Netflix‘ Krimi-Comedy „The Residence” basiert, zumindest teilweise, auf einer Buchvorlage. Wie hängt die Serie mit der wahren Geschichte zusammen?

Mit der Serie „The Residence“ trifft Netflix einen Nerv. Der Mix aus Comedy und Krimi, der in jüngster Vergangenheit schon in den „Knives Out“-Filmen und „Only Murders in the Building“ auf großes Interesse stieß, wird hier gekonnt ins Weiße Haus verlegt. Die Ermittlungen offenbaren immer mehr Geheimnisse aus dem Alltag des Personals des Präsidenten.
Dabei gerät ein wenig in den Hintergrund, dass es sich bei „The Residence“ um eine Buch-Adaption von Kate Andersen Browers „The Residence: Inside the Private World of the White House“ handelt. Doch worum geht es in dem Sachbuch, und wie sehr hängt die wahre Geschichte mit der Serie zusammen?
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„Das Leben im Weißen Haus ist wie auf einer Bühne, auf der sich Tragödien und Komödien abwechseln. Und wir, die Bediensteten des Weißen Hauses, sind die Nebendarsteller.“ Diese Worte von Lillian Rogers Parks, die von 1929 bis 1961 im Weißen Haus arbeitete und ebenfalls ein Buch über ihre Arbeit veröffentlichte, fassen bereits den Kern von „The Residence“ zusammen.
In dem Buch von Kate Andersen Brower geht es um die Belegschaft des Weißen Hauses, angefangen bei den Kennedys bis zur Obama-Ära. Dabei steht nicht nur höchste Professionalität im Vordergrund, sondern auch Diskretion.
Zwar sind die Aufgaben des Personals rein apolitisch, wie auch in der Netflix-Serie erklärt wird, dennoch lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass beim täglichen Umgang mit dem Präsidenten, seiner Familie und seinen Gästen Details zur Sprache kommen, die das Weiße Haus nicht verlassen dürfen. „The Residence“ bietet daher Beispiele von absoluter Professionalität.
Netflix‘ „The Residence“ geht völlig eigene Wege

Es fällt schnell auf: Mit dem Mordfall aus der Netflix-Serie hat das „The Residence“-Buch nichts zu tun – es liefert nur die spannende Kulisse und die interessante Ausgangslage für die sonst komplett fiktive Netflix-Geschichte.
Zeitgleich würden sich die Erzählungen aus Andersen Browers Tatsachenberichten auch für eine Dokumentation anbieten. Hier geht es etwa darum, wie Präsident Lyndon B. Johnson in den Sechzigern stets darum bemüht war, in der Dusche den perfekten Wasserdruck zu erreichen, während First Lady Nancy Reagan sich vor Geistern im Weißen Haus fürchtete. Auch nach dem Tod von John F. Kennedy gaben die Bediensteten alles, um Jackie Kennedy auf ihre Art zu trösten und zu unterstützen.
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Es sind Insidereinblicke, die einem sonst verwehrt bleiben und auch ohne politisches Vorwissen oder Interesse einen Mehrwert bieten. Somit teilen sich die beiden „The Residence“-Varianten einen Titel und einen Schauplatz, doch davon abgesehen könnten Buch und Serie verschiedener nicht sein.