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"The Crown" Staffel 3: Die neue "Queen" und "Prinz Philip" zu ihren Rollen | Interview

Eine royale Verwandlung: In "The Crown – Staffel 3" übernehmen Olivia Colman als "Queen Elisabeth" und Tobias Menzies als "Prinz Philip" das Zepter von ihren Vorgängern. Was sie persönlich über die Königsfamilie denken, wie sie sich auf die Rollen vorbereitet haben und welche Szene die Queen garantiert "not amused" hätte, lest ihr im Interview.

The Crown Tobias Menzies und Olivia Colman
Das neue Königspaar: In "The Crown" - Staffel 3 schlüpfen Olivia Colman (Broadchurch, The Favorite) und Tobias Menzies (Outlander, The Terror) in die ikonischen Rollen. Das verrieten sie uns zum Dreh im Interview! Foto: Netflix

TV Movie Online: Was denken Sie persönlich über die Queen?

Olivia Colman: Vor dem Dreh von "The Crown" habe ich mir eigentlich nie darüber Gedanken gemacht, was ich von der Queen halte. Und mittlerweile finde ich sie außergewöhnlich. Es gibt nur wenige, die diese Beharrlichkeit an den Tag legen würden, um ihrem Land zu dienen. Und sie tut es bis heute noch. Sie ist großartig. Ich wäre an ihrer Stelle schon längst in den Ruhestand gegangen (lacht).

Sie haben die Queen einmal sogar als ultimative Feministin bezeichnet…

OC: Immer, wenn ich so etwas sage und später dann zu hören bekomme, werde ich ganz panisch! Aber Spaß beiseite: Sie ist das Gesicht auf unseren Geldscheinen und unseren Briefmarken. Sie ist nicht diejenige, die drei Schritte hinter einem mächtigen Mann hinterherlaufen muss, sondern läuft allen voran. Und das ist einfach verdammt cool. Als die Queen einmal den saudischen Prinzen zu Besuch hatte auf ihrem Landsitz in Balmoral, hat sie sich selbst ans Steuer ihres Land Rovers gesetzt und ihn durch die Gegend gefahren. Wohlwissend, dass Frauen in Saudi-Arabien nicht Auto fahren dürfen.

Olivia Colman als "Queen Elizabeth"
Olivia Colman als "Queen Elisabeth" in "The Crown"     Netflix

Wie groß ist die Verantwortung und gleichzeitig auch die Last solche ikonischen Figuren zu spielen?

Tobias Menzies: Es sind echte Menschen. Und sie leben heute noch. Natürlich will man ihnen kein Unrecht antun. 

OC: Gleichzeitig sind wir aber auch Schauspieler und das ist nur eine andere Rolle.

TM: Die meisten Entscheidungen, wie diese Figuren porträtiert werden sollen, trifft letztendlich auch Peter (Anm. d. Red.: Autor und Showrunner Peter Morgan).

OC: Deshalb können wir ihn auch komplett für alles verantwortlich machen.

Haben Sie ihre Vorgänger aus den ersten beiden Staffeln eigentlich getroffen?

OC: Viele Darsteller aus der Serie kennen sich sowieso untereinander. Meine Agentur hat mich aber mit Claire Foy in Verbindung gesetzt bevor ich die Rolle zugesagt hatte. Sie haben mir gesagt: "Bevor du dich entscheidest, sprich am besten mit Claire. Vielleicht rät sie dir ja dazu so schnell wie möglich abzuhauen." Als wir dann miteinander gesprochen haben, hat sie mir aber offenbart: "Es ist ein cooler Job. Es ist großartig. Und sie zahlen gut!" Was gibt es da noch für große Zweifel?

The Crown
Matt Smith und Claire Foy in "The Crown" - Staffel 1 Netflix

Wie bereitet man sich auf solche Rollen vor?

TM: Ich habe mir zur Vorbereitung natürlich viele Audioaufnahmen angehört und Videoaufnahmen angeschaut. Was für uns alle vermutlich die größte Herausforderung ist, ist eben diesen eher technischen Aspekt des Schauspielens hinzubekommen: Jeder weiß, wie sich diese Figuren bewegen und anhören. Und man versucht natürlich so nah wie möglich ranzukommen. Also habe ich mir tatsächlich ganz schön viel angeschaut – bis ich viereckige Augen hatte. Gleichzeitig geht es natürlich auch nicht nur darum. Wir wollen ja nicht nur als Imitatoren wahrgenommen werden.

Woran haben Sie als Erstes gedacht, als Sie die Drehbücher mit den Zeilen der "Queen" in den Händen gehalten haben?

OC: Wir bekommen am Anfang der Staffel immer die kompletten Drehbücher zugeschickt. Und man sitzt dann komplett aufgeregt da und denkt sich: "Oh mein Gott! Das ist wieder so gut!“ Und das ist tatsächlich eine nette Abwechslung: Denn es gibt genug Jobs, bei denen man nach dem Lesen der Drehbücher denkt: "Fuck! Wie machen wir daraus etwas Vernünftiges?" (lacht). Das ist natürlich das komplette Gegenteil davon.

Wenn Sie fünf Minuten mit der Queen alleine sprechen könnten: Was würden Sie sie fragen?

OC: Ich würde erst einmal vier Minuten hyperventilieren und sie dann vermutlich fragen: "Hätten Sie sich einen anderen Job gewünscht?" 

TM: Oder ob sie "The Crown" schaut?

OC: Auweia. Wenn sie "Ja" sagt, dann will ich das lieber nicht wissen. Und wenn sie "Nein" sagt, will ich das lieber auch nicht wissen (lacht).

Hatten Sie das Gefühl, dass sich die Queen in der Phase ihres Lebens, die in Staffel 3 porträtiert wird, auch mehr mit ihrer Rolle abgefunden hatte?

OC: In unserer Interpretation scheint es tatsächlich so, als ob sie sich denkt: "Wenn ich hier nicht kündigen kann, dann kann ich ja zumindest versuchen es zu genießen." Und natürlich hat sie einfach schon viel mitgemacht und Erfahrungen gesammelt und dadurch auch eine gewisse Form von Routine gewonnen. Sie weiß, was sie zu tun hat.

The Crown Tobias Menzies Prinz Philip
Tobias Menzies als "Prinz Philip" in The Crown       Netflix

Vanessa Kirby hat kürzlich enthüllt, dass eine Sex-Szene zwischen Philip und Elizabeth in der ersten Staffel von "The Crown" eigentlich gedreht, dann aber verworfen wurde, weil das doch zu weit gegangen wäre. Wie sehen Sie das?

OC: Das darf nicht passieren! Das geht definitiv zu weit! Vor allem, wenn ich mir Dinge wie Augenkontakt vorstelle (lacht). Nein, im ernst, ich glaube das geht einfach etwas zu weit.

Aber tatsächlich gibt es auch in Staffel 3 eine Szene in einer sehr intimen Situation, in der die Queen bspw. auf der Toilette sitzt…

OC: Tatsächlich geht es mir bei der Szene ähnlich: Ich finde es etwas respektlos. Aber letztendlich zeigt die Szene natürlich nur, dass die Queen ein Mensch ist. Aber das ist uns ja auch so schon bewusst. Vergessen wir’s einfach. Es war nicht meine Entscheidung!

Hat das Mitwirken in der Serie Ihre Meinung über die Monarchie verändert?

TM: Habe ich meine Meinung verändert? Nicht wirklich. Politisch gesehen, bin ich vermutlich Republikaner. Allerdings habe ich deutlich mehr über sie erfahren als zuvor. Ähnlich wie es Olivia schon erwähnt hat, waren die Royals zwar immer da, aber ich habe mich nie wirklich mit ihnen auseinandergesetzt - wie vermutlich viele in meiner Generation. Dass sie so spannende Persönlichkeiten sind, ist mir erst bei der Recherche zur Serie wirklich aufgefallen. Man kann ihre Hingabe und ihren Einsatz für die Nation nicht anzweifeln, egal was man von ihnen persönlich hält.

OC: Ich mag diesen beständigen Kurs, den sie einschlagen. In einem Land, das aktuell auch von Extremen gekennzeichnet ist, hat ihre Beständigkeit sicher auch ihren Teil dazu beigetragen, damit nicht alles komplett im Chaos versunken ist.

Interview & Text: David Rams

"The Crown - Staffel 3" ist seit dem 17. November 2019 bei Netflix abrufbar. Einen Trailer zur dritten Staffel der herausragenden Serie seht ihr hier:

 


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