Der neue „Tatort“-Fall führt uns in den Kölner Fernsehturm Colonius. Seit den Neunzigerjahren durfte jedoch kaum jemand den einstigen Hotspot betreten.

Wer an Köln denkt, hat unweigerlich das größte Wahrzeichen der Stadt vor Augen – den Kölner Dom. Doch neben der bei Touristen so beliebten Kirche ist auch der Fernmeldeturm Colonius fest mit der Stadt verbunden – und das, obwohl der Besucherbereich bereits seit 1999 gesperrt ist. Nun wurde ihm sogar eine „Tatort“-Folge gewidmet.
Mit 266 Metern ist der Colonius das höchste Bauwerk Kölns. Seit 2022 steht der Turm sogar unter Denkmalschutz. Trotz seiner prominenten Rolle im Kölner Stadtbild verkommt der Colonius zum „Lost Place“, denn es fehlt das Geld, um die Besucherplattform wieder in Betrieb zu nehmen. Mehrere Brandschutzmaßnahmen müssten noch umgesetzt werden. Für viele Kölner sind die beiden Event-Stockwerke im „UFO“ jedoch mit unvergesslichen Erinnerungen verbunden.
Mit einem Restaurant fing es an

Die große Aussichtsplattform im Colonius bietet einen atemberaubenden Blick über Köln. Somit war das Interesse am Restaurant groß, das 1981 zur Eröffnung des Fernmeldeturms seine Türen öffnete. 1994 war das große Schlemmen jedoch schon wieder vorbei – es fand sich kein neuer Pächter für die Räumlichkeiten.
Anfang der Neunziger wurde der Colonius zudem ein wichtiger Treffpunkt in der Techno-Szene. Jeden Freitag fanden hier Raves statt, mit Dr. Motte oder Kid Paul standen auch bekannte DJs am Mischpult. Mit dem Ende des Colonius-Restaurants endeten auch die Partys, 1999 folgte dann das generelle Aus für die Aussichtsplattform.
Ein Bordell wollte in den Colonius einziehen

An Interessenten mangelte es in den anschließenden Jahren nicht: Firmen, ein Fitnessstudio und sogar ein Bordell waren daran interessiert, über den Dächern von Köln ihre Zelte aufzuschlagen. Gelungen ist es jedoch niemandem – und es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis Köln selbst ernsthaft über eine Wiedereröffnung nachdenkt. Von der Politik wurde die Instandsetzung des Colonius zuletzt im Dezember 2024 als „Prestigeprojekt“ und „überflüssig“ bezeichnet.