Jede „Black Mirror“-Staffel lieferte uns bisher mehrere, voneinander unabhängige Geschichten. Das ändert sich mit Staffel 7.

Nicht nur der britische Fernsehsender BBC war unglücklich darüber, dass „Black Mirror“-Schöpfer Charlie Brooker seine Serie nach zwei Staffeln an Netflix verkaufte, auch Fans der Science-Fiction-Anthologie reagierten skeptisch. Würde der US-Streamingdienst aus der schwarzhumorigen und gesellschaftskritischen Produktion eine weichgespülte Episodensammlung in Hochglanzoptik machen?
Diese Befürchtungen wurden glücklicherweise nicht vollständig wahr, auch wenn die Netflix-Folgen durch ambitioniertere Ideen und größere Stars teilweise den düsteren Charme der frühen Staffeln vermissen lassen. Der große Aufwand der Produktion und der volle Terminkalender der Beteiligten sorgten zudem teilweise dafür, dass Jahre zwischen den einzelnen Staffeln vergingen.
Netflix rüttelt am „Black Mirror“-Konzept
Eine lange Wartezeit sollte bei „Black Mirror“ eigentlich kein Problem sein, bietet jede Staffel doch mehrere abgeschlossene Geschichten, was frustrierende Cliffhanger unmöglich macht. Doch mit der 7. Staffel, die am 10. April 2025 bei Netflix erscheint, entfernt sich die Serie immer mehr von ihrem einstigen Anthologie-Grundsatz.
Gleich drei „Black Mirror“-Episoden aus der Vergangenheit – „USS Callister“, „San Junipero“ und „Bandersnatch“ – erhalten in Staffel 7 direkte oder indirekte Fortsetzungen. Das geht weit über kleinere Easter Eggs oder Verweise auf frühere Geschichten hinaus und ist ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits handelt es sich bei „USS Callister“ und „San Junipero“ um zwei der beliebtesten „Black Mirror“-Folgen der Netflix-Ära, und „Bandersnatch“ war zumindest durch den „Entscheide selbst“-Ansatz interessant. Doch Fortsetzungen verändern auch das Konzept einer Serie, die bisher kein Vorwissen von einem verlangte.
Mangelt es bei „Black Mirror“ an neuen Ideen?

Während es sich bei „USS Callister“ tatsächlich um eine direkte Fortsetzung der bekannten Geschichte handelt, wird die neue Liebesgeschichte im „San Junipero“-Stil durch ihren neuen Schwarz-Weiß-Look zumindest teilweise auf eigenen Beinen stehen. Die Rückkehr von Will Poulter als Videospieldesigner Colin Ritman aus „Bandersnatch“ wird im Trailer zu Staffel 7 bestätigt, wobei nicht klar ist, wie groß seine Rolle sein wird und wie stark die Ereignisse von „Bandersnatch“, die für jeden anders aussehen, eine Rolle spielen werden.
Grundsätzlich lassen sich potenzielle Wissenslücken auf Netflix natürlich leicht schließen – alle Folgen stehen schließlich stets auf Abruf zur Verfügung. Zeitgleich geht jede Folge, die sich auf frühere Geschichten stützt, auf Kosten der Abwechslung und Kreativität. Letztendlich werden die Meinungen hier, wie bei jeder „Black Mirror“-Episode, auseinandergehen.