Seit Anfang der 90er war Alicia Silverstone das Sinnbild des hübschen, netten, kalifornischen Mädchens. Doch in den letzten Jahren befreite sich die Schauspielerin systematisch von diesem Image.
Die langen blonden Haare flattern im Wind. Sie trägt abgeschnittene Jeans-Shorts und ein kariertes Holzfäller-Hemd. Alicia Silverstone ist einfach ein total cooles, unkompliziertes California Girl! Dieses Image, das Katy Perry in ihrem Hit "California Gurls" 2010 besingt, verkörpert Silverstone schon in den 90ern. Durch ihre Auftritte in drei "Aerosmith"-Musikvideos und dem Kino-Hit "Clueless" festigte sich dieses Image.
Nach dem überraschenden Erfolg der Komödie lastete aber auch großer Druck auf der damals 19-Jährigen. "Rettet Alicia Silverstone Sony?", lautete damals eine große Schlagzeile. "Totaler Quatsch", meinte "Clueless"-Regisseurin Amy Heckerling später. Dass sie sich nicht in die Hollywood-Maschinerie einsaugen lassen würde, bewies Alicia Silverstone wenig später. Erst lehnte sie die Rolle der Julia in "Romeo und Julia" ab und reiste dann mit Woody Harrelson an den Amazonas, um auf die Rettung des Regenwaldes aufmerksam zu machen. Ihr Leben verlief wie in einer Achterbahn. "Ich war wirklich isoliert", gestand die Schauspielerin später.
Große Veränderungen
Ihr großes Glück war die Hochzeit mit Christopher Jarecki 2005. "Ich klebe nicht an der Idee einer Ehe, aber etwas von Christopher und mir als wir heirateten...Dinge wurden klarer. Über mein Leben und meine Entscheidungen." Und diese Entscheidungen werden mittlerweile kontrovers diskutiert. Die Veganerin entschied sich vor einigen Jahren dazu, keine Medikamente wie Aspirin und Antibiotika mehr einzunehmen. "Ich will, dass die Leute verstehen, dass man nicht krank sein muss. Viele Menschen haben hohen Cholesterin oder Herzbeschwerden. Ich glaube, dass nichts davon notwendig ist, wenn du einfach gut isst", erklärte sie 2009 im "Redbook"-Magazin. Dies sei ihre Inspiration gewesen, ein Buch zu schreiben. "The Kind Diet: A Simple Guide to Feeling Great, Losing Weight and Saving the Planet" erschien im selben Jahr.
2011 wurde Alicia Silverstone Mutter eines Jungen, der den klangvollen Namen Bear Blu bekam. Ein Jahr später lud sie ein Video ins Netz, dass sie beim Füttern ihres Sohnes zeigte. Die Besonderheit war: Silvestone kaute das Essen vor übergab es ihrem Kind über ihren Mund. Genau wie bei einem Vogel! Schnell wiurde das Video zum viralen Hit - und auf dem Fuße folgten natürlich wieder seitenlange Negativ-Kommentare. "Es ist eine jahrtausendalte Tradition. Es ist natürlich", verteidigte sich die Schauspielerin später. Auch wenn sie darauf bestand, das Posting des Videos nicht bereute, ist es heute von ihrem Blog verschwunden.
Zweifelhafte Erziehungsmethoden
Die Anforderungen der Kindererziehung veranlassten sie, ein neues Buch zu schreiben. "The Kind Mama" erschien 2014. Doch bevor das Machwerk es überhaupt in die Bücherregale schaffte, hagelte es schon heftige Kritik. So hatte die Blondine in ihrem Buch ihre negative Haltung gegenüber Impfungen bei Kindern zum Ausdruck gebracht. Ihr damals zweijähriger Sohn sei noch nie geimpft worden. Bear füttere sie mit einer leichten Miso-Suppe zum Frühstück und noch nie krank gewesen. Da folgte der erste Aufschrei von Medizinern und Müttern. Doch umso größer war ihr Entsetzen, als Silverstone empfahl, die Plazenta zu essen und vegan zu leben, um postnatalen Depressionen vorzubeugen. Die Kritik ließ Silverstone aber an sich abperlen. "Ich fühle mich sicher in den Entscheidungen, die ich als Mutter treffe. Es ist sehr intuitiv und nicht nur intuitiv, weil ich so gut informiert bin, weil ich so viel recherchiert habe. Diese Kombination hat mich zu einer Mama-Kriegerin gemacht!"
Mittlerweile steht Alicia Silverstone nur noch selten vor der Kamera. Sie hat ihre Liebe für das Theater entdeckt und pflegt ihren Blog "The Kind Life", das Interessierte mit Tipps zu Gesundheit, Kindererziehung, Umwelt und Tierschutz versorgt. Außerdem wirbt sie für die Organisation "Peta".
Echt krass, Alicia Silverstone ist zur knallharten Öko-Mutti geworden!