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Fernsehen

"The Tourist": Interview zur ZDF-Serie: "Das Outback ist furchteinflößend""

Sie hilft Jamie Dornans Gedächtnis auf die Sprünge: Die Rede ist natürlich von Schauspielerin Danielle MacDonald, die in "The Tourist" an der Seite von Dornan als gutherzige Polizistin brilliert. Wir konnten die Darstellerin sprechen.

Helen Chambers "The Tourist"
Danielle MacDonald brilliert in "The Tourist" als Helen Chambers erneut. Wir haben mit ihr über ihre Rolle gesprochen! Foto: ZDF/Ian Routledge

Eigentlich immer, wenn Danielle MacDonald auf der großen Leinwand oder auf den TV-Bildschirmen zu sehen ist, ist vorprogrammiert, dass sich die Darstellerin früher oder später in die Herzen der Zuschauer*innen brennen wird: Spätestens bei „Patty Cake$ - Queen of Rap“ konnte man das Potenzial der gebürtigen Australierin förmlich spüren. Und mit ihren Rollen in der Netflix-Serie „Unbelievable“ und nun auch in „The Tourist" hat sich Danielle MacDonald weitere fantastische Rollen gesichert, in der sie ihre Stärken voll ausspielen kann.

Denn in der Mini-Serie, die aktuell wieder im ZDF zu sehen ist, spielt MacDonald die Nachwuchspolizistin Helen Chambers, die dem mysteriösen Mann mit Gedächtnisverlust (gespielt von Jamie Dornan) helfen möchte, seine Identität wiederzufinden. Wir sprachen mit Schauspielerin Danielle MacDonald nicht nur über den langen Dreh in Australien und die wichtige Rolle des Outbacks, sondern auch darüber, warum sie als junge Nachwuchsschauspielerin den Sprung von Australien nach Hollywood gewagt hat:

TVMovie.de: Du warst sehr jung, als du beschlossen hast Australien zu verlassen, um in den USA deine Schauspielkarriere zu verfolgen. Was waren die Gründe dafür?

Danielle MacDonald: „Das stimmt. Ich war 18 Jahre alt. Mit 12 oder 13 Jahren hatte ich meine ersten Schauspielkurse und hatte große Freude daran. Mit 16 habe ich dann tatsächlich beschlossen, dass ich Schauspielerin werden wollte. Ich habe Filme, Serien und das Schauspiel im Generellen einfach viel zu sehr geliebt. Knapp zwei Jahre später habe ich Australien dann tatsächlich verlassen, weil ich einen Schauspiel-Job in den USA bekommen hatte. Und dann bin ich dort natürlich geblieben.“

Helen Chambers "The Tourist"
Danielle MacDonald muss sich auch aus einer toxischen Beziehung herausmanövrieren. Foto: ZDF/Ian Routledge

TVMovie.de: Hattest du Schwierigkeiten in Australien als Schauspielerin Fuß zu fassen?

Danielle MacDonald: „Das kann man so sagen. Ich hatte zwar einen Agenten, aber wurde nie zu einem Vorsprechen eingeladen. Es war wirklich schwierig. Zu der Zeit gab es allerdings auch nicht so viele Serien. Und die wenigen Projekte wurden dann mit bereits bekannten Darsteller*innen besetzt. Letztendlich habe ich auch in kein wirkliches Profil gepasst. Als ich dann ein Vorsprechen in den USA angeboten bekommen habe, habe ich das als Zeichen verstanden. Das hat mir den Umzug definitiv leichter gemacht.“

TVMovie.de: Was hat sich an der Figur von Helen Chambers in „The Tourist“ gereizt?

Danielle MacDonald: „Als ich das Drehbuch gelesen habe, habe ich direkt gespürt, was für ein großes Herz sie hat. Gleichzeitig war sie aber auch eine ganz reale Person. Mir hat gefallen, dass es sehr viel Humor in der Serie gibt, obwohl die Umstände düster sind. Es hat mich total gereizt eine Person zu spielen, die ich so noch nie zuvor verkörpert hatte.“

TVMovie.de: Ich habe gelesen, dass es auch das längste Projekt war, an dem du jemals gearbeitet hast. Was macht es mit einem selbst, wenn man eine Rolle über einen großen Zeitraum ausfüllen kann?

Danielle MacDonald: „Tatsächlich haben Jamie Dornan und ich kürzlich noch darüber gesprochen, dass es für uns beide eines der längsten Projekte überhaupt war. Jamie hatte ja noch die Serie 'The Fall', die sich über mehrere Staffeln erstreckt hat. Aber in „The Tourist“ hat auch er die längste Zeit an einem Ort gearbeitet. Die Erfahrung war wirklich spannend, weil wir uns beide deutlich besser kennenlernen konnten und natürlich auch unsere jeweiligen Figuren. In diesen fünf Monaten hat sich alles dann auch wie ein Zuhause angefühlt. Es war wirklich etwas Besonderes. Es gibt einen auch die Möglichkeit, mehr auszuprobieren und zu entdecken.

TVMovie.de: Ihr habt im australischen Outback gedreht. Und selbst in der Serie heißt es, dass das Wetter, die Temperaturen usw. ziemlich brutal sein können. Wie war deine Erfahrung beim Dreh der Serie?

Danielle MacDonald: „Es war großartig, auch wenn wir definitiv mit den Elementen zu tun bekommen haben. Tagsüber kann es im Sommer unfassbar heiß sein. Wenn die Sonne untergegangen ist, wurde es aber eiskalt. Und natürlich gab es eine Menge Fliegen, Kängurus, Schlangen und jede Menge anderer Viecher, die uns nachts ‚begrüßt‘ haben. Gleichzeitig ist das australische Outback aus einer visuellen Perspektive einfach nur magisch. Die Sonnenaufgänge und die Sterne am Himmelszelt – es war zeitweise wunderschön. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt.“

Patty Cake$
Danielle MacDonald in „Patty Cake$ - Queen of Rap“ Foto: IMAGO / Everett Collection

TVMovie.de: Egal, ob Patty in „Patty Cake$”, Amber in „Unbelievable“ oder jetzt Helen in „The Tourist“: Die Figuren, die du spielst, mögen zwar sehr unterschiedlich sein, aber sie wirken einfach sehr authentisch und echt. Das ist natürlich auch ein Kompliment an deinen Schauspielstil. Suchst du diese Eigenschaften auch in den Figuren, wenn du dir eine Rolle aussuchst?

Danielle MacDonald: „Danke. Ich schätze, dass es so ist. Ich will die Figuren, die ich spiele, allerdings nie bewerten. Mir ist es nur sehr wichtig, mich in sie hineinversetzen zu können. Selbst, wenn sie mir im ersten Moment fremd sein sollten, ist es wichtig zu verstehen, wer sie sind und warum sie das tun, was sie tun. Weil es meiner Meinung nach nur so möglich ist, sie so echt wie möglich spielen zu können. Andererseits wird man sehr schnell eine Karikatur von der Figur, die man eigentlich verkörpern sollte.“

TVMovie.de: Helen macht in der Serie eine sehr große Transformation durch. Wie beurteilst du ihre Wandlung?

Danielle MacDonald: „Am Anfang der Serie weiß Helen noch nicht so genau, wer sie sein wird. Sie hat Träume und weiß zwar, was sie machen möchte und beginnt mit Babyschritten darauf zuzugehen. Gleichzeitig traut sich selbst aber nicht wirklich, weil die Menschen in ihrem Umfeld ihr viel zu wenig Vertrauen schenken. Indem sie diesem mysteriösen Mann mit Gedächtnisverlust hilft herauszufinden, wer er ist, findet sie auch zu sich selbst. Und das hat diese Rolle so speziell gemacht.“

Es gibt tatsächlich sehr viele Filme, die im australischen Outback spielen, die sehr unterschiedlich damit umgehen, wie bspw. „Priscilla – Königin der Wüsrtw“ gegen „Wake in Fright“. Was bedeutet das australische Outback für dich persönlich? Und warum glaubst du, ist es so ein großartiger Hintergrund für eine Show wie „The Tourist“?

Danielle MacDonald: „Gerade, weil es in 'The Tourist' zeitweise so viele Geheimnisse und unbeantwortete Fragen gibt, ist das Outback natürlich der perfekte Schauplatz. Du hast natürlich recht, dass es viele Serien und Filme gibt, die im Outback spielen und sehr düster sind. Für viele Menschen ist das Outback auch tatsächlich ein furchterregender, weil eben auch sehr unberechenbarer Ort. Und das passt natürlich auch zur Show, weil man das Gefühl hat, dass dort jederzeit etwas passieren und in jedem Moment jemand verschwinden könnte.“

Den Trailer zu "The Tourist" seht ihr hier:

 


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