Im vergangenen Jahr stieg Martin Gruber als Max Herzog in die Erfolgsserie „SOKO Wien“ ein. Im Interview mit „TV Movie Online“ sprach der beliebte Schauspieler über die Herausforderungen an seinem neuen Job.
Der Neue zu sein ist nie einfach. Besonders nicht, wenn man als Willkommensgruß einen Streifschuss kassiert. Doch genau so begann Max Herzogs Amtszeit an der schönen Donau. Und auch für TV-Star Martin Gruber (53) war der Drehbeginn bei der „SOKO Wien“ Anfang 2021 eine besondere Herausforderung. Schließlich löste er als Kopf des Ermittlerteams Stefan Jürgens (60) ab.
In der Rolle des Majors Carl Ribarski prägte Jürgens die erfolgreiche Krimireihe über 14 Jahre. Bei seinem Abschied zu Beginn der 18. Staffel setzt er sich schließlich auf sein Motorrad und wirft die Schlüssel für seinem Dienstwagen, ein altgedienter Opel Commodore, nonchalant über seine Schulter.
„Das war sehr charmant inszeniert, der Regisseur fand es eine schöne Idee, dass ich den Schlüssen gefangen habe“, erinnert sich Gruber an die offizielle Übergabe. Drei, vier Tage habe er noch die Möglichkeit gehabt, gemeinsam mit dem Kollegen drehen zu dürfen, bevor sich Jürgens endgültig vom Set verabschiedete – nicht ohne seinem Nachfolger einen Tipp mit auf den Weg zu geben: „Nimm viele Dinge mit Humor!“
„SOKO Wien“ - Martin Gruber war zuerst Beiwerk
Martin Gruber findet, dass die Autoren den Übergang von der Ära Ribarsi zur Ära Herzog sehr gut hinbekommen haben. „Sie waren vor allem bemüht, das Ganze für Stefan Jürgens Fans gut zu lösen“, sagt er. Aus diesem Grund sei seine Rolle sehr vorsichtig, sehr langsam eingeführt worden. „In meiner ersten SOKO-Staffel bin ich ein „nettes Beiwerk“, damit sich die Zuschauer an mich gewöhnen können, und nicht plötzlich vor die Wahl gestellt werden, sich zwischen mir und Stefan Jürgens zu entscheiden.“
Martin Gruber über den speziellen Charme der „SOKO Wien“
Längst hat sich Gruber, der 2018 in einer Episodenrolle bereits als Mordverdächtiger bei der „SOKO Wien“ zu sehen war, einen eigenen Eindruck von seinem neuen Arbeitsplatz machen können. Neben der atemberaubenden Kulisse Wiens schätzt er hier vor allem das besondere Flair der Produktion.
Gruber: „Die ‚SOKO Wien‘ lebt auch von ihrem starken Lokalkolorit. Die Gastdarsteller kommen zu 90 Prozent aus Wien und Umgebung. Sie spielen unglaublich wahrhaftig und sind deshalb sehr glaubwürdig, auch durch ihren Dialekt. Daraus entsteht eine große Bodenständigkeit.“
Vor der SOKO war Martin Gruber dem Publikum vor allem als Andreas Marthaler aus „Die Bergretter“ und als Restaurantleiter Felix Tarrasch aus „Sturm der Liebe“ bekannt. In der Webtalkshow erzählte er in einem Interview mit Martin Gutjahr kürzlich, wie ihn gerade der Fürstenhof als Schauspieler geprägt habe.
Gruber: „Es war knallharte Arbeit, weil du in dem Format 30 bis 35 Minuten Zeit hast, um eine Szene zu drehen. Und diese Szenen sind sehr, sehr textlastig. Es basiert wahnsinnig viel auf Worten und wenig auf Bewegung. Danach schockiert dich nichts mehr. Ich glaube, nur südamerikanische Telenovelas sind härter!“
Dass es in Österreich viel gemächlicher zugehe, wie es in seiner zweiten SOKO-Episode augenzwinkernd thematisiert wurde, kann er nicht bestätigen. „Die Gemütlichkeit ist ein sehr charmantes Vorurteil“, berichtet er. „Bei uns geht es mittlerweile fast genauso stressig und knackig zu, wie es für mich damals auch beim ‘Sturm‘ der Fall war. Das liegt daran, dass sich die Produktionsbedingungen auf der ganzen Welt sehr verändert haben. Es muss immer wirtschaftlicher gedacht werden, weshalb immer mehr Drehtage eingespart werden.“
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SOKO Wien: So bereitete sich Martin Gruber auf seine Rolle vor
Um auch unter Zeitdruck gut arbeiten zu können, hat sich Gruber intensiv auf seine neue Aufgabe vorbereitet. Er hatte das Glück, einen guten Freund zu haben, der im Polizeidienst tätig ist. „Dem konnte ich Löcher in den Bauch fragen“, erzählt der Schauspieler. „Wie führe ich einen Täter ab? Wie lege ich ihm Handschellen an? Was sollte man rufen, was sollte man tunlichst flüstern?“
Schon nach kurzer Zeit in der neuen Rolle stellte sich bei Gruber große Anerkennung für die realen Ordnungshüter ein. Er habe allergrößten Respekt vor allen, die sich täglich mit den Verbrechen herumschlagen müssen, die er nur spielt. „Wir haben immer drei, vier, fünf Takes als Möglichkeit, wenn die Festnahme nicht gleich funktioniert, weil man beispielsweise die Handschellen nicht schnell genug um die Handgelenke bringt. Diesen Luxus gibt es für echte Polizisten natürlich nicht.“
Zu Grubers SOKO-Vorbereitung zählte auch zu lernen, wie man schießt, oder wie man eine Waffe und eine Taschenlampe parallel hält, ohne Gefahr zu laufen, dass das Gegenüber dem Träger beides aus der Hand schlagen kann. „Ich hoffe wirklich, dass ich alles, was man mir beigebracht hat, authentisch in die Rolle einbringen konnte.“
- Am Mittwoch, 28. Februar, zeigt das ZDF die Auftaktfolge der 18. Staffel „SOKO Wien“ in Überlänge. Ab 20.15 Uhr dürfen sich die Fans gleich auf 90 Minuten Crime aus der Donaumetropole freuen. Generell startet die neue Staffel bereits am 16. Februar. Neue Folgen laufen jeweils freitags um 18.05 Uhr.
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