Ethan Hunt rettet mit "Mission: Impossible 6 - Fallout" sogar den Jahrhundertsommer: Warum es eine exzellente Idee ist, Tom Cruise in einem klimatisierten Kinosaal beim Rennen, Springen und Fallen zuzusehen, verraten wir euch in der TVMovie.de-Filmkritik!
Kritik von TVMovie-Redakteur David Rams
Superlative? Im Jahrhundertsommer 2018 muss schon etwas Gewaltiges passionieren, dass gefühlt noch "heißer" ist, als die regelmäßigen Sahara-Temperaturen im Großraumbüro. Was allerdings passionierte Filmfans vor einigen Wochen aufgehorchen ließ, war tatsächlich auch nicht von schlechten Eltern: Denn nach den ersten Preview-Screenings von "Mission: Impossible 6 - Fallout“ waren Fans und Kritiker gleichermaßen völlig aus dem Häuschen. Nicht nur wurde vom besten "Mission: Impossible“-Film bisher gesprochen, sondern sogar vom besten Action-Film seit dem grandiosen "Mad Max: Fury Road".
Ein hohes Lob für eine Filmreihe, die sich seit Teil 4 bzw. "Mission: Impossible - Phantom Protokoll“ und der Ankunft von Christopher McQuarrie auf dem Regiestuhl sozusagen selbst neu erfunden hat. McQuarrie und Cruise: Das scheint einfach zu passen. Zwar war der Anfang der Kollaboration zwischen dem Regisseur und dem Action-Superstar in "Jack Reacher" (2012) noch ein wenig holprig, was allerdings auch am schwachen Drehbuch lag, doch seitdem liefert das Duo unterhaltsame Actionkost auf höchstem Niveau ab. Doch spätestens mit "Mission: Impossible – Rogue Nation" war klar, dass Regisseur McQuarrie ganz genau weiß, wie er seinen Protagonisten besonders in den fordernden Actionsequenzen bestmöglich in Szene setzt. Ein Star, der sich freiwillig an einen abhebenden Militärjet hängt und dabei eine atemberaubende Filmsequenz kreiert, ist in einer milliardenschweren Industrie, in der teilweise die Hinterteile der Stars gegen Schäden versichert sind, eine absolute Ausnahmeerscheinung.
"Mission: Impossible 6 - Fallout": Die Essenz guter Actionfilme
Für "Mission: Impossible 6 – Fallout" tritt das furiose Duo nicht nur abermals aufs Gaspedal, sondern perfektioniert die Essenz der Spionage-Reihe rund um Ethan Hunt. In seiner neuesten Mission muss der Geheimagent natürlich wieder einmal die Welt retten. Suprise, Suprise. Schließlich will ausgerechnet eine hochgeheime Terror-Organisation namens "Apostel" drei Plutonium-Kapseln in ihren Besitz bekommen, um die Welt in Chaos und Unordnung zu stürzen. Doch natürlich sind Hunt und seine kongenialen Partner Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames) den Verbrechern auf der Spur: Als bei einer Übergabe in Berlin jedoch alles erdenkliche schief läuft, schickt CIA-Chefin Erica Sloane (Angela Bassett) ihren fähigsten Agenten August Walker (Henry Cavill) los, um Ethan und sein Team in Auge zu behalten. Doch die Zeit läuft der Truppe davon…
Spektakel, Spaß, clevere Plot-Twists und noch nie dagewesene Action-Sequenzen: Die Basics der “Mission: Impossible”-Filme versteht McQuarrie wie kein anderer und kann sich dabei blind auf seinen 55-jährigen Superstar verlassen, der in den unglaublichen Stunts des Films wieder einmal ans Limit getrieben (und manchmal auch drüber hinaus). Cruise ist eben der Action-Showman schlechthin: Doch im Gegensatz zum Ego Trip in "Mission: Impossible 2" lebt "Fallout" vor allem vom grandiosen Zusammenspiel seiner Protagonisten, allen voran Ving Rhimes, Simon Pegg und natürlich Tom Cruise.
"Mission: Impossible 6" – Showsteeler und Frauen-Power
Mit "Man of Steel"-Darsteller Henry Cavill bekommt das Trio fantastischen Zuwachs. Cavill überzeugt als undurchsichtiger, unsympathischer und gleichzeitig unheimlich präsenter CIA-Killer. Doch nicht nur verbal liefern sich Cavill und Cruise einen furiosen Schlagabtausch, sondern auch physisch geht es zwischen den beiden ordentlich zur Sache: In einer der ersten großen Action-Sequenzen von "Mission: Impossible – Fallout" müssen sich Hunt und Walker die Identität eines vermeintlichen Killers aneignen – die Wucht, mit der McQuarrie diese physisch-ungleichen Kämpfe inszeniert, sucht im aktuellen Action-Kino ihresgleichen.
Zur Showsteelerin wird allerdings auch immer wieder Rebecca Ferguson als "Ilsa Faust", die schon in den letzten beiden M:I-Filmen die Runde aufmischte. Generell macht das tolle Ensemble einen äußerst spielfreudigen Eindruck, weil das Drehbuch ihnen genug starkes Material in den ruhigen Szenen des Films mitgibt. Die Story reißt zwar keine Bäume aus, doch überzeugt mit klug gesetzten Plot-Twists und wird dem stark inszenierten Action-Spektakel mehr als gerecht.
Fazit
"Mission: Impossible 6 – Fallout" ist nicht nur der bisher beste Actionfilm der legendären Filmreihe um Agent Ethan Hunt, sondern ein absoluter Prototyp für stark inszeniertes und cleveres Action-Kino, das genau weiß, wie es seine Stärken ausspielen soll. Nach diesem Action-Feuerwerk kommt der Agent mit der 007 wohl ganz schön ins Schwitzen – und das nicht nur wegen dem Jahrhundertsommer.
"Mission: Impossible 6 - Fallout" startet am 02. August 2018 in den deutschen Kinos!