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Netflix | „Der Junge, der den Wind einfing“: Chiwetel Ejiofor über seinem Regiedebüt

Neu auf Netflix | Am 1. März erscheint „Der Junge, der den Wind einfing“. Wir trafen Schauspieler & Regisseur Chiwetel Ejiofor und Autor William Kamkwamba zum Interview.

„Der Junge, der den Wind einfing“: Chiwetel Ejiofors Regiedebüt
„Der Junge, der den Wind einfing“: Chiwetel Ejiofor über seinem Regiedebüt | Interview zum neuen Netflix-Film Foto: Ilze Kitshoff / Netflix

Netflix hat es wieder getan: Der Streaming-Anbieter hat einem vielversprechenden Projekt eine Plattform geboten und der Verfilmung von „Der Junge, der den Wind einfing“ (im Original „The Boy Who Harnessed the Wind“) ein Zuhause gegeben. Regie führte bei diesem Herzensprojekt ein Mann, der bislang immer vor der Kamera stand: Chiwetel Ejiofor, der für seine herausragende Performance in „12 Years a Slave“ sogar für einen Oscar nominiert wurde. Nun feierte Ejiofor mit „Der Junge, der den Wind einfing“ sein Regiedebüt, mischte sich jedoch auch unter die Darsteller.

Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von William Kamkwamba und Co-Autor Bryan Mealer basiert, erzählt die autobiographische Geschichte des 13-Jährigen William, gespielt von Maxwell Simba, der seine Familie und die übrigen Bewohner seines Dorfes mit einer genialen Idee vor einer Hungersnot rettet. Chiwetel Ejiofer verkörpert Williams Vater Trywell.

TV Movie Online-Redakteur David Rams traf „The Boy Who Harnessed the Wind“-Autor William Kamkwamba sowie Chiwetel Ejiofer, den Mann hinter dem gleichnamigen Filmprojekt, im Rahmen der Berlinale zum Interview. Im Gespräch verrieten die beiden, weshalb die Geschichte so einzigartig ist und dennoch zeitlos bleibt, sprechen über die wirtschaftliche Situation in Williams Heimat Malawi und die Höhen und Tiefen von Ejiofers Regiedebüt.

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TV Movie Online: Was hat sie an diesem Film-Projekt gereizt?

Chiwetel Ejiofor: "Ich war von Williams Geschichte sehr bewegt. Sie hat mich inspiriert. Die Story gibt Menschen Hoffnung. William kämpft mit seinen Problemen, allerdings auf eine sehr positive Weise, aber die Geschichte lebt von Lösungen, nicht von Problemen!

Auch Malawi hat mich gereizt – wie William Kamkwamba und sein Co-Autor Bryan Mealer in „Der Junge, der den Wind einfing“ von der Gemeinschaft dort sprechen. Es wird eine authentische kulturelle Dynamik beschrieben, die sehr viel Kraft hat. Thematisch geht es um so vieles zugleich: Umwelt-Themen, wirtschaftliche Probleme, Wissenschaft, Bildung, Regierung und Demokratie – all diese Dinge beeinflussen die Menschen weltweit, alles hängt im Kern irgendwie zusammen. Und genau das hat mich angetrieben – als Autor und später auch als Regisseur."

Der Film besteht aus so vielen einzelnen Versatzstücken – unter anderem Massenszenen, Regensequenzen etc. Das sind knifflige Herausforderungen für jemanden, der zum ersten Mal Regie führt. Hatten Sie das alles im Vorfeld auf dem Schirm, oder wurden Sie davon überrascht?

CE: "Während man eine große Szene schreibt, fragt man sich schon: 'Wie wird es wohl, das zu drehen?'. Du hast also schon im Blick, welche Herausforderungen auf dich zukommen. Ich war also stets darauf bedacht, mich mit der Abteilungsleitung über die schwierigen Szenen auszutauschen. Und da wir in Kasungu alle im selben Hotel waren, gab es ohnehin keine Ablenkungen und ich konnte jederzeit alle zusammentrommeln - Produktionsdesigner Tulé Peak, Kameramann Dick Pope, Cutter Valerio Bonelli - und mit ihnen die Pläne besprechen. Es war außerdem wahnsinnig hilfreich, dass die Leute mit denen wir in Malawi gedreht haben, diese Ereignisse kannten und das eigens Erlebte rekonstruieren konnte."

William, können Sie uns davon erzählen, wie es für Sie war, zu erfahren, dass ihr Buch verfilmt wird? Wie kam es zu Ihrem Kontakt mit Chiwetel Ejiofor?

William Kamkwamba: "Ich war sehr aufgeregt, als ich erfuhr, dass meine Geschichte verfilmt wird. Immerhin war meine Motivation für das Buch, diese Story mit dem Rest der Welt teilen zu wollen. Der Kontakt mit Chiwetel entstand 2010, als er nach Malawi kam und mein Dorf besuchte und meine Familie und alle Beteiligten kennenlernte."

Waren Sie beim Dreh dabei?

WK: "Ich habe das Set immer mal wieder besucht, war aber nicht die ganze Zeit dabei."

Der Film hat eine starke ökologische Dimension und Botschaft. Es gilt jetzt, positive Energie-Lösungen zu finden…

Chiwetel Ejiofor:" […] Es wird Zeit für Lösungen. Es sind die schutzbedürftigsten globalen Gemeinschaften, die unsere Fehlentscheidungen als Erste zu spüren bekommen. Es ist wichtig, das jetzt zu begreifen. Diese Menschen sind abhängig von einem verlässlichen Klima. […] Es gibt Lösungen für diese Probleme – das zeigt Williams Geschichte ja auch – und diese Lösungen können nur auf globaler Ebene gefunden werden. Irgendwann wird das Problem auch an unsere Tür klopfen…"

Zu Beginn des Films zeigen Sie die Frustration und das Leid der Menschen. Sie sagen es geht um die Lösung, aber die problematische Situation der Leute nimmt viel Raum ein.

CE: "Es war mir wichtig, die Bedingungen ganzheitlich abzubilden: Wie war die Situation in Malawi, an welchem Punkt war William in seinem Leben, was führte dazu, dass den Menschen dort die Möglichkeiten ausgingen? Beteiligte und Unbeteiligte sollten verstehen, wie es zu dieser schwierigen Situation kam, immerhin ist das schwerer zu erfassen, als der Umstand, dass eine Windmühle sinnvoll sein kann, oder wie man sie baut."

William, im Film spielt Chiwetel Ejiofor ihren Vater. Wie hat er sich geschlagen? Ähnelt er ihrem Vater in der Rolle sehr?

William Kamkwamba: "Es war großartig. Er ist der Aufgabe gerecht geworden, zu zeigen, wie eine Vater-Sohn-Beziehung in Malawi abläuft. Natürlich ist es schwierig, eine Person eins zu eins abzubilden, aber Chiwetel hat trotzdem gute Arbeit geleistet."

Chiwetel Ejiofor, war es von Anfang an geplant, dass sie diese Rolle übernehmen? Und wie schwierig war es, das mit der Regie-Arbeit unter einen Hut zu bekommen?

CE: "Als ich angefangen habe, das Drehbuch zu schreiben, dachte ich, ich sei zu jung, um die Rolle des Vaters zu übernehmen. Das war nämlich vor zehn Jahren. Er hat zwei jugendliche Kinder – Annie und William – und ich war Anfang 40. Dann hat der Filmprozess aber ein Jahrzehnt gedauert und die Idee, Trywell Kamkwamba selbst zu spielen, wuchs mir immer mehr ans Herz. Davon abgesehen wurde es mir häufig vorgeschlagen. Ich wollte es versuchen!

Hinzu kam, dass ich eine tolle Dynamik mit Maxwell Simba hatte. Maxwell war nie zuvor in einem Film, hat allerdings ein unglaubliches Talent. Ich glaube, der Umstand, dass ich der Regisseur war und gleichzeitig Trywell gespielt habe, hat unsere Verbindung so einzigartig gemacht."

Wieso hat es zehn Jahre gedauert? Was kam Ihnen dazwischen?

CE: "Meine Arbeit als Schauspieler! Ich habe immer wieder eine Zeit lang gearbeitet, dann unterbrochen und dann weitergemacht. Es hätte schneller gehen können, aber sieben bis acht Jahre bis zum Beginn des Drehs sind aber gar nicht allzu lang. Für mich war es aber gut, mir Zeit zu nehmen. Ich konnte nach Malawi fliegen, die Leute kennenlernen etc."

Möchten Sie nun regelmäßig Regie führen?

CE: "Absolut! Meine Erfahrung war so gut, ich bin jetzt regelrecht verwöhnt. Auch einer künstlerischen Ebene war das die erfüllendste Erfahrung meines Lebens […]. Das ist etwas, das ich wieder erleben möchte. Es wird jedoch schwer sein, so etwas noch einmal zu finden."

Ist der Film auch in afrikanischen Ländern verfügbar?

CE: "Wer einen Netflix-Account hat, kann sich den Film anschauen. Es ist sehr aufregend, den Film auf einer globalen Ebene sehen zu können. Für die Menschen in dieser Gemeinschaft ist es etwas ganz Besonderes. Wir arbeiten aber auch daran, den Film auch anderen Communities zugänglich zu machen, denn es gibt natürlich viele Menschen, denen die Möglichkeiten fehlen."

 


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