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"Spuk in Hill House" auf Netflix: Kritik zur Horror-Serie auf Netflix

Mit der neuen Horror-Serie Spuk in Hill House will uns Netflix schon einmal die passende Grusel-Unterhaltung zu Halloween servieren. Warum ihr euch diesen albtraumhaften Serien-Stoff nicht entgehen lassen solltet, lest ihr in unserer Netflix-Kritik!

Spuk in Hill House Staffel 1 - Die rote Tür
Mit "Spuk in Hill House" nimmt Netflix ab dem 12. Oktober ein äußerst stimmungsvolles Original ins Programm! Foto: Netflix

Es gibt das ungeschriebene Gesetz, dass Zuschauer schon nach den ersten zehn Minuten einer Serie unbewusst entscheiden, ob diese einem gefällt. Zumindest die erste Folge von "Spuk in Hill House" bei Netflix hat diese Theorie bei mir persönlich stark ins Wanken gebracht. Die erneute Verfilmung von Shirley Jacksons gleichnamiger Horror-Novelle (nach dem furchtbaren Film-Debakel namens "Das Geisterschloss") beginnt nämlich genauso, wie zu erwarten war: Eine Horrorgestalt terrorisiert junge Kinderseelen. Es knarzt, knallt und gruselt im Hill House. Und auch viele Jahre später, als aus den mittlerweile erwachsenen Geschwistern plötzlich Horrorautoren, Psychologen und Bestatter geworden sind, ist der Grusel noch alltäglich - nur in ganz anderer Form.

 

Spuk in Hill House: Was für ein Irrtum | Spannung zum Zerreißen

Wie Regisseur und Autor Mike Flanagan seine Figuren und typische Horror-Themen in der Auftaktfolge ins Spiel bringt, ist zwar alles andere als schlecht, doch es vermag zu Beginn nur wenig Faszination und Begeisterung aufzubauen. Vermutlich hätte ich die neue Horror-Serie nach der ersten Folge schon abgeschrieben, was sich im Nachhinein als fataler Fehler herausgestellt hätte. Was Spuk in Hill House nämlich nach der angestaubten Auftaktfolge anstellt, hat selbst den übersättigten Horror-Fan in mir überrascht.

Serien-Schöpfer Mike Flanagen adaptiert die Vorlage von Shirley Jackson nämlich nur lose und gibt herzlich wenig auf den Kult-Faktor der Romanvorlage. Stattdessen pflanzt er bereits zu Beginn eine Idee in die DNA der Horror-Serie: Das Trauma, dass den Protagonisten in der Vergangenheit widerfahren ist, bleibt allgegenwärtig. Dabei hatten die fünf Geschwister den Tod ihrer geliebten Mutter in der Gegenwart fast überwunden. Doch wie mit jeder schmerzhaften Wunde bricht diese genau dann auf, wenn man es am wenigsten erwartet. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart findet das "Hill House" einen Weg, um seinen früheren Bewohnern den Schmerz und die Furcht spüren zu lassen. Der Horror ist real. Der Horror geht nicht weg. Der Horror ist im Kopf.

Spuk in Hill House Staffel 1 - Vater und Tochter
"Spuk in Hill House": Ein normaler Familien-Nachmittag?          Netflix
 

Spuk in Hill House: Eindringlicher Trip in die dunklen Sphären der Seele

Spuk in Hill House ist nicht die erste Genre-Umsetzung im Serien-Format, die sich ausführlich mit den Auswirkungen von Traumata in der Kindheit auseinandersetzt. Wie brillant die Serie allerdings mit Allegorien, stimmungsvollen Bildern und gruseligen Horror-Visionen arbeitet, ist wirklich bemerkenswert. Dazu passen die zunächst aufgesetzt-wirkenden Rollen der Hauptdarsteller ganz vorzüglich: Während Shirley (Elizabeth Reaser) als Bestatterin dem Tod direkt ins Gesicht blickt (und sich so versucht die Angst davor zu nehmen), bekämpft Theodora als Therapeutin die Traumata ihrer meist jungen Patienten (ohne sich von ihrem eigenen erlösen zu können). Die einzelnen Folgen konzentrieren sich meist auf das Schicksal eines Ex-Hill House-Bewohners und der Verbindung zwischen damals und heute.

 

Allzu viele Netflix Originals im Horror-Genre gibt es bisher noch nicht. Und klar: Wer den Splatter-Faktor eines SAW, den Unterhaltungsfaktor von Stranger Things oder die kontinuierlichen Schock-Einlagen á la Insidious sucht, könnte von Spuk in Hill House enttäuscht werden. Doch kaum eine Serie beim Netflix-Anbieter entfaltet einen derart mitreißenden Sog und begeistert dabei auch gleichzeitig mit einem guten Ensemble, fantastischen Bildern und einer wirklich clever durchdachten Horror-Geschichte. Der perfekte Stoff für albtraumhaft-schönes Binge-Watching. Das exklusive TVMovie.de-Interview mit den Darstellern lest ihr hier:

Die zehnteilige Horror-Serie Spuk in Hill House startet am 12. Oktober 2018 bei Netflix

Serien-Kritik von: David Rams

 

 



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