel die Geschichte von Dio, dem Sohn von Frieda, der aus einer Affäre mit dem Kenianer Godfrey (Toby Onwumere) entstanden ist. Sein Platz in der Familie wird nur am Rande erörtert. Auch Frieda, die in jungen Jahren bereits eine Abtreibung über sich ergehen lassen muss, kommt viel zu kurz. Die Gedanken der jungen Frau werden zwar ersichtlich, allerdings meistens nur in Auseinandersetzung mit ihren Eltern.

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Farrah verändert das Leben der Familie. Foto: Frederic Batier / X Verleih

Genau dort liegt die Stärke des Films: Immer dann, wenn Generation Z und Boomer im Haushalt Engels aufeinandertreffen und sich aneinander aufreiben, wird es spannend. Tom Tykwers „Lösung“ dieses Generationenkonflikts ist zwar nicht neu, aber wirkungsvoll: Am Ende müssen beide Seiten einen Schritt aufeinander zugehen.

 

Fazit: „Das Licht“ verfehlt seine Wirkung nicht

Letztendlich ist es Farrah, die die Familie zu dieser Erkenntnis bringt. Ihre eigenen Motive in der Konstellation sind zwar relativ schnell zu durchschauen, dennoch verfehlt gerade das Finale des Films seine Wirkungskraft nicht, vor allem dann, wenn die Symbolik des Wassers, die im Drama omnipräsent ist, ihren Schrecken bekommt.

„Das Licht“ ist ein Familiendrama, dass über die Dynamiken zwischen den einzelnen Rollen funktioniert und von den überzeugenden schauspielerischen Leistungen getragen wird. Am Ende bleibt man allerdings erschlagen von den Eindrücken zurück – und vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht…

Wir haben den Film im Rahmen der Berlinale 2025 gesehen. Im Kino soll „Das Licht“ am 20. März 2025 erscheinen.



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