In den USA schon längt im Verkauf, musste Europa sich ein wenig gedulden. Endlich ist Apples Vision Pro in Deutschland erhältlich und was die Mixed-Reality-Brille so alles auf dem Kasten hat, erfährst du hier.
Apple stellt mit der Apple Vision Pro alles auf den Kopf. Oder vielmehr: Apple setzt dir alles auf den Kopf. Der erste "räumliche Computer", wie die Cupertinoianer ihre kleine Revolution nennen, wird wie eine Skibrille getragen. So will Apple das alltägliche Arbeiten am Mac gänzlich verändern. Nachdem die Apple-Innovation zuerst nur in den USA erhältlich war, verkündete der Konzern auf der WWDC 2024 endlich den Europa-Release.
Apple Vision Pro kommt nach Deutschland!
Neben vielen neuen Updates in Sachen Betriebssystemen, wie etwa iOS 18, macOS Sequoia und Apples KI-Feature Apple Intelligence vorgestellt wurden, kam auch endlich der Release-Termin, auf den jeder gewartet hatte. Apple Vision Pro ist seit dem 12. Juli in Deutschland erhältlich.
Derzeit kannst du exklusiv im Apple-Store oder zu höheren Preisen bei Drittanbietern auf Marktplatzplattformen zuschlagen. Wir hoffen weiterhin, dass Apples räumlicher Computer auch bei anderen Fachhändlern erhältlich sein wird. Aktuell ist der Andrang auf jeden Fall enorm! Wir halten dich auf dem Laufenden.
Mit unserer Preisschätzung lagen wir gar nicht schlecht; hierzulande geht die visionäre Mac-Brille ab 3.999 Euro über die Ladentheke. Die vielen Individualisierungsmöglichkeiten beinhalten auch die Option für Brillen- oder Kontaktlinsenträger*innen sogenannte Optical Inserts mitzubestellen.
Die Einsätze gibt es in zwei Varianten. Die Korrekturlinsen (Prescription für 169 Euro) richten sich grob gesagt an alle, die eine Fernfehlsichtigkeit haben und die Leselinsen (Readers für 115 Euro) an diejenige, die Unterstützung bei nahen Entfernungen brauchen. Apple arbeitet hier mit dem Unternehmen ZEISS zusammen.
Leider sind diese Korrekturhilfen nicht im Preis enthalten und müssen zusätzlich erworben werden. Solltest du weiche Kontaktlinsen tragen, kannst du die laut Apple auch problemlos unter der Vision Pro tragen.
Insgesamt ein stolzer Preis, doch Apples Innovation ist dabei viel mehr als nur ein Computer, Pardon, Mac und will dir ein einmaliges Nutzungserlebnis bieten, wie es beim Apple iMac oder MacBook Pro nicht möglich ist.
Das ist Apple Vision Pro und visionOS
Doch zurück zum Anfang: Was ist eigentlich ein "räumlicher Computer"? Im Gegensatz zur virtuellen Realität, wie du sie beispielsweise bei Virtual-Reality-Brillen wie der Meta Quest 3 und VR-Games erlebst, nutzt Apple Vision Pro ein etwas anderes Prinzip.
Zwar wirst du die Vision Pro ebenfalls wie eine Skibrille aufsetzen, doch nehmen Kameras und Sensoren an der Außenseite der Vision Pro deine Umgebung auf und geben sie auf dem ultrahochauflösenden Displaysystem mit einer Auflösung von 23 Millionen Pixel auf zwei Displays wieder.
Nun kann die Vision Pro dank dem neu entwickelten ersten räumlichen Betriebssystem der Welt namens visionOS Anwendungen, Apps und Aufgaben virtuell in deiner Umgebung wiedergeben. So surfst du quasi bequem auf deinem Sofa im Netz und öffnest virtuelle Tabs überall in deinem Zimmer. Oder du arbeitest an verschiedenen Tabellen und Grafiken, kannst die Fenster per Handbewegungen dirigieren und kopierst Inhalte von einer Tabelle in die nächste – und das ganz ohne Computermaus. Mixed Reality heißt das Apple-Zauberwort.
Augentracking
Wie das geht? Hier greift Apple erneut in die Trickkiste. Für Vision Pro hat Apple ein leistungsstarkes Augentrackingsystem aus Hochgeschwindigkeitskameras und LEDs entwickelt. Stelle dir das System in etwa so vor, als werden unsichtbare Lichtmuster auf deine Augen projiziert, die von den Kameras blitzschnell in Cursor-Befehle umgewandelt werden.
Ja, du steuerst also den Mauszeiger mit deinen Augen und ein Fingertippen, ähnlich dem Feature der Apple Watch Series 9, imitiert den Mausklick. Apple stellt visionOS dabei als komplett neues Eingabesystem vor, das von deinen Augen, deinen Händen und deiner Stimme kontrolliert wird. Klingt einfach magisch.
Sound und Videoaufnahmen
Neben dem visuellen, dreidimensionalen Erlebnis soll auch der Sound nicht zu kurz kommen. Apple integriert Audio Pods, Lautsprecher mit zwei Treibern neben jedem Ohr, in die Vision Pro und will so für individuellen Klang sorgen, der sich deinem Umfeld anpasst und so auch eine 3D-Audioerfahrungen bieten soll. Bist du im Besitz der Apple AirPods Pro der 2. Generation kennst du das Feature etwa schon von Apple Music Inhalten.
Leistung
Im Herzen der Apple Vision Pro schlägt der M2 Chip, der etwa auch Apples neueste MacBook Air Generation antreibt. Doch muss der Chip nicht alle Aufgabe allein erledigen. Im Duett mit dem neuen R1 Chip, der die Input-Synchronisation aller 12 Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofonen steuert, darf sich der M2 Chip allein auf die Leistung der Vision Pro konzentrieren.
So soll laut Apple der R1 Chip alle 12 Millisekunden das Bild an das Display übertragen – alle Aufgaben, die Apple Vision Pro übernimmt, sollen so in Echtzeit übertragen werden.
Design und Ausstattung
In einer Sache schlägt Apple dabei allerdings einen ungewöhnlichen Designweg ein. Apple Vision Pro wird durch einen externen Akku mit USB-C-Anschluss betrieben, der den räumlichen Computer nach Angaben von Apple bis zu zwei Stunden mit Strom versorgen kann. Danach muss geladen oder der Akku gewechselt werden.
Das kommt allerdings dem Eigengewicht der Vision Pro zugute. Denn je nach Kopfbandkomponenten, die du verwendest, liegt das Gewicht bei gut 600 bis 650 Gramm. Denn Apple designt die Vision Pro modular. So kannst du nicht nur das Band in verschiedenen Größen tauschen, auch das Lichtsiegel, das zwischen Band und deinem Gesicht sitzt, ist in verschiedenen Formen und Größen erhältlich. Befestigt wird alles bequem mit einem magnetischen Mechanismus.
Darüber hinaus hat Apple auch an alle Brillenträger*innen gedacht und bietet optische Einsätze an, die in die Vision Pro integriert werden können. Dabei arbeitet Apple mit dem bekannten deutschen Brillenglas-Hersteller ZEISS zusammen, um deinen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.
Apple Vision Pro also nur für die Arbeit?
Keinesfalls! Auch für den privaten Gebrauch soll sich Apple Vision Pro lohnen. So genießt du nicht nur deine Lieblingsfilme, -Serien und -Games auf einer virtuellen Leinwand in deinem Wohnzimmer, die sich durch Apple Vision Pro gut 30 Meter breit anfühlen soll. Erstmals erlebst du auch immersive 180-Grad-Aufnahmen mit 3D-Audio und tauchst in nie zuvor gesehene Orte ab.
Wenn du lieber selbst die Regie übernehmen willst, geht das laut Apple ebenfalls problemlos. Apple Vision Pro nimmt Fotos und Videos dreidimensional auf, sodass du wichtige Erinnerungen nun immer in der lebendigsten Form bei dir haben kannst.
Auch FaceTime will Apple einen neuen Kick geben. Wie das mit einer Brille auf dem Kopf funktionieren soll? Apple Vision Pro scannt dein Gesicht und erstellt eine virtuelle Persona von dir. Dein digitales Ich reagiert dabei in Echtzeit auf deine Gesichts- und Handbewegungen.
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