Rückblickend betrachtet findet es Martin Gruber schade, dass seine „Bergretter“-Rolle den Serientod starb.
Wenn Schauspieler Martin Gruber eine Auszeit von seinem neuen Job als Ermittler Max Herzog bei der „SOKO Wien“ braucht, schaut er gern mal an seinem alten Arbeitsplatz in der Steiermark vorbei. Von fünf Jahre lang stand er dort als Bergretter Andreas Marthaler vor der Kamera, bevor der Publikumsliebling einen Heldentod starb, um einem Kind das Leben zu retten.
„Ich fahre immer noch gerne zu den Bergrettern, um Frischluft zu tanken und genieße es jedes Mal wieder, vor Ort zu sein“, berichtete Gruber 2023 in der Webtalkshow bei Nico Gutjahr. Für ihn sei die ZDF-Serie ein Traumjob gewesen, ein riesiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene. „Wir hatten beispielsweise eine Seilbrücke auf 1800 Metern, die gekappt wurde, wir sind über Gletscher rüber und haben unglaubliche Abenteuer erlebt.“
Dennoch stieg Gruber 2014 bei „Die Bergretter“ aus. Seither war der Schauspieler vom „Traumschiff“ über eine „Rosamunde Pilcher“-Verfilmung bis zum SAT.1-Film „Nackt“, die RTL-Comedy-Serie „Beste Schwestern“ oder Krimiformate wie „Der Alte“ und „Die Chefin“ in den unterschiedlichsten TV-Formaten zu sehen.
Nach „Sturm der Liebe“ als Traummann der vierten Staffel, Felix Tarrasch, und Marthaler in „Die Bergretter“ ist die Rolle des Max Herzog in der „SOKO Wien“ seine dritte Serienhauptrolle. Martin Gruber mag an seinem Job vor allem die Möglichkeit, in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen zu dürfen – Restaurantleiter, Alpenheld oder kantiger Polizist – festlegen möchte er sich nicht.
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Was die „SOKO Wien“ betrifft, reizte ihn einerseits die Abwechslung, andererseits die Chance, neue, spannende Geschichten erzählen zu dürfen.
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Die Bergretter: Martin Gruber hätte Marthaler leben lassen
Dass die Geschichte Marthalers auserzählt ist, bedauert er rückblickend ein wenig. „Es liegt ja nicht in der Hand des Schauspielers, wie er aus einer Serie aussteigt“, sagt Gruber im Interview mit „TV Movie Online“, und er kann die Entscheidung der Autoren sehr gut nachvollziehen. „Ich glaube, wir können dem Zuschauer dramaturgisch nichts Ultimativeres bieten als einen Serientod, für die Story war Marthalers Ende auf jeden Fall die beste Wahl!“
Gruber selbst hätte seine Serienfigur übrigens gern überleben lassen. „Ich hoffte damals, dass er nach seinem Absturz in eine Höhle fällt, und irgendwann wieder erweckt werden kann.“ Allerdings hält er es nicht für komplett ausgeschlossen, dass es irgendwann ein Wiedersehen zwischen Marthaler und dem Fernsehpublikum gibt: „Heute ist doch alles machbar, es gibt Prequels, es gibt Sequels, Möglichkeiten hat man immer.“
Aktuell ist allerdings nicht mit einem Bergretter-Revival zu rechnen. Gruber hofft vielmehr, dass ZDF und ORF ihn weiter als Polizisten bei der SOKO auflaufen lassen. Dank seiner Tochter schaut er allerdings immer mal wieder alte „Bergretter“-Folgen an.
Ob er sich dabei genauso entspannt zurücklehnen kann wie das TV-Publikum? „Das funktioniert für mich nicht. Wenn ich mich mal selbst im Fernsehen erlebe, was sehr selten passiert, denke ich immer daran, wie, wo und was wir gedreht haben, und was ich aus heutiger Perspektive anders machen würde. Als Mensch verändert man sich über die Jahre, als Schauspieler bekommt man so auch immer wieder einen neuen Blick auf eine alte Rolle.“
Ähnlich wie bei seinem Staffelstabübergabe mit Stefan Jürgens bei „SOKO Wien“ hatte Martin Gruber 2013 auch bei den Bergrettern die Möglichkeit, noch ein paar Tage mit seinem Nachfolger Sebastian Ströbel gemeinsam zu drehen.
- Martin Gruber ist jeden Freitag zwischen 18 und 19 Uhr bei der „SOKO Wien“ (ZDF) zu sehen.
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