Anlässlich der dritten Staffel von „7 vs. Wild“ hatten wir die Gelegenheit Teilnehmerin „Affe auf Bike“, mit bürgerlichen Namen Ann-Kathrin Bendixen, zu interviewen.
Die 3. Staffel der Survival-Show "7 vs. Wild" ist auf Freevee bereits seit Oktober in vollem Gange. Ende November erschienen dann die ersten Folgen auf Youtube. Bislang gab es wohl noch nie so viele Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten, wie bei dieser Staffel. Während Fritz absolut unzufrieden mit dem Produktionsteam ist, haben andere Teilnehmer:innen, wie z.B. Papaplatten, ihren Unmut über das späte Erscheinen auf Youtube kundgetan. Auch mit Fan-Liebling Knossi gab es Unstimmigkeiten.
Doch ein Zwischenfall überschattete das Projekt zunächst regelrecht. Seitens Andreas Kieling, der ursprünglich gemeinsam mit Joey Kelley in der kanadischen Wildnis ausgesetzt werden sollte, soll es gegenüber „Affe auf Bike“ zu einem Übergriff gekommen sein. Die Konsequenz: Er wurde kurzerhand aus dem Projekt geworfen. Im Anschluss formulierte er über seinen Anwalt ein Statement, in welchem er alle Vorwürfe abstritt. Damals äußerte sich „Affe auf Bike“ wie folgt: „Nach dem ganzen Drama der letzten Tage weiß man gar nicht, wie man jetzt wieder normal ins Leben startet. Gerade, nachdem einfach so viel passiert ist. Ich weiß gar nicht, wo oben und unten ist. Ob ich glücklich oder traurig bin, ob ich danke sagen soll, ob ich mich begraben soll“.
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„7 vs. Wild“: Das Interview mit Teilnehmerin „Affe auf Bike“ aka Ann-Kathrin Bendixen
Viele Wochen nach dem Dreh zur 3. Staffel von "7 vs. Wild" und kurz vorm Start der 3. Staffel sprachen wir mit Ann-Kathrin Bendixen alias Affe auf Bike über ihre Zeit in der Wildnis.
TVM: Warum hast du bei 7 vs. Wild teilgenommen? Was war deine Motivation?
Ann-Kathrin: Ich hatte einfach Lust darauf. Das Format wirkt so real, dass man mit gutem Gewissen mitmachen kann ohne, dass man in der Serie in eine gewisse Rolle gedrängt wird. Durch die eigenen Kameraaufnahmen ist es eben besonders authentisch. Als Trash-TV-Teilnehmerin hätte ich das Gefühl, dass meine Ehre in den Brunnen fallen würde. Bei 7 vs. Wild steht man am Ende so da, wie man wirklich ist. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich sehr gut in das Format reinpasse. Ich habe auch auf meiner Reise mehrere Wochen mit Indigenen in Kanada zusammengelebt. Außerdem kann ich von mir behaupten, dass die Natur mein Zuhause ist.
TVM: Bist du - jetzt wo du die fertige 3. Staffel anschauen kannst - mit deiner Performance zufrieden gewesen oder hättest du nachträglich etwas anders gemacht?
Ann-Kathrin: Es gab schon vielleicht die ein oder andere Situation, bei der man sich im Nachhinein etwas ärgert und es ein wenig anders gemacht hätte, aber grundsätzlich hätte ich nichts unbedingt besser gemacht. Mir kam erst die Überlegung, ob man nicht direkt unten am Ufer bleibt, aber man könnte beim scouten auch so wichtige Ressourcen finden, sodass wir dann erstmal erforscht haben. Außerdem schaut man am Anfang immer erstmal nach einem Platz, an dem man am besten sein Shelter bauen könnte.
Bei der Nahrungsbeschaffung haben wir uns gar nicht so dumm angestellt. Insgesamt sind Hannah und ich reingegangen und mussten uns erstmal kennenlernen. Das hebt uns aber auch von der Mehrheit der Teams ab, denn es geht entweder in die Richtung, bei der man sich permanent anzickt oder aber in eine, woraus sich wirkliche Freundschaft entwickelt.
TVM: Fandest du es angemessen, wie mit dem Übergriff Kielings umgegangen wurde oder hättest du dir gewünscht, dass es auch nochmal in der Serie thematisiert wird?
Ann-Kathrin: Das war schon in Ordnung. Die Thematik musste jetzt nicht nochmal aufgeheizt werden, in dem man es extra nochmal in einer der Folgen erwähnt, dass es mir wegen Kieling so schlecht ging. Ich finde, das Projekt-Team hat gut reagiert und klar durchgegriffen. Außerdem finde ich es viel besser, dass man jetzt Joey [Kelly] und Jan [Schlappen] in den Vordergrund stellt, anstelle des Vorfalls. Zusätzlich wurde ich auch nochmal vom Behind-the-Scenes-Team angesprochen, inwiefern das alles für mich in Ordnung ist. Auch wenn die Situation scheiße war, muss man jetzt nicht auf emotionales Opfer machen.
TVM: Dann zurück zu deinem Team. Würdest du sagen zwischen dir und Hannah ist eine enge Bindung entstanden oder hat es dir nach den 14 Tagen dann auch gereicht.
Ann-Kathrin: Natürlich entwickelt man über die Zeit eine Bindung zueinander, aber ich glaube, dass ich das nicht groß beantworten möchte, weil gerade bei unserem Team die Entwicklung noch sehr spannend werden könnte.
TVM: Wie war es für dich als einziges Frauen-Team in der dritten Staffel, nachdem vor allem in der letzten Staffel die beiden Teilnehmerinnen recht früh rausgeflogen sind? Hättest du dir mehr Frauen in der Staffel gewünscht?
Ann-Kathrin: Also das ganze Geschlechterding juckt mich persönlich jetzt nicht unbedingt. Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger, welche Leute reinpassen. Generell ist die Survival-Szene nun mal eine Männerdomäne.
Natürlich hätte ich nichts gegen ein weiteres Frauen-Team gehabt, allerdings hat es mich diesmal besonders angespornt und mir positiven Druck gegeben.
TVM: Hast du dich als einziges Frauen-Duo sehr stark unter Druck gesetzt gefühlt?
Ann-Kathrin: Irgendwie war es ein befriedigender Druck. Ich will es den Leuten einfach beweisen. Vor allem, weil ich so sauer auf die Leute bin, die die beiden Frauen so runtergemacht haben, nur weil sie etwas früher ausgeschieden sind. Zum Beispiel Sabrina ist so ein sympathischer und toller Mensch und sie hat wirklich alles gegeben.
TVM: Hat dir der Drehort der dritten Staffel zugesagt oder wärst du lieber, wie in der zweiten Staffel, nach Panama gegangen?
Ann-Kathrin: Viele denken ja, dass Panama so viel leichter wäre, aufgrund der Sonne oder der Palmen, aber es ist allein wegen der Luftfeuchtigkeit so schwierig gewesen, da man dadurch auch permanent am Schwitzen ist. Daher bin ich sehr froh in Kanada gewesen zu sein, wo ich mich auch deutlich besser auskenne. Auf meiner Reise mit dem Motorrad habe ich nämlich in der Nähe von Vancouver Island mit Indigenen zusammengelebt. Hätte ich mir eine Vegetationszone aussuchen dürfen, dann wäre es genau diese gewesen.
TVM: Würdest du nochmal an 7 vs. Wild teilnehmen?
Ann-Kathrin: Ich bin mir nicht sicher. Ich würde es mir definitiv durch den Kopf gehen lassen, aber ich würde es nicht ausschließen. Hannah war eine coole Partnerin, also könnte man es wieder machen.
TVM: Was würdest du Leuten zu Hause empfehlen, die auch mal die Natur erkunden wollen?
Ann-Kathrin: Zunächst sollten sie erstmal den Fernseher ausschalten. Vielleicht mal spontan zum Flughafen gehen und nach dem günstigsten Flug schauen. Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu erleben, auch wenn das nur das Zelten mit Freunden im Garten oder benachbarten Wald ist. Man muss sich nicht immer in Ausreden verstricken, um zu Hause bleiben zu können.
TVM: Hast du spannende Projekte in der Zukunft geplant?
Ann-Kathrin: Ich muss direkt vorweg sagen: Ich hab immer Tausende Ideen und mach am Ende meistens immer was ganz anderes. Ich bin am Überlegen, meine Harley zu einem Seitenwagen umzubauen. Da würde ich dann meine Katze reinsetzen und schauen, ob sie das mitmacht, ansonsten kann sie ihr Leben auf unserem Hof oder im Camper weiterführen. Denn ich würde nämlich gerne als Nächstes nach Island fahren.
Gerade genieße ich aber auch mein Luxusleben hier im Camper. Allerdings merke ich so langsam, dass ich wieder ein wenig Action brauche. Gleichzeitig habe ich ein kleines internes Projekt, und zwar möchte ich meine Website weiter ausbauen, auf der ich Reiseartikel schreibe.
TVM: Zu welchen anderen Teilnehmern hattest du die beste Verbindung während der Vorbereitung?
Ann-Kathrin: Erstmal muss ich sagen, dass alle Teilnehmer sehr sympathisch waren. Am besten habe ich mich mit Fritz und Mattin verstanden, unter anderem auch mit Jan und Hannah. Sie waren aber auch für mich da, als der Vorfall mit Kieling passierte. Sie haben sich einfach in dem Moment menschlich um mich gekümmert.
TVM: Hattest du ein Favoritenteam - abgesehen von deinem eigenen - dem du den Sieg bei "7 vs. Wild", Staffel 3 am ehesten gegönnt hättest?
Ann-Kathrin: Ich habe sogar zwei Teams, denen ich es besonders gönnen würde. Zum einen Papaplatte und Reeze, da die in der Survival Community sehr klein gehalten wurden. Ich kann es sehr nachvollziehen, wie es ist, wenn Leute immer wieder sagen, dass man es nicht kann oder schafft. Ein gutes Beispiel ist Knossi in der zweiten Staffel. Niemand hätte daran geglaubt, dass er es schafft und dennoch hat er es gemeistert.
Das zweite Team ist das von Jan und Joey. Nachdem Kieling raus war und Jan als Ersatz eingesprungen ist, haben viele berichtet, dass ich nur so getan habe, um meinen Freund Jan hineinzubekommen. Dabei hat er mir noch kurz vorher geschrieben, wie glücklich er ist, dass er einfach entspannen kann. Ich würde es Jan einfach gönnen, weil er jetzt als Bankwärmer spontan reingerutscht ist.
- Interviewführung und Artikel von Timon Kolloch -
*Hinweis der Redaktion: Das Interview wurde bereits vor mehreren Wochen geführt und erschien erstmals am 14. November 2023.
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